- 02.09.1999, 12:09:46
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Wirtschaftskammer: Beruhigung am Lehrstellensektor
Katastrophenmeldungen völlig unbegründet
PWK - Seit einigen Jahren führt die Wirtschaftskammerorganisation
eine Sta-tistik über eingelangte Lehrverträge, um einen Trend für die
Entwicklung am Lehrstellensektor zu erhalten. Der Vergleich dieser
Zahlen mit jenen des Vorjahres jeweils zum Monatsende kann als
Indikator für die Entwicklung am Lehrstellenmarkt insgesamt gelten.
Die Erhebung beginnt jeweils per Ende Juni. "Zum dritten Mal ist
heuer eine positive Veränderung im Vergleich zum Vorjahr
festzustellen. Zusammen mit einem leicht sinkenden Altersjahrgang,
der auf den Ausbildungsmarkt drängt, ist Grund für Optimismus
gegeben", stellt Georg Piskaty, Leiter der Gruppe Bildung in der
Wirtschaftskammer Österreich anläßlich der aktuellen Augustzahlen
fest. ****
In fünf Bundesländern liegen die Zahlen der eingelangten
Lehrverträge über jenen des Vorjahres. Insgesamt ergibt sich ein Plus
von 235 eingelangten Lehrverträgen (+ 0,69 Prozent) im Vergleich zum
31.8.1998. Von Kammerseite ist darauf hinzuweisen, dass gerade in den
westlichen Bundesländern, die besonders auf das traditionelle duale
Ausbildungssystem - (Lehre im Betrieb und Berufsschule) - setzen,
positive Entwicklungen zu verzeichnen sind. Dort, wo AK und
Gewerkschaft ein umfassendes, sündteures "Auffangnetz" etablierten,
sind Probleme mit der Ausbildungsbereitschaft der Betriebe
entstanden.
Sicherlich sind die verschiedenen Kostenentlastungsmaßnahmen der
letzten Jahre, die Schaffung neuer Lehrberufe auf vehementes Drängen
der Wirtschaft und der Abbau veralteter Jugendschutzbestimmungen
Gründe für eine generell positive Entwicklung am Lehrstellenmarkt.
Dennoch muss seitens der Wirtschaft festgehalten werden, dass die
bisherigen, zum Teil zeitlich beschränkten und teilweise auch von der
Wirtschaft selbst finanzierten Kostenentlastungen nicht ausreichen,
um eine generelle Trendwende am Lehrstellenmarkt zu erreichen.
Abgesehen von einer überfälligen rechtlichen Flexibilisierung
(Verträge sollten in bestimmten Fällen problemloser lösbar werden)
ist eine Entlastung der Betriebe von der Lehrlingsentschädigung wäh-
rend des Berufsschulbesuches notwendig. "Nach Meinung der Wirtschaft
sollte diese Bezahlung entweder überhaupt entfallen oder von der
öffentlichen Hand übernommen werden. Damit würden die im
internationalen Vergleich noch immer viel zu hohen Lehrlingskosten
endlich auf ein vernünftiges Maß reduziert werden und wir können uns
teure Auffangnetze mit Milliardensubventionen sparen", so Piskaty.
(Schluß) pt
Rückfragehinweis: Dr. Georg Piskaty
BW-Abteilung
Tel.: 50105/4072
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