• 21.05.1999, 10:31:05
  • /
  • OTS0109

Österreichische Firmen nutzen Kanada als NAFTA-Firmenstandort

Mehr als 50 Niederlassungen mit 66 Standorten - Zwei Drittel der Exporte gehen an österreichische Tochtergesellschaften

PWK - Im kanadisch-österreichischen Außenhandel kam es 1998 für
beide Seiten zu Rückgängen, da in den jeweils dominierenden
Positionen (Österreich: Kolbenverbrennungsmotoren, Kanada:
Luftfahrzeuge) beträchtliche Lieferrückgänge zu verzeichnen waren.
Obwohl die österreichischen Motorenlieferungen 1998 um 583 Millionen
Schilling geringer waren, haben sich die Gesamtexporte nur um 2,1
Prozent reduziert, da in anderen Sektoren bedeutende Zuwächse
erreicht werden konnten (Fertigwaren + 7,2 Prozent, chem. Erzeugnisse
+ 25,9 Prozent). ****

Kanada war 1998 nach USA, Japan und China mit Ausfuhren von 4.867
Millionen Schilling der viertwichtigste Übersee-Exportmarkt für
Österreich. Bei Importen von 4.493 Millionen ergibt sich ein
positives Handelsbilanzsaldo von 374 Millionen, berichtete der
österreichischen Handelsdelegierte in Toronto, Dkfm. Gerhard Müller,
Freitag in einem Pressegespräch in Wien.

Bei den Importen Österreichs ist der Sektor "Maschinen und
Fahrzeuge" mit 62,3 Prozent in gleichem Maß dominierend wie im
Export. Lieferungen von Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen (25
Prozent Importanteil) machen den größten Anteil aus, gefolgt von Kfz-
Teilen und Zubehör, Nachrichtengeräten, Metallbearbeitungsmaschinen,
Motoren, Büro- und EDV-Maschinen. Die Position "Rohstoffe" mit einem
Importanteil von 17 Prozent steht an zweiter Stelle mit bedeutenden
Lieferungen von Zellulose und Holz. Die dritte Stelle nimmt die
Position "Bearbeitete Waren" ein, die vor allem Lieferungen von
Aluminium, Metall- und Holzwaren umfaßt.

Schätzungen zufolge unterhalten etwa 1.000 Unternehmen regelmäßige
Geschäftsbeziehungen mit Kanada. Es bestehen weiters über 50
Niederlassungen mit 66 Standorten (22 Produktionsbetriebe, 40
Vertriebsfirmen und vier Dienstleistungsanbieter). Die
Österreichischen Firmen nutzen Kanada vor allem auch als
Firmenstandort im NAFTA-Bereich.

Die Produkte der Erzeugungsbetriebe umfassen u.a. Kunststoff-
Spritzgußmaschinen, Automatisierungssysteme für die
Kunststoffindustrie, Schulungsflugzeuge, Eisenbahnweichen,
Sessellifte und Seilbahnen, Lkw-Kräne, Spezialpapiere, Schleifmittel,
Lacke, Pharmazeutika und Gesundheitsbetten.

In Österreich bestehen ca. 18 Niederlassungen bzw. indirekte
Firmenbeteiligungen kanadischer Firmen. Der Automobilzulieferkonzern
Magna International Inc. hat sich in den letzten Jahren zum
bedeutendsten kanadischen Investor in Österreich entwickelt. Zur
Magna-Gruppe zählen derzeit 15 Firmen in Österreich, zu denen sechs
Produktionsbetriebe (u.a. die Steyr-Daimler-Puch AG) und die
Europazentrale in Oberwaltersdorf bei Baden gehören. Ein
Komponentenwerk in Lannach mit ca. 1.500 Beschäftigten und einer
Investitionssumme von 3,6 Mrd Schilling sind derzeit im Bau. Von der
Magna-Europazentrale werden derzeit 61 Produktionsbetriebe und neun
Forschungs- und Entwicklungszentren mit ca. 18.000 Beschäftigten in
elf europäischen Ländern koordiniert. Der zweitwichtigste kanadische
Investor in Österreich ist die Bombardier-Gruppe (Rotax-Motorenbau,
Erzeugung von Triebwagen, Waggons und Komponenten für U-Bahn und
Straßenbahn). Nortel Networks betreibt in Kooperation mit Kapsch ein
Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wien.
(Schluß) hp
Rückfragehinweis: Mag. Gudrun Hager

Leiterin des Referates Nordamerika
Tel: 50105/DW 4204

*** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER

VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS ***

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PWK/

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel