• 29.06.1999, 10:36:23
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  • OTS0083

Arbeitgeber brechen Verhandlungen über KV für Leiharbeiter ab

Metallergewerkschaft plant Aktionen

Wien (Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie/ÖGB). "Offensichtlich
haben die schwarzen Schafe unter den Arbeitskräfteüberlassern doch
die Oberhand gewonnen", kommentiert Rudolf Nürnberger,
Vorsitzender der Metallergewerkschaft das gestrige Scheitern der
Verhandlungen über einen Kollektivvertrag für die rund 20.000
Leiharbeiter.++++

Die Metallergewerkschaft verhandelte im Auftrag des
Österreichischen Gewerkschaftsbundes mit dem allgemeinen
Fachverband des Gewerbes in der Wirtschaftskammer Österreich einen
Kollektivvertrag für die Leiharbeiter. Bei einer Sitzung des
Fachverbandes gestern, Montag, nachmittag, gab es keine Mehrheit
für den von Gewerkschaft und Arbeitgebern ausverhandelten Entwurf.
"Jetzt ist klar geworden, dass die Mehrheit der Arbeitgeber
überhaupt keinen Kollektivvertrag will", sagt Nürnberger. Die
Ablehnung des Entwurfs hätte nicht einzelne Punkte, sondern den
Kollektivvertrag insgesamt betroffen. Am 4. Mai noch hatten
Arbeitgeber und Gewerkschaft in einer gemeinsamen "Plattform für
korrekte Leiharbeit" ihre Absicht kundgetan, den Kollektivvertrag
rasch abzuschließen. "Jetzt haben aber anscheinend jene im
Fachverband den Spieß umgedreht, die weder faire
Wettbewerbsbedingungen in der eigenen Branche, noch gerechte
Entlohnung ihrer Beschäftigten wollen", sagt Nürnberger.

Metaller für Wiederaufnahme der Verhandlungen

Die Metallergewerkschaft sei jederzeit bereit, die von den
Arbeitgebern abgebrochenen Verhandlungen wieder aufzunehmen. "Wir
wollen dafür sorgen, dass die gesetzlichen Ansprüche der
Leiharbeiter nicht weiter mit Füßen getreten werden", erklärt
Nürnberger. "Es ist verwunderlich, dass sich die schwarzen Schafe
der Branche, die sich an keine Gesetze halten und ihre
Leiharbeiter oft nach Gutdünken entlohnen, durchgesetzt haben. Das
ist nicht nur gegenüber den Beschäftigten unfair. Das ist durch
die grobe Verzerrung des Wettbewerbs auch gegenüber jenen
Branchenkollegen unfair, die bisher großes Interesse an einem
Kollektivvertrag gezeigt haben und konstruktiv an dessen
Entstehung beteiligt waren."

Die Metaller werden in den nächsten Tagen die betroffenen
Arbeitnehmer informieren. Sollten die Verhandlungen nicht wieder
aufgenommen werden, werden im Herbst österreichweit Aktionen
durchgeführt.

ÖGB, 29. Juni 1999 Nr. 323

Rückfragehinweis: Metaller-Presse

Nani Kauer
Tel. (01) 501 46/242 Dw. oder 0664/260 34 65

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