• 15.12.1998, 11:13:54
  • /
  • OTS0087

Eröffnung der neuen Bahnlinie: Parndorf – Kittsee – Bratislava - Petrzalka

Bundesminister Dr. Caspar Einem und der slowakische Verkehrsminister Dr. Gabriel Palacka eröffnen am 15. Dezember 1998 die neue Bahnstrecke

Die ÖBB verbinden Europa
Die Metropolen Wien und Bratislava - die Staaten Österreich und
Slowakei - der völkerverbindende Charakter der neuen Bahnstrecke kann
nicht genug hervorgehoben werden. Nicht zuletzt wird das nordöstliche
Burgenland von der Anbindung an zwei Hauptstädte und deren
wirtschaftliches Potential profitieren. ****

Renaissance
Fast auf den Tag genau nach 101 Jahren (18.12.1897) erfährt diese
Bahnlinie ihre Wiedergeburt. Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde
nämlich der Bahnverkehr zwischen Kittsee und dem slowakischen
Petrzalka (in der Monarchie "Engerau") eingestellt. Im Jahre 1951 kam
es zur Schließung des Personenverkehres zwischen Parndorf und
Kittsee.

Regionalfahrplan - Alles neu kommt erst im Mai
In der Vorwoche einigten sich das Land Burgenland und die ÖBB über
die Gestaltung des Fahrplanes auf dieser Strecke. Mit Beginn des
neuen ÖBB-Fahrplanes ab 30. Mai 1999 werden an Werktagen (außer
Samstag) 16 Regionalzüge zwischen Petrzalka und Bruck an der Leitha
(mit Anschluss zum Wiener Südbahnhof) in Verkehr gesetzt. Die
Fahrzeit für die Pendler z.B. von Gattendorf bis Wien Süd liegt unter
einer Stunde.

Schnellzüge ins Zentrum von Bratislava
Ab 7. Jänner 1999 wird vorerst ein Eilzugspaar zwischen Wien und
Petrzalka verkehren.
Ende Mai kommenden Jahres wird mit 3 Zügen je Richtung der
Schnellzugsverkehr zwischen beiden Donaumetropolen aufgenommen. Durch
die Verwendung von Mehrfrequenz-Lokomotiven (Triebfahrzeug 1014)
können diese Züge bis zum Hauptbahnhof von Bratislava durchfahren und
werden nur in Kittsee und Petrzalka halten. Nach einer Fahrzeit von
nur 50 Minuten werden diese Schnellzüge in der jeweils anderen
Hauptstadt "landen".

Probefahrplan
Das Land bestellt diesen Fahrplan bei den ÖBB für ein Jahr und
leistet dafür einen finanziellen Beitrag zur Betriebsführung in Höhe
von 6 Millionen Schilling. Damit unterstreicht das Burgenland
neuerlich seine bundesweite Vorreiterrolle in Bezug auf
Leistungsverträge mit den ÖBB zum Wohle seiner Pendler.

Mit "160 Sachen"
Mit bis zu 160 Stundenkilometern, viel schneller als die Polizei auf
der A4 erlaubt, werden die Schnellzüge auf dem neuen Schienenstrang
unterwegs sein. Auf diese Höchstgeschwindigkeit wurde die 22,5
Kilometer lange Strecke zwischen Parndorf und der Staatsgrenze
ausgebaut. Durch Aufenthalt der Schnellzüge in Kittsee erreichen die
Pendler dieser Gemeinde den Wiener Südbahnhof bereits nach etwa 45
Minuten.

Zweigleisige Zukunft?
In einer Bauzeit von 4 Jahren wurde die Strecke eingleisig und
elektrifiziert ausgeführt. Entlang der gesamten Trasse wurde aber
bereits für einen eventuellen späteren zweigleisigen Ausbau
vorgesorgt. Von einem modernen elektronischen Stellwerk in Kittsee
wird die Sicherheit des Zugverkehrs bis Parndorf überwacht und
ferngesteuert.

Ba(h)nale Lautstärke
Unter Mitwirkung eines Landschaftsplaners wurden in allen
Siedlungsbereichen ausreichend dimensionierte Lärmschutzmaßnahmen in
Form von Wänden oder Wällen mit einer Gesamtlänge von 7,1 Kilometern
gesetzt.

Zahlenmaterial oder Materialzahlen?
Die enorme Menge von fast einer Million (!) Kubikmeter Erdabtrag für
den Streckenneubau bringt die Vermutung nahe, dass in der
pannonischen Tiefebene "Berge versetzt" wurden. Eine weitere
dreiviertel Million Kubikmeter war für die Schüttung von Dämmen und
Gleiskörpern zu bewegen. Weiters wurden 8.900 Kubikmeter Beton und
425 Tonnen Stahl für Brücken, Stützmauern usw. verarbeitet. Inklusive
der Ladegleise wurden 26.700 Laufmeter Gleise und 12 Weichen mit
genau 41.048 Schwellen verschraubt.

1,16 Milliarden
Insgesamt 1,16 Milliarden Schilling betragen die Gesamtbaukosten der
neuen Strecke. Bei der Europäischen Union wurde die wirtschaftliche
und politische Bedeutung dieses Projektes erkannt und Fördermittel in
Höhe von etwa 50 Millionen Schilling gewährt. Enorm wichtig sind die
Investitionen in die Infrastruktur dieser östlichsten Region unseres
Bundesgebietes, mit der es Geschichte und Politik dieses Jahrhunderts
nicht immer gut meinten.

Rückfragehinweis: ÖBB-Kommunikation/Wien

Roland Kern
Tel.: (01) 5800/32202
Fax: (01) 5800/25611

*** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER

VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS ***

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NBB/NBB

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel