- 21.09.1998, 15:13:56
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- OTS0176
Wiener Liberale: Schutz der Kinder ist vorrangig=
Bolena lehnt die von der FPÖ geforderte Beibehaltung der Anzeigepflicht bei Verdacht von Kindesmißbrauch ab!
Wien (OTS) Als völlig undurchdacht und rein polemisch bezeichnete
heute die liberale Gemeinderätin Alexandra Bolena den Vorstoß der
Freiheitlichen die Anzeigepflicht für Ärzte im Falle des Verdachts
von Kindesmißbrauch beizubehalten. "Tatsache ist, daß auch heute
noch Kinder, die schwer mißhandelt werden, oft deshalb nicht ins
Spital gebracht werden, weil die Eltern eine Anzeige befürchten.
Zudem erfolgen die wenigsten Mißhandlungen geplant und gezielt,
vielmehr ist es meist so, daß - so schrecklich diese Vorstellung
auch ist - 'Mißhandlungen passieren'", so Bolena.
Wenn die Freiheitlichen nun nach altbewährter 'law and order'
Mentalität verlangen, daß Ärzte im Falle des Verdachts von
Kindesmißhandlung Anzeige erstatten müssen, dann tun sie den
betroffenen Kindern damit sicher nichts Gutes, meinte die liberale
Gesundheits- und Sozialsprecherin. "Schließlich gab es nicht erst
einen Fall, wo Kinder sterben mußten, eben weil Eltern aus Angst vor
einer Anzeige keinen Arzt konsultiert haben."
Schon vor einem halben Jahr forderten die Liberalen
Kinderschutzgruppen nach dem Vorbild des Preyerschen Kinderspitals
anstatt einer strikten Anzeigenpflicht. Diese Forderung haben auch
die Kinder- und Jugendanwaltschaften im Interesse der betroffenen
Kinder eingebracht. "Der Bericht zu unserem Antrag brachte die
erfreuliche Nachricht, daß entsprechende Einrichtungen in ganz
Österreich etabliert werden sollen', freut sich die liberale
Abgeordnete. Wer also tatsächlich die Kinderinteressen im Auge habe,
der solle die geplanten Änderungen begrüßen anstatt nach dem Richter
zu rufen, so Bolena abschließend.
(Ende)
Rückfragehinweis: Liberales Forum - Landtagsklub Wien
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Tel.: 4000-81557
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