- 13.12.1999, 09:34:05
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Bettflucht - wenn die Nacht zum Tag wird=
Wien (OTS) - Ältere Menschen liegen oft lange Stunden im Bett ohne zu
schlafen, stehen in der Nacht immer wieder auf oder wachen am frühen
Morgen auf. "Was der Volksmund als ´senile Bettflucht´ bezeichnet,
kann oft auf einen normalen Alterungsprozeß des Organismus oder auf
krankhafte Veränderungen zurückgeführt werden", sagt Dr. Christian
Feinböck vom Österreichischen Roten Kreuz.
So wird der Schlaf oft durch das verstärkte Bedürfnis unterbrochen,
in der Nacht auf die Toilette zu gehen. Ältere Leute halten auch
häufig oder immer ein Mittagsschläfchen. "Wer tagsüber schläft, muß
damit rechnen, daß sich der Nachtschlaf reduziert", so Feinböck.
Manche setzen sich auch selbst unter großen Druck: Der Traum einer
durchschlafenen Nacht kann zum Alptraum werden, wenn die Angst vor
Schlafstörungen zu groß und guter Schlaf zur Leistung wird.
Sind dies noch relativ harmlose Schlafstörungen, so können organisch
bedingte Störungen ernste Folgen haben. Feinböck: "Wer zum Beispiel
an Erkrankungen der Atemregulation und an hartnäckigen
Schlafstörungen leidet, sollte ein Schlaflabor aufsuchen. Dort werden
über längere Zeit hinweg Schlafdauer und -intensität untersucht." In
vielen Fällen überrascht die Diagnose: Denn oft leiden die Patienten
nur unter Schlafwahrnehmungsstörungen, schätzen also ihren Schlaf
einfach falsch ein. Feinböck: "Die Untersuchungen zeigen, daß die
Patienten zwar in der Nacht immer wieder aufwachen, dazwischen aber
gut geschlafen haben."
Sorgen, Streß, Angst, Nervosität und Reizüberflutung lassen die
Menschen heute schlecht schlafen. Der Griff zur Schlaftablette hilft
da nicht unbedingt. "Im Schlaflabor gibt es professionelle Hilfe.
Aber jeder Betroffene kann auch selbst viel zu einem guten Schlaf
beitragen: Überprüfen Sie Ihr Schlafzimmer. Immerhin verbringen Sie
ein Drittel Ihres Lebens darin. Ist das Bett bequem, die Matratze zu
hart oder zu weich? Verzichten Sie auf einen Mittagsschlaf, wenn Sie
an Schlafstörungen leiden. Lassen Sie den Tag ausklingen, indem Sie
vor dem Schlafengehen lesen oder ein Tagebuch schreiben. Verzichten
Sie abends auf Kaffee, Schwarztee oder Alkohol. Lüften Sie das
Schlafzimmer ausreichend zweimal täglich und schlafen Sie bei offenem
oder gekipptem Fenster. Schaffen Sie sich Ihre eigenen
Einschlafrituale", empfiehlt Feinböck.
Rückfragehinweis: ÖRK-Pressestelle
Mag. Bernhard Jany
Tel.: (01) 58 900/151
www.redcross.or.at
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