- 12.11.1999, 16:28:34
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Magazin WIENER an Radda & Dressler verkauft - Rund 15 Mio. Kaufpreis - Verluste im Metro-Verlag
Wien (OTS) - Der Titel des 'Lifestyle-Magazins' Wiener wurde
verkauft, berichtet das Nachrichtenmagazin FORMAT in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe. Laut Format erwarb die Verlagsgruppe von
Wirtschaftsblatt-Gründer Christian Radda den Titel, um das Magazin ab
Februar 2000 neupositioniert als 'Männer-Magazin' in neuem Outfit auf
den Markt zu bringen. Als Kaufpreis nennt FORMAT 'Knappe 15 Millionen
Schilling'. Die Wiener-Redaktion, die derzeit an einer Doppelnummer
'20 Jahre Wiener# arbeitet, ist über den Verkauf ebenso noch nicht
informiert worden wie die Werbewirtschaft, da für die geplante
Doppelnummer noch immer Inserate gekeilt werden.
Laut FORMAT hat der 1979 vom Wiener Werber und GGK-Chef Hans
Schmid gegründete Titel 'Wiener' seine besten Zeiten längst hinter
sich. Blattmacher Andreas Wollinger ist auch schon der letzte
Angestellte des Unternehmens. Mit zehn freien Mitarbeitern bemüht
sich Wollinger seit 1997 vergeblich Verkaufs- und Reichweitenverluste
zu stoppen. Für das erste Halbjahr 1999 weißt die Mediaanalyse für
den Wiener eine Leser-Reichweite von gerade noch 5,5 Prozent aus, im
Vorjahr waren es wenigstens noch 6,1 Prozent gewesen. Mit den Lesern
schwanden auch die Inserenten. In den ersten neun Monaten dieses
Jahres lagen die Anzeigenerlöse bei bescheidenen 25 Millionen
Schilling. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres hat die
Wiener-Anzeigentruppe runde 100 Seiten (offizieller Inseratenpreis je
Seite: 123.000 S) weniger verkauft. Da half auch nicht, daß sich die
Verlagsleitung in einem Lagebericht vorgenommen hat, das Magazin
mittels 'klarer Positionierung als Life-Guide für den urbanen Mann'
für 'die Anzeigenwirtschaft wieder interessant' zu machen.
Werbeunternehmer und 'Wiener"-Gründer Hans Schmid hat bereits im
Vorjahr auf die mißliche Lage seines einstigen Print-Flaggschiffs
reagiert. Schmid verkaufte 51 Prozent des Metro-Verlags in dem neben
'Wiener' und dem femininen Schwesterblatt 'Wienerin' auch das
Kinomagazin 'Skip' erscheint, an den Nürnberger Gong-Verlag. Der neue
Partner, so FORMAT, sollte Schmid bei der Trendwende helfen.
Schließlich verbuchte der Metro-Verlag schon in der Bilanz 1998 einen
Verlust von 4,2 Millionen Schilling. Bei bescheidenen 41,7 Millionen
Umsatz weist der Verlag laut FORMAT Verbindlichkeiten von über 63
Millionen Schilling und ein negatives Eigenkapital auf - sodaß
Verlags-Geschäftsführerin Angelika Serschön in der Bilanz erklären
mußte: 'Eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts liegt nicht
vor, da der Gesellschafter verbindlich erklärt hat, mit
Dividendenforderungen an die Gesellschaft, die zum Bilanzstichtag in
Höhe von ATS 10.400.338,90 bestanden, hinter die Ansprüche aller
anderen Gläubiger zurückzutreten". Schmid-Partner und
Metro-Mitbesitzer Alexander Lonyay will auf die Zahlen nicht genau
eingehen: 'Ich bin sicher, daß wir 1998 ein positives Ergebnis hatten
und heuer wieder ein positives haben werden"' Zum 'Wiener'-Verkauf
meint Lonyay nur: 'Unsere Gesellschafterversammlung hat beschlossen,
bis Ende November keine Stellungnahme abzugeben'. FORMAT zitiert ein
internes Radda & Dressler Papier, wonach der 'Wiener' Ende Jänner
2000 als gehobenes Männer-Magazin neu erscheinen soll. Für den
Neustart hat Radda & Dressler ein Budget von 22 Millionen Schilling
festgelegt.
Rückfragehinweis: FORMAT
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