Neue Rechtschreibung: über den richtigen Zeitpunkt der Umstellung in Unternehmen
Schach dem Nummerntafel-Effekt
Wien (ViKOM) - In den letzten Wochen liefen die Telefone im Sekretariat des Verbandes für interne Kommunikation (ViKOM), in
dem rund 250 der wichtigsten Unternehmen Österreichs vertreten sind, heiß. Unternehmen wollten wissen, wann denn der richtige Zeitpunkt für eine Umstellung auf die neue Rechtschreibung sei.
Dieses Interesse hat mehrere Gründe. Zum einen fallen Kosten für die Ausbildung von Mitarbeitern an, die budgetiert werden müssen, zum anderen dürfte es auch einen sogenannten "Nummerntafel-Effekt" geben. Ein Effekt, der bei der Umstellung
auf die weißen Autonummerntafeln auftrat. Anfänglich wollten diese nur wenige, mittlerweile kommunizieren die schwarzen Tafeln aber eine totale Überalterung. Einen ähnlichen Effekt erwartet sich der ViKOM auch bei der Rechtschreibreform. Wer zu spät umsteigt, könnte den Nimbus der Modernität verlieren. Und welches Unternehmen will schon als "veraltet" gelten. Zudem stehen auch
die Euro-Umstellung und mögliche EDV-Probleme zum Jahr 2000 an.
Der ViKOM rät seinen Mitgliedern, aber auch allen anderen österreichischen Unternehmen, zu jenem Zeitpunkt zu starten, wenn die großen deutschsprachigen Nachrichtenagenturen mit der Umstellung beginnen. Aus heutiger Sicht dürfte dies Mitte 1999 sein. Diese Empfehlung gründet auf der Überlegung, daß sich auch der Großteil aller Medien (von Print bis hin zum Teletext) daran orientieren wird. Derzeit arbeiten die Agenturen APA, AFP, dpa, Reuters, AP, VWD, ddp/ADN, epd, KNA, sid und SDA an einem
Regelwerk für gemeinsame Schreibweisen bei Mehrfachvarianten und
in strittigen Fragen. Mit der Fertigstellung - spätestens am 1. August 1999 - soll, laut APA, auch mit der Umsetzung begonnen werden.
Da die Kommunikation mit Medien heute zum wichtigen Standardrepertoire zählt, eignet sich dieser Zeitpunkt auch ideal für eine unternehmerische Gesamtumstellung. Der
ViKOM empfiehlt aber, mit der Ausbildung von Mitarbeitern schon
ein bis zwei Monate vorher zu beginnen. Der Verband wird auch das Ausbildungsangebot am Markt überprüfen und Empfehlungen an seine Mitglieder abgeben.
Rückfragen & Kontakt:
Mag. Christian Haunold
Tel. (01) 71135 2463
ViKOM - Verband für interne Kommunikation