Die zwei "Kaiserablässe" in Achau werden erneuert
St.Pölten (NLK) - Die sogenannten Kaiserablässe in Achau, am
Zusammenfluß von Schwechat, Triesting und Mödlingbach gelegen,
stammen aus der Zeit von Kaiser Karl VI. und Kaiserin Maria Theresia
und werden derzeit umgebaut, um künftig die immer wieder auftretenden
Hochwassergefahren drastisch zu mindern. Bauherr ist die Republik
Österreich bzw. das Landwirtschaftsministerium, vertreten durch die
Bundeswasserbauverwaltung Niederösterreich, also durch die Abteilung
Wasserbau des Amtes der NÖ Landesregierung. Die Kosten belaufen sich
derzeit auf 45 Millionen Schilling, wobei der Bund 95 Prozent der
Kosten trägt. Für den Rest kommt der Schwechat-Wasserverband auf.
Durch den Oberen Kaiserablaß wird die Triesting aufgestaut und
über eine Kanalbrücke über die Schwechat, den Schwechat-Werksbach,
auch Alte Schwechat genannt, als Betriebswasser zugeführt. Der Einbau
eines neuen Stauklappenverschlusses an Stelle einer hölzernen
Wehrkonstruktion ist bereits fertig, ebenso eine Brücke über die
Schwechat. Auch der Einlauf in den Schwechat-Werksbach, also in die
eigentliche Schwechat, ist abgeschlossen. Noch heuer wird der Ausbau
des Unteren Kaiserablasses bei einer weiteren
Hochwasserentlastungsanlage - zur Entlastung des
Schwechat-Werksbaches von Hochwässern, besonders jener des
Mödlingbaches - begonnen. Mehrere Fischpässe zur Überwindung
störender Höhenunterschiede werden gleichfalls angelegt. 2000 folgen
dann noch die Restarbeiten der Unterdükerung der Schwechat in diesem
Bereich.
Der Verlauf der vielen Flüsse und Bäche in diesem "wasserreichen"
Teil des Wiener Beckens ist ziemlich kompliziert: Oberhalb liegt der
Laxenburger Schloßpark, der von einer Abzweigung aus der Triesting in
Münchendorf, dem Laxenburger Kanal, und vom im Raum Baden aus der
Schwechat ausgeleiteten Heidbach - auch Badner Mühlbach genannt -
durchflossen wird. Der Laxenburger Kanal unterdükert die Schwechat
südöstlich vom Schloßpark. In Achau vereinigen sich zuerst der
Krottenbach, der Mödlingbach und der Abfluß aus dem Teiche im
Schloßpark Laxenburg, der Lobenbach. Unmittelbar danach folgen die
Schwechat - hier auch "Aubach" genannt - und die Triesting. Die
Schwechat - so der neue Name für alle einmündenden Gewässer -
wiederum hat zwei Flußläufe, den Frauenbach - die Bezeichnung für die
Schwechat unterhalb der Kaiserablässe bis Schwechat - und die
ursprügliche Schwechat, also den Schwechat-Werksbach. Erst in
Schwechat selbst, bei der Einmündung des Liesingbaches, vereinigen
sich diese Gewässer wieder.
Die Arbeiten an den beiden Kaiserablässen sind nur ein Teil der
notwendigen Vorkehrungen gegen Hochwässer in diesem Bereich. Vor
allem auch die hochwassergefährdeten Gebiete der Gemeinden Achau,
Maria Lanzendorf, Lanzendorf, Zwölfaxing und Rannersdorf, das zu
Schwechat gehört, sind den Einheimischen seit der letzten
Überschwemmung im Juli 1997 nur allzu schlecht in Erinnerung.
Maßnahmen dagegen würden Vermurungen, Verklausungen und die Fluten
weiter vermindern. Die Verhandlungen gestalten sich aber durchaus
nicht einfach, haben doch auch einzelne Grundeigentümer überhöhte
Förderungen gestellt. Allein für die Schwechat und den sogenannten
Laxenburger Entwässerungsrayon werden die Kosten mit rund 200
Millionen Schilling und mehreren Jahren Dauer veranschlagt. Derzeit
ist noch offen, wann der Baubeginn erfolgt. Immerhin wurde für
Zwölfaxing die Finanzierung eines Detailprojektes sichergestellt. Mit
dem Abschluß dieser Projektierungsarbeiten ist für Ende 1999 zu
rechnen.
Rückfragehinweis: Niederösterreichische Landesregierung
Pressestelle
Tel.: 02742/200-2312
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