• 05.05.1999, 11:21:54
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  • OTS0115

Replik der Venus von Eggendorf aufgestellt

Original stammt aus dem 5. Jahrtausend v. Chr.

St.Pölten (NLK) - Die Stadtgemeinde Horn, das Höbarthmuseum, der
Museumsverein und die KÖStV Waldmark Horn laden gemeinsam zu einer
bemerkenswerten Feier ein: Am kommenden Freitag, 7. Mai, um 19 Uhr
wird eine Replik der "Venus von Eggendorf" im Höbarthmuseum, Wiener
Straße 4, in Horn enthüllt. Die Statue erinnert an die Auffindung des
Originals um 1930 durch Josef Höbarth in Eggendorf am Walde, Bezirk
Hollabrunn. Dabei handelt es sich um eine tönerne Frauenfigur der
Lengyel-Kultur, aus 4900 bis 4300 v. Chr. stammend, mit Resten von
Bemalung. Kleinplastiken spielten eine wichtige Rolle im bäuerlichen
Kult. Das mit betonten weiblichen Merkmalen ausgestattete Idol war
wahrscheinlich ein Fruchtbarkeitssymbol. Das 24 Zentimeter hohe
Original ist im Museum zu finden; die Replik im Museumshof ist
erheblich größer, nämlich 157 Zentimeter. Mit der Enthüllung der
Replik wird auch eine Fotoausstellung über "Unbekanntes Horn" und
Katharina Starks Bilder-Schau gezeigt, die vom 8. Mai bis 25. Juni
täglich von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr geöffnet ist.

Das Höbarth- und Madermuseum der Stadt Horn hat von Palmsonntag
bis Allerseelen täglich von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr
geöffnet. Heuer zeigt man vor allem die Schau "Idole - Kunst und Kult
im Waldviertel vor 7000 Jahren". Denn vor mehr als 7000 Jahren
entstanden in dieser Gegend die ersten bäuerlichen Siedlungen. Spuren
langgestreckter Holzhäuser mit Dächern aus Stroh und Schilf konnten
bei neueren Ausgrabungen rund um Horn, Strögen, Rosenburg und Mold
nachgewiesen werden. Verzierte Tongefäße sowie geschliffene und
polierte Steinwerkzeuge gehören zu den häufigsten Funden aus dieser
Zeit. Die ältesten Kulturpflanzen waren Weizen, Gerste, Hirse und
Hülsenfrüchte. Auch wurde Flachs angebaut, um Stoffe zu erzeugen. Als
Haustiere hielten die Menschen der Jungsteinzeit Rinder, Schafe,
Ziegen und Schweine. Als Jagdgehilfe diente der Hund, der schon von
alters her bekannt war. Dem religiös-kultischen Bereich zugeordnet
werden menschen- und tiergestaltige Tonfiguren, im Fachjargon als
"Idole" bezeichnet. Das Höbarthmuseum befaßt sich heuer besonders mit
Darstellung und Interpretation der Idole. Im Katalog der Ausstellung
sind die bekanntesten niederösterreichischen Idolfunde der Zeit von
6000 bis 4000 v. Chr. abgebildet. Modelle von Wohnhäusern und
Kultplätzen, in Strögen, Rosenburg und Kaegg ausgegraben, und
Nachbildungen einiger Geräte der jungsteinzeitlichen Bewohner des
Waldviertels ergänzen die Sonderausstellung des Höbarthmuseums Horn.
Der Großteil der gezeigten Originalfunde stammt aus Privatbesitz und
wird hier erstmals öffentlich präsentiert.

Das Höbarthmuseum zeigt die größte urgeschichtliche Sammlung
Niederösterreichs mit den ältesten von Menschenhand geschaffenen
Werkzeugen, dazu einen Mammutstoßzahn, reiche Funde aus der selten
belegten Mittelsteinzeit, die jungsteinzeitlichen Idole, prächtige
Gefäße aus dem Hallstattgräberfeld von 90 Bestattungen aus Maiersch
und anderes mehr. Dazu werden die Antikensammlung Nowak mit
zahlreichen Vasen und griechischen Terrakotten sowie römische Funde,
aber auch Sammlungen zur Stadtgeschichte mit einer Luther-Bibel, zur
Volkskunst und zum berühmt-berüchtigten Räuber Georg Grasel
präsentiert. Das angeschlossene Mader-Museum in einem eigenen Zubau
stellt rund 700 landwirtschaftliche Geräte und Maschinen aus. Die
Eintrittspreise: Erwachsene 35 Schilling, Gruppen ab zehn Personen 25
Schilling, Senioren 20 Schilling. Nähere Auskünfte: 02982/2372-1, Fax
02982/2372-4.

Rückfragehinweis: Niederösterreichische Landesregierung

Pressestelle
Tel.: 02742/200/2312

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