• 29.04.1999, 14:27:06
  • /
  • OTS0260

Apothekerkammer nimmt zu Arzneimittelpreisvergleich des Ö. Bauernbundes Stellung

Durch methodische Fehler sind zentrale Aussagen der Studie unrichtig.

Wien (OTS) - Der Leiter der wirtschafts- und finanzpolitischen
Abteilung der Österr. Apothekerkammer, Mag. Martin Traxler, nimmt zu
einer Studie über die Arzneimittelpreise Stellung. Die Studie wurde
von der Jungbauernschaft des Österreichischen Bauernbundes erstellt
und ist heute Anlaß für einen Beitrag in der ORF-Sendung Schilling.

Mag. Traxler: "Die Studie weist mehrere methodische Mängel auf
und hält einer wissenschaftlichen Überprüfung in keiner Weise stand.
Die zentralen Aussagen können somit als unrichtig bezeichnet werden."

Traxler nennt einige Grundlagen der Studie, die diese grob
verzerren: "Als Datenmaterial, von dem hochgerechnet wurde, wurden
nur 100 - von insgesamt 10.000 - in Österreich zugelassenen
Medikamenten aus den Daten der Krankenversicherung der Bauern
herangezogen. Eine weitere Grundlage der Studie sind EUDRAMAT-Daten.
Diese Datenbanken wurden von der EU aufgestellt und wegen
fehlerhafter Daten zurückgezogen. Die Fehler gehen dabei soweit, daß
der Wirkstoff ASS, also der Wirkstoff von Medikamenten wie Aspro,
Aspirin etc., nach der Studie überhaupt nur in Österreich und sonst
nirgends in Europa erhältlich sei, was natürlich völliger Unsinn
ist."

Traxler: "Das sind nur einige Unzulänglichkeiten der Studie. Die
Apothekerkammer schließt sich aber im Interesse der Konsumenten der
politischen Forderung der Studienautoren nach einer Senkung der
Umsatzsteuer für Medikamente an. Diese ist in Österreich mit 20% im
Europavergleich besonders hoch. Es ist auch nicht einzusehen, warum
z.B. in Österreich für Schlagobers nur 10% Ust zu bezahlen ist, für
lebensnotwendige und lebensrettende Medikamente aber 20%.

Traxler verweist in diesem Zusammenhang auf eine Studie des
Industriewissenschaftlichen Institutes an der Wirtschaftsuniversität
Wien. Diese wissenschaftliche Studie zeigt, daß Österrich gemeinsam
mit Spanien, Griechenland und Frankreich das Land mit den billigsten
Medikamenten in einem EU-weiten Vergleich ist. Diese Studie belegt
auch, daß die hohe Qualität des österreichischen Gesundheitssystems
und die umfangreichen Leistungen der Apotheker zu einer sparsamen
Verwendung von Arzneimitteln führen. Der Verbrauch von Medikamenten
liegt in Österreich bei jährlich 18 Packungen pro Person und ist
damit deutlich geringer, als in den Niedrigpreisländern, wie z.B.
Frankreich mit 51 Packungen pro Jahr und Person.

Rückfragehinweis: Österreichische Apothekerkammer

*** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER

VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS ***

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | APO/OTS

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel