Am 5. Oktober traf die Telekom-Control-Kommission weitreichende Entscheidungen, die die Zukunft des österreichischen Telekom-Marktes entscheidend mitbestimmen. Eines ist damit sicher: Telefonieren wird in Österreich sehr bald billiger.****
Wien (OTS) - Die Telekom-Control-Kommission traf in Ihrer
Sitzung am 5. Oktober 1998 Beschlüsse zu folgenden Themen:
- Interconnection fees für Verbindungsnetzbetreiber
- Recht auf Zusammenschaltung auf niedrigen Netzhierarchieebenen
- Reibungslose ISDN-Kommunikation
- Notrufe aus allen Netzen Österreichs gewährleistet
Interconnection fees für Verbindungsnetzbetreiber:
28 bzw. 55 Groschen netto pro Minute
Für die Zustellung der Gespräche von Telekom Austria-Kunden in ihr
Netz zahlen Verbindungsnetzbetreiber ab sofort 28 Groschen für
lokale bzw. regionale Gespräche und 55 Groschen für
österreichweite Gespräche.
Diese Entscheidung, die durch Anträge der Firmen tele.ring,
Telekabel, UTA und Citykom herbeigeführt wurde, bringt mit sich,
daß in Österreich nun auch Unternehmen auf dem Telekom-Markt
operieren können, die keinen direkten Zugang zum Endkunden haben.
"Mit diesen Zusammenschaltungsentgelten ermöglicht die Telekom-
Control-Kommission neuen Telekom-Firmen, in Österreich Fuß zu
fassen und erfolgreich als Verbindungsnetzbetreiber aufzutreten.",
so Univ. Prof. Dr. Heinrich Otruba, Geschäfts-führer der Telekom-
Control GmbH und Sprecher der Telekom-Control-Kommission. "Durch
diese Entscheidung können sich die Österreicher auf niedrige
Telefontarife freuen. Wir erwarten uns, daß die Gebühren
mittelfristig um bis zu 30% sinken werden."
Die Telekom-Control-Kommission legte den Grundstein für ein
Service, das jedem Österreicher ermöglicht, sich pro Gespräch
einen Netzbetreiber nach Wunsch auszusuchen. Dieses Verfahren
unter dem Begriff "Call by call" wurde in Österreich schon bisher
angeboten, die Tarife für die Überleitung der Gespräche ins
jeweilige Verbindungsnetz waren aber noch nicht definitiv
festgelegt.
Bisher mußte der Kunde überdies nach dem Wählen der ersten vier
Ziffern einen Signalton abwarten, um weiter wählen zu können. Dies
hat die Telekom-Control-Kommission nun neu geregelt: Im Sinne der
Kundenfreundlichkeit wird in Österreich ein technisches Verfahren
realisiert, daß es ermöglicht, die gesamte Rufnummer inklusive
Verbindungskennzahl "in einem Schwung" zu wählen.
Zusammenschaltungen auf
niedrigen Netzhierarchieebenen möglich
Zur Frage, ob es möglich ist, alternative Netze mit jenen der
Telekom Austria auch auf anderen als der obersten Hierarchieebene
zusammenzuschalten, beantwortete die Telekom-Control-Kommission
mit einem deutlichen Ja. Im Einzelfall hat die Kommission aber
weiter konkret zu entscheiden. Alternative Netze können nach
diesem Beschluß näher beim Endkunden und damit kostengünstiger
sowie effizienter zusammengeschalten werden.
ISDN – eine zukunftsweisende Technologie
Die Interconnection-Entscheidung der Telekom-Control-Kommission
gilt sowohl für Sprachtelefonie als auch ISDN-Datendienste. Mit
dieser Gleichstellung fördert die Telekom-Control-Kommission neue
innovative Dienstleistungen zu vernünftigen Preisen. "Außerdem
sichert der Beschluß, daß die Kommunikation und die Nutzung
modernster Technologie in Österreich zu einem Standard wird",
meint Otruba.
Notrufe aus allen Netzen Österreichs gewährleistet
Am Rande wurde eine Selbstverständlichkeit bestätigt: Natürlich
sind Notrufe aus allen Netzen in Österreich weiterhin für alle
Kunden kostenlos erreichbar. Die alternativen Telekom-Betreiber
können dazu eine Dienstleistung der Telekom Austria gegen einen
Kostenersatz von öS 10.000 pro Monat in Anspruch nehmen.
Rückfragehinweis: Telekom-Control
Mag. Gerhild Deutinger
Tel.: (01) 58 058/204
Fax: (01) 58 058/9191
ORIGINALTEXT-SERVICE UNTER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | TCO/OTS