Betrieb des Hochrisiko-AKW Bohunice steht im Widerspruch zu slowakischen EU-Ambitionen
Wien (OTS) - Einen 'Totalumfaller' im Kampf gegen das slowakische
Atomkraftwerk Bohunice wirft Greenpeace dem österreichischen
Bundeskanzler Viktor Klima in einer ersten Reaktion auf dessen
heutigen Bratislava-Besuch vor. Klima zeigte sich bei seinem Treffen
mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Mikulas Dzurinda über die
Entscheidung der slowakischen Regierung zum Weiterbetrieb des AKW
Bohunice zwar enttäuscht, hat diesen aber faktisch zur Kenntnis
genommen. "Bundeskanzler Klima hat verabsäumt, dem slowakischen
Premier Dzurinda eindeutig mitzuteilen, daß der Weiterbetrieb von
Bohunice einen Affront gegen Österreich und die gesamte EU darstellt.
Wenn Bohunice über das Jahr 2000 hinaus in Betrieb bleibt, steht dies
im Widerspruch zu einem Aufrücken der Slowakei in die erste
Beitrittsrunde beim EU-Gipfel in Helsinki", sagte Greenpeace-Sprecher
Alexander Egit.
Die beiden V-1-Reaktoren von Bohunice (sowjetischer Bautyp
WWER-440/230) waren in der Agenda 2000 als Hochrisikoreaktoren
ingestuft worden, die nicht auf internationale Standards gebracht
werden können und daher stillzulegen sind. Durch einen neuen
slowakischen Regierungsbeschluß am Dienstag voriger Woche soll
Bohunice - entgegen einem Dekret aus dem Jahr 1994 und entgegen
mehrerer Versprechen gegenüber Bundeskanzler Klima und seinem
Amtsvorgänger Vranitzky - nun auf unbestimmte Zeit in Betrieb
bleiben. Konkreteres wird im Energiebericht der Slowakei, der im
September veröffentlicht werden soll, stehen. "Bundeskanzler Klima
darf jetzt nicht nur auf den slowakischen Energiebericht warten. Er
hat in Bratislava selbst erklärt, daß Bohunice niemals internationale
Standards erreichen kann. Jetzt muß er aus der einseitigen
Aufkündigung von Vereinbarungen durch die Slowakei die Konsequenzen
ziehen", fordert Egit abschließend.
Bildmaterial von der Atom-Countdown-Tour in Bohunice
direkt bei Greenpeace erhältlich
Terminankündigung:
Am Montag, 3. Mai 1999, wird die Atom- Countdown-Tour in Linz
(Hauptplatz) Station machen
Weitere Informationen und Bildmaterial bei Greenpeace Österreich
erhältlich:
Bettina Tasser, Pressesprecherin Greenpeace Österreich, 0664-
2407075 (direkt in Bratislava) Mag. Alexander Egit, Sprecher
Greenpeace Österreich, Tel.: 01/5454580-25 o. 0664/3262555
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"Atomstrom: Nein-Danke": Wir haben am 23. April 1999 der Wienstrom
gekündigt. Bisher wurde uns der Strom nicht abgedreht. Jeder
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