Neue Broschüre klärt über Situation und Nutzen auf
St.Pölten (NLK) - Bis vor wenigen Jahrzehnten prägten ausgedehnte
Feuchtgebiete das Bild der pannonischen Landschaft im Weinviertel und
im Wiener Becken. Die extensive landwirtschaftliche Nutzung brachte
sie weitgehend zum Verschwinden, heute weiß man aber, daß sie für den
ökologischen Kreislauf und für das Klima unverzichtbar sind. Eine
neue Broschüre des NÖ Landwirtschaftsfonds, hergestellt von der NÖ
Naturschutzabteilung gemeinsam mit dem Naturschutzbund und Bird Life
Österreich wurde heute Vormittag in Ketzelsdorf bei Poysdorf durch
Landesrat Dr. Hannes Bauer vorgestellt. Die Broschüre gibt einen
umfassenden Überblick über 70 noch bestehende Feuchtgebiete im
pannonischen Raum und über die bemerkenswerte Fauna und Flora, die
sich dort erhalten hat. Sie befaßt sich auch mit der Nutzung der
feuchten Wiesen in Vergangenheit und Zukunft und zeigt Maßnahmen zu
ihrer Erhaltung auf. Sie ist bei der NÖ Naturschutzabteilung, Telefon
02742/200-5238, zum Preis von 100 Schilling erhältlich.
Der Ort der Präsentation war bewußt gewählt. In Ketzelsdorf wurde
ein Feuchtbiotop auf zuletzt landwirtschaftlich genutzten Flächen
regeneriert. Die Initiative in der Region war im benachbarten
Wetzelsdorf entstanden. Der dort ansässige Bundesrat Karl Wilfing
berichtete: "Wir wollten unser früher bestehendes Feuchtwiesengebiet
unbedingt wiederherstellen und begannen mit Hilfe des Landes unser
Projekt zu realisieren. Wir waren in der Folge Vorbild für weitere
Initiativen. Besonders freut es uns, daß das Wild die Biotope
angenommen hat und sich eine regionale Attraktion entwickelte."
Landesrat Dr. Hannes Bauer freute sich über die "hervorragend
gestaltete" Broschüre und berichtete, daß es im Weinviertel
mittlerweile einige Projekte zur Rückgestaltung von feuchten Wiesen
gebe. Die Vorwürfe an frühere Generationen, die Landschaft
ausschließlich für landwirtschaftliche Zwecke umgestaltet zu haben,
sei nicht berechtigt. Man müsse die Situation nach dem Zweiten
Weltkrieg berücksichtigen, als es galt, den Nahrungsbedarf der
Bevölkerung zu decken und als durch Trockenlegungen ein "10.
Bundesland" geschaffen wurde. Heute finde aber ein großes Umdenken
statt, um den Kreislauf der Natur zu sichern. Erfreulich sei der
Konsens mit den Grundeigentümern und die positive Haltung der
Bauernschaft, betonte Bauer.
Rückfragehinweis: Niederösterreichische Landesregierung
Pressestelle
Tel.: 02742/200/2174
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