Wien (OTS) - Im Interview mit FORMAT präzisiert Wolfgang Lorenz,
ORF-Chefstratege und Koordinator der Kulturhauptstadt Graz 2003,
seine Pläne für die steirische Metropole. "Es gibt das Projekt einer
großen, begehbaren Pyramide, die auf dem Grazer Freiheitsplatz
aufgestellt werden soll. Die Idee dahinter ist: Eine Stadt gräbt sich
zu Lebzeiten aus. Sie erforscht die Vergangenheit, fördert zutage,
was in der Geschichte passiert ist. Die Pyramide soll ein
Erlebnispfad sein, mit einem Weg, der an Grabkammern vorbei zur
Spitze führt. Auf einer Plattform kann man über ganz Graz sehen. Es
soll ein Hauch von Steven Spielberg über dem Ganzen schweben."
Den seit zwei Jahrzehnten debattierten Bau eines Kunsthauses sieht
Lorenz für 2003 als Voraussetzung für seine Arbeit: "Das Kunsthaus
muß, zum Beispiel auf dem Andreas Hofer Platz, unbedingt gebaut
werden. Denn es ist doch zum Schreien, daß man in Bregenz ein
hervorragendes Kunsthaus hingestellt hat. Daß Wien, wenn auch nach
langen, schweren Leiden, dabei ist, eines zu bauen - nur Graz hat
sich zu diesem Akt der Selbsthygiene noch nicht durchgerungen. Da ist
jetzt der politische Wille gefragt, der Farbe bekennt." Für Lorenz
ist der Bau des Kunsthauses eine "Conditio sine qua non": "Weil man
in einer Stadt, die zu solchen Entscheidungen nicht fähig ist, kein
europäisches Signal setzen kann. Die Kunsthalle nicht zu bauen,
hielte ich für eine Kapitulation."
Maria Altmann in FORMAT zur Restitution der Klimt-Bilder:
"Für meinen Anwalt steht fest: Aus rechtlicher Sicht muß die Sammlung
zurückgegeben werden."
Im Interview mit FORMAT nimmt Maria Altmann, die in Los Angeles
lebende Nichte des Industriellen Ferdinand Bloch-Bauer, Stellung zur
Restitution ihrer Bilder. Bekanntlich hängen in Wien u. a. sechs
milliardenschwere Klimts aus der Sammlung Bloch-Bauer. Altmann: "Wir
hatten kaum mehr Hoffnung, daß wir die Bilder je wieder
zurückerhalten werden, aber durch die großzügige Initiative der Frau
Minister Gehrer sind die Dinge lawinenartig ins Rollen gekommen." Für
die nächsten Tage haben der oberste Provenienzforscher Ernst Bacher
und der Leiter der Österreichischen Galerie, Gerbert Frodl, um
Gesprächstermine bei Frau Altmann, die derzeit in Wien weilt,
angesucht. Altmann: "Über manche Leihgabe oder Schenkung kann man
reden. Doch für meinen Anwalt steht fest: Aus rechtlicher Sicht muß
die Sammlung zurückgegeben werden."
Rückfragehinweis: Format
Tel.: (01) 217 55/0
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