WKÖ-Baminger: Gute Chancen um sich Marktanteile zu sichern - Alle drei Wirtschaften befinden sich auf Wachstumspfad
Wien (PWK) - Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen
befinden sich seit ihrer Unabhängigkeit von der ehemaligen
Sowjetunion auf einem kontinuierlichen wirtschaftlichen
Wachstumspfad. Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch in den
steigenden Außenhandelszahlen Österreichs mit diesen Ländern wider.
"Wenn sich die österreichischen Exporte in die drei baltischen
Staaten wertmäßig zwar noch auf relativ geringem Niveau befinden, so
konnten sie in den letzten Jahren dennoch außerordentlich kräftige
Zuwächse verzeichnen", berichtet der zuständige Länderreferent in der
Wirtschaftskammer Österreich, Heinrich Baminger. ****
Diese Exportdynamik fährt auch heuer ungehindert fort und äußerte
sich im ersten Halbjahr bei den heimischen Ausfuhren nach Estland in
einem Zuwachs von 104 Prozent, nach Lettland um 96 Prozent und nach
Litauen um 50 Prozent.
In Estland, wohin die österreichischen Exporte im ersten Halbjahr
1998 218 Mio Schilling betrugen, reüssieren nicht unbedingt die
klassischen österreichischen Exportprodukte, erklärt Baminger. "Dies
ist ein Zeichen, daß der estnische Markt offen ist und noch keine
eingefahrenen Strukturen aufweist, sodaß für engagierte
österreichische Unternehmen noch großes Geschäftspotential vorhanden
ist und es gute Möglichkeiten gibt, Marktanteile zu erobern". Gerade
im Hinblick auf den angestrebten EU-Beitritt - Estland zählt zur
ersten Runde der Osterweiterungs-Kandidaten - wäre eine verstärkte
Marktbearbeitung in vielen Fällen sinnvoll, "da bei einem EU-Mitglied
Estland später der Erfahrungsvorsprung österreichischer Unternehmen
auf dem Markt der Reformstaaten nicht mehr zählen wird", so Baminger.
Nach Lettland sind Österreichs Exporte von 1992 bis 1997 um mehr
als das Siebenfache gestiegen. Betrugen diese für das Gesamtjahr 1997
265 Mio Schilling, erreichten sie heuer bereits im ersten Halbjahr
222,8 Mio Schilling. Die wichtigsten österreichischen Exportwaren
nach Lettland sind Maschinen, Arzneimittel, Schienen,
Elektroausrüstungen und Kaffee. Weiters werden auch Metallwaren,
Papiererzeugnisse, Textilien, Beleuchtung und PKWs ausgeführt.
Die Importe aus Lettland nach Österreich befinden sich - wie auch
jene von Estland und Litauen - auf weit geringerem Niveau als die
österreichischen Exporte dorthin. Im ersten Halbjahr 1998 betrugen
die Importe aus Lettland 64,6 Mio Schilling, aus Estland 70,6 Mio und
aus Litauen 189,6 Mio Schilling.
Die österreichischen Ausfuhren nach Litauen, dem größten
baltischen Staat, erreichten heuer in den ersten sechs Monaten 286,3
Mio Schilling (+ 50 Prozent). Der Außenhandelsstatistik ist zu
entnehmen, daß österreichische Niederlassungen in Litauen einen
wichtigen Anteil am Handelsaustausch aufweisen. Als besonderen
Vorteil des Standortes Litauen heben die österreichischen Investoren
den relativ hohen Bildungsstand und das niedrige Lohnniveau hervor.
Litauen verzeichnete 1997 bereits das vierte Jahr in ununterbrochener
Reihenfolge beachtliches Wirtschaftswachstum und akzeptable
Inflationsraten. Das BIP-Wachstum betrug im Vorjahr 6 Prozent, was in
etwa auch für 1998 erwartet wird.
Um die Transparenz und Unterstützung für österreichische
Geschäftsleute auf dem baltischen Markt zu verbessern, wurden heuer
im Rahmen der österreichischen Exportoffensive in der lettischen
Millionenstadt Riga und im litauischen Vilnius
Zweigbüros des österreichischen Handelsdelegierten in Stockholm
eröffnet, so der Länderreferent der Wirtschaftskammer.
(Schluß) Ne
Rückfragehinweis: Dkfm. Heinrich Baminger
Wirtschaftskammer Österreich
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