- 22.09.1999, 13:13:11
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Siegfried D., der vier Jahre lang die RAF-Terroristen Horst Ludwig Meyer und Andrea Klump beherbergte, spricht in News exklusiv über ihr Leben im Versteck
Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin News in seiner morgen
erscheinenden Ausgabe berichtet, führten die beiden RAF-Terroristen
in ihrem Versteck in der Wiener Springergasse ein skurilles
Doppelleben. Vom Aufstehen um 6.30 Uhr bis zur Bettruhe um spätestens
23.00 Uhr lief jeder Tag im Untergrund nach dem selben strikten Plan
ab - ein Leben als biedere Bürger: Mit fixem Mittagsschlaf, Häkeln,
Basteln, dem Besuch von Museen und Theatern, Einkaufen am Naschmarkt,
Kochen und Fernsehen, Lieblingsfilm: Columbo. Zum Thema Terror
äußerten sich die beiden nur zwei Mal. Zitat Horst Ludwig Meyer: "Das
bringt doch nichts. Wenn man einen umbringt, kommt ja doch nichts
Besseres nach." Als Siegfried D. dem Paar mitteilte, daß sich die RAF
aufgelöst hätte, sagten sie nur: "Ach so?".
Andrea Klump wollte sich stellen. Kontakt zu Verfassungsschutz.
Die nun verhaftete mutmaßliche RAF-Terroristin Andrea Klump hatte
bereits 1996 Kontakt mit dem deutschen Verfassungsschutz aufgenommen,
der zu diesem Zeitpunkt ein eigenes Programm für RAF-Aussteiger
unterhielt. Sie wollte nur noch abwarten, wie das Verfahren gegen die
Aussteiger Thomas Seidler und Barbara Meyer ausgehen würde.
War Besucher aus Deutschland ein RAF-Terrorist?
Siegfried D. berichtet, daß Meyer und Klump im vergangenen Jahr
einen mysteriösen Besuch aus Deutschland erhalten hatten. Um
feststellen zu können, ob der Mann, der sich mit Andreas vorstellte,
einer der noch gesuchten RAF-Terroristen ist, werden Siegfried D.
demnächst Lichtbilder vorgelegt.
Polizei fand in einem Versteck in der Wohnung geheime RAF-Codes.
In einem "Bunker" im Wohnraum von Meyer und Klump konnten die
Fahnder jetzt Computer-Ausdrucke mit Zahlencodes sicherstellen. Die
Ermittler hoffen, damit Geheimnisse der RAF wie Anschlagziele,
Verbindungen und Sympathisanten knacken zu können. Zudem wird derzeit
ermittelt, wer Klump und Meyer finanziell unterstütze.
Rückfragehinweis: Sekretariat News Chefredaktion
Tel.: (01) 213 12 / 103
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