- 08.10.1999, 11:07:54
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Meisterprüfung: Entscheidender Startvorteil für Jungunternehmer
Belangsendung der WKÖ am 12.10.99 um 5:52 auf Ö1
PWK - 'Verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir ihre Kunst',
singt Hans Sachs in Richard Wagners 'Die Meistersinger von Nürnberg'.
Ein Appell, der, beklagt die Wirtschaftskammer Österreich, bei den
Sozialdemokraten und den Liberalen auf wenig fruchtbaren Boden
gefallen ist. Sie vertreten die Ansicht, die Meisterprüfung sei
antiquiert, behindere Menschen, die sich selbständig machen wollen,
und verhindere damit Unternehmensgründungen. Kammerpräsident Leopold
Maderthaner: ****
"Ganz im Gegenteil. Durch die Meisterprüfung wird dem
Jungunternehmer ein entscheidender Startvorteil mit auf den Weg
gegeben. Als Qualitätssiegel verleiht sie dem Meister
Kreditwürdigkeit, eröffnet so den Zugang zum notwendigen
Startkapital. Sie gilt als international anerkannte beste Garantie
für Konsumentenschutz, sie ermöglicht weiterhin eine gute Ausbildung
unserer Lehrlinge und sichert somit die Berufschancen unserer Jugend.
So werden derzeit mehr als 60 % aller Lehrlinge in Meisterbetrieben
ausgebildet. Meine Damen und Herren, und wer immer davon redet, wir
brauchen noch bessere Ausbildung, wir brauchen noch mehr Fachkräfte,
der darf doch nicht die Ausbildung grundsätzlich in Frage stellen."
Und auch die hohe Überlebensrate spricht für die Meisterbetriebe.
Mehr als 84 % aller von Meistern gegründeten Unternehmen bestehen
auch noch nach fünf Jahren und haben damit die gefährliche
Anfangsphase überwunden. Nicht die Angst vor der Prüfung behindert
Menschen, die ein Unternehmen gründen wollen, sondern hausgemachte
Produkte der Politik. Eine Kammerumfrage zeigt: Die größten Probleme
für jeweils 70 % der Befragten sind Steuerbelastung, Kapitalschwäche,
Bürokratie und die Soziallast.
"Das sind die Hauptgründe, die von jungen Menschen, oder von
Menschen, die sich selbständig machen wollen, genannt werden als
Behinderung für das Selbständigmachen. Und da haben wir dort auch den
Hebel anzusetzen."
Nur 30 % der durch die Kammer befragten würden sich durch die
Meisterprüfung vom Schritt in die Selbständigkeit abhalten lassen,
und daher stellt Wirtschaftskammerpräsdent Leopold Maderthaner fest:
"Hände weg von der Meisterprüfung! Das müssen auch jene verstehen,
die Bildungspolitik ständig mit Nivellierungspolitik verwechseln."
Finanzielle Ausbildungshilfen und höhere Anerkennung der Leistung,
leichterer Zugang zur Meisterprüfung durch mehr Prüfungsorte, Nutzung
des Internet zur Meisterausbildung.
"Und nur so kann man zu einem weiteren Wirtschaftswachstum, zu
neuen Unternehmen und zu noch mehr Qualität und damit zu neuen
Arbeitsplätzen kommen, sagen wir denen, die heute für die Abschaffung
der Meisterprüfung eintreten; dass sie damit zu keiner Gründerwelle,
sondern in Wahrheit zu einer Verschlechterung des
Wirtschaftsstandortes und auch zu einer Verschlechterung der
Zukunftschancen unserer Jugend hier in Österreich beitragen."
(Schluß) pt
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