"Leistungsschau des Wiener Gesundheitswesens"
Wien, (OTS) "Der Wiener Gesundheitspreis hat sich in den
letzten vier Jahren zu einer wahren Leistungsschau des Wiener
Gesundheitswesens entwickelt", erklärte Gesundheitsstadtrat Dr.
Sepp RIEDER Mittwochabend im Rahmen der Verleihung des "Wiener
Gesundheitspreises 1999" im Wappensaal des Rathauses. Insgesamt
wurden 1999 70 Projekte eingereicht, zwölf davon wurden am
Mittwoch ausgezeichnet.
Die Stadt Wien beauftragte 1996 die Wiener
Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (WAG) zum ersten Mal
mit der Ausschreibung des "Gesundheitspreises der Stadt Wien". Die
WAG ist ein gemeinnütziger Verein, der sich die Förderung und
Pflege der Gesundheit der Wiener Bevölkerung und die
Zusammenfassung aller derartigen Bemühungen zum Ziel gesetzt hat.
Grundlage des Vereins ist die Wiener Deklaration zur
Gesundheitsförderung, welche im Gemeinderat am 27. Jänner 1989
beschlossen wurde und in der die Richtlinien der WHO zur
Gesundheitsförderung als kommunalpolitische Leitlinien anerkannt
wurden.****
Die Preise wurden in folgenden Kategorien vergeben:
o Ambulant
o Stationär
o Prävention/Gesundheitsförderung
o Schule/Jugend
Insgesamt werden 1999 160.000 Schilling an Preisgeldern,
40.000 Schilling pro Kategorie, vergeben. Seit der ersten
Verleihung des "Wiener Gesundheitsspreises" im Jahr 1996 wurden 42
Projekte mit insgesamt 749.000 Schilling gefördert.
Die ausgezeichneten Projekte
Kategorie "Ambulant":
o 1. Preis: Eingereicht von: Volkshilfe Wien, Abteilung Indibet,
Frau Veronika Wasner
Projekttitel: INDIBET
INDIBET, die individuelle Betreuung von dementen und
psychisch kranken Menschen, wurde 1995 von Heimhelferinnen der
Wiener Volkshilfe initiiert, um eine Lücke in der Betreuung zu
schließen. Viele demente und psychisch kranke Menschen können die
angebotenen sozialen Dienste nicht in Anspruch nehmen und werden
durch ihr Aussehen und Verhalten an den Rand der Gesellschaft
gedrängt. Diese Hilfe wird ihnen zu Hause angeboten und sie werden
so vor drohender Verwahrlosung bewahrt.
o 2. Preis:
Eingereicht von: Praxis für Neurorehabilitation, Frau Ulrike
Barber
Projekttitel: Tagesambulante Betreuung/Behandlung von Patienten
nach erworbener Hirnschädigung
In der 1995 eröffneten Praxis für Neurorehabilitation im 15.
Bezirk hat es sich ein Therapeutenteam (Gesundheitspsychologin,
Ergotherapeutin, Physiotherapeutin, Logopädin, Neurologe) mit
Hilfe eines Therapiehundes zur Aufgabe gemacht, Patienten mit
Hirnleistungsstörungen nach erworbener Hirnschädigung zu
behandeln. Zielgruppe sind Patienten mit Zustand nach
zerebrovaskulärem Insult, Schädel-Hirn-Trauma und
neurochirurgischem Eingriff am Zentralnervensystem.
o 3. Preis:
Eingereicht von: Miteinander Lernen-Birlikte Ögrenelim, Frau
Judith Hanse
Projekttitel: Ambulante Psychotherapie und Gesundheitsberatung
für Frauen, Kinder und Familien mit dem Schwerpunkt Migration
und Kultur
Der Verein bietet seit 1983 folgende Leistungen an: Deutsch-
und Alphabetisierungskurse mit gleichzeitiger Kinderbetreuung,
Sozial-, Erziehungs-, Gesundheits- sowie frauenspezifische
Beratung, ärztliche und juristische Beratung, Psychotherapie für
Kinder, Erwachsene und Familien, Selbsterfahrungsgruppen,
Informationsveranstaltungen und eine Bibliothek.
Kategorie "Stationär":
o 1. Preis:
Eingereicht von: Ignaz Semmelweis-Frauenklinik der Stadt Wien,
Pflegedirektorin Elfriede Kepte
Projekttitel: Family nursing im stillfreundlichen Krankenhaus
Semmelweis-Frauenklinik
Kurzbeschreibung: Ziel des Projektes "Family nursing" ist die
einheitliche Information und Betreuung für die Familien, klare
Ansprechpartner für die Wöchnerinnen und das Team, die Wahrung der
Selbstbestimmung und des Mitspracherechtes der Frau, ein
effizienter Personaleinsatz und Arbeitsablauf, Sicherheit und
Geborgenheit für die Frauen, subjektive Zufriedenheit für die
Wöchnerinnen und das interdisziplinäre Team.
o 2. Preis:
Eingereicht von: Gerontopsychiatrische Station der V. Abteilung
des PKH Baumgartner Höhe, Christian Luksch
Projekttitel: Animation mit gerontopsychiatrischen Patienten
Kurzbeschreibung: Die Animationspflege beinhaltet folgende
Bereiche: Orientierung (Strukturierung des Tagesablaufes,
Gestaltung der Räumlichkeiten, Spaziergänge und Ausflüge verbunden
mit Verkehrstraining), Aktivierung (Stimulationstraining,
kognitives Training, Fertigkeitstraining) und Integration
(Soziales Training durch Gruppenaktivitäten und Rollenspiele,
differentialdiagnostische und therapeutische Ausgänge, case-
management vor und im Rahmen geplanter Entlassungen und
Transferierungen); spezielle Aufgaben der Animation sind:
Angehörigenbetreuung, Praxisanleitung von Krankenpflegeschülern
und stationsübergreifende Zusammenarbeit und Mitwirkung an der
Öffentlichkeitsarbeit.
o 3. Preis:
Eingereicht von: Therapiezentrum Ybbs/Donau, Christa Wurzer-
Hofer und Walter Haberfellner
Projekttitel: "POOKS": Patientenorientierte Organisationskultur
Subakut
Kurzbeschreibung: Basisgrundlage für das gesamte Projekt
waren Kooperation und Koordination und die gute Kommunikation
aller involvierten Berufsgruppen. Der Teamarbeit kommt besonders
große Bedeutung zu. Das Projekt entstand 1997/98 aus der
Alltagsarbeit des Stationslebens. Das therapeutische Ziel der
Subakutstation ist es, den körperlichen Allgemeinzustand des
Patienten zu verbessern, dem Erkrankten zum Aufbau ungestörter
"normaler" Beziehungen zu seinen nächsten Partnern und der
Gesellschaft und damit zu einer selbstständigen Lebensgestaltung
zu verhelfen.
Kategorie "Prävention/Gesundheitsförderung":
o 1. Preis:
Eingereicht von: Verein CLINICLOWNS, Dr. Suzanne Rödler
Projekttitel: Lachen macht gesund
Kurzbeschreibung: Ziel der 1991 gegründeten "Clowns im
Spital" ist es, schwerst- und chronisch kranke Kinder mit Hilfe
der "Lachtherapie" zu betreuen. Seit 1994 besuchen die
"Cliniclowns" auch geriatrische Patienten und seit 1998
onkologisch erkrankte Erwachsene, da es wissenschaftlich erwiesen
ist, dass Lachen zur Förderung des Heilungsprozesses von
Krankheiten beiträgt. Allein im AKH werden pro Jahr ca. 1.300
Kinder von den Cliniclowns besucht, darunter ungefähr 30%
fremdsprachige Kinder.
o 2. Preis:
Eingereicht von: Drogenberatung "Change", Günter Juhnke
Projekttitel: Suchtvorbeugung im regionalen Netzwerk
Kurzbeschreibung: Das Projekt wird im Rahmen des
Gürtelvitalisierungskonzepts "Urban plus" zwischen August 1998 und
2000 realisiert und wird auch von der EU gefördert. Es gibt zwei
Schwerpunktbereiche: Betreuung, Beratung und Therapie für junge
Menschen mit Suchtproblemen sowie regionale Vernetzung,
Fortbildungsangebote für MultiplikatorInnen, Projektberatung-,
begleitung- und -durchführung. Im Herbst 1999 wird eine
LehrerInnenfortbildung mit 15 Hautpschulen aus dem 15. und 16.
Bezirk durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit Schulen und
Jugendeinrichtungen spielt eine zentrale Rolle.
o 3. Preis:
Eingereicht von: Verein für prophylaktische Gesundheitsarbeit,
Mag. Roswitha Ertl
Projekttitel: Zahngesundheitsförderung Wien
Kurzbeschreibung: Mit dem Programm "Gesunde Zähne -
kinderleicht" soll ab Februar 2000 Zahngesundheitsförderung in
Wien im 2. und 20. Bezirk positiv erlebbar und erfahrbar gemacht
werden. In Kindergärten und Volksschulen umfasst das Programm
Kindergruppenprophylaxe, zahnpädagogische Untersuchungen,
Gruppenprophylaxe mit Eltern und Schwangeren.
Kategorie "Schule/Jugend":
o 1. Preis:
Eingereicht von: Bundesrealgymnasium XIX, Mag. Gerhard Sams
Projekttitel: Vorsorgen statt versorgen
Kurzbeschreibung: Mit dem Ziel, Schülern und Eltern die
Bedeutung eines gesundheitsorientierten Bewegungsunterrichtes
bewusst zu machen, wurde im Schuljahr 1995/96 das Projekt
"tägliche Turnstunde" gestartet. Mittlerweile nehmen vier Klassen,
jeweils eine pro Jahrgang in der Unterstufe, mit insgesamt 104
Schülerinnen und Schülern teil. Der Ausbauplan für die Oberstufe
(Wahlpflicht: Sport und Bewegungskultur) befindet sich derzeit in
der Begutachtungsphase. Angestrebt wird, auf der Grundlage eines
Rahmenlehrplanes den Schülern gesundheitliche Aspekte einer
"lebenslänglichen Bewegungskultur" zu vermitteln.
o 2. Preis:
Eingereicht von: Polytechnische Schule Wien 10, Mag. Elisabeth
Wohlfahrt
Projekttitel: Tipps - Tiere in der Polytechnischen Schule,
integrierte Suchtprävention im Unterricht
Kurzbeschreibung: Das Projekt unternimmt es, einen von vielen
möglichen, jedoch originellen Weg suchtpräventiver
Verhaltensformen, welche in den Schulunterricht eingebunden
werden, zu vermitteln. In Anlehnung an erfolgreiche
tierunterstützte Therapieformen sollten im Bereich kaufmännischer
bzw. human-kreativer Lerngegenstände unter Einbindung von
Heimtieren in den Unterricht insbesonders soziales Lernen
gefördert und durch die damit verbundenen Interaktionen
Verhaltensweisen eingeübt werden, die eine potentielle
Suchtgefährdung bereits im Vorfeld vermeiden helfen.
o 3. Preis:
Eingereicht von: Brigittenauer Gymnasium, Prof. Mag. Elisabeth
Lotterstätter
Projekttitel: CRY - Aufschrei gegen Drogen
Kurzbeschreibung: Das Musicalteam (Schülerinnen und Schüler
der Oberstufe, 14-19 Jahre sowie mehrere ProfessorInnen) wurde vom
Vienna NGO Committee on Narcotic Drugs (UNO) angeregt, zum
Weltdrogentag am 26. Juni 1999 ein Stück zu schreiben, das sich
mit dem Thema "Drogen" auseinander setzt. Das Projekt richtet sich
gleichermaßen an Konsumierende als auch an Nichtkonsumenten,
Konsum-Interessierte, "Probierer", Lehrer, Erzieher und Eltern.
Die Jugendlichen, die am Musical mitgewirkt haben, und die, die
das Stück gesehen haben, sollen als Multiplikatoren gegen
Drogenkonsum auftreten.
(Schluss) nk
Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Norbert Kettner
Tel.: 4000/81 845
e-mail: norbert.kettner@ggs.magwien.at
Martin Ritzmaier
Tel.: 4000/81 855
e-mail: martin.ritzmaier@ggs.magwien.at
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