• 07.08.1998, 09:17:17
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  • OTS0037

"0,5 Promille kosten Gastronomie acht Milliarden Schilling"

Umsatzrückgang bei Wein von 17 und bei Bier von 15 Prozent - Hinterleitner: "Branche im Gegenzug endlich entlasten"

PWK - Die Einführung der 0,5 Promille-Grenze hat die heimische
Gastronomie erwartungsgemäß tief getroffen. Wie aus einer aktuellen
Umfrage der Österreichischen Gastgewerbe- und Hotelzeitung (ÖGZ)
hervorgeht, ist der Umsatz bei Wein im ersten Halbjahr um 17 Prozent,
bei Bier um 15 und bei Spirituosen um 26 Prozent zurückgegangen. Im
gleichen Zeitraum nahm auch der Speisenkonsum um fünf Prozent ab,
lediglich die alkoholfreien Getränke konnten um knapp drei Prozent
zulegen. Hochgerechnet auf das ganze Jahr, entspricht dies einem
Umsatzverlust für die Gastronomie von knapp acht Milliarden
Schilling. ****

Der am Freitag veröffentlichten Untersuchung zufolge sind die
Rückgänge beim Konsum alkoholischer Getränke im Westen Österreichs
deutlich geringer ausgefallen (Tirol und Vorarlberg minus 12 Prozent)
als im Osten (Burgenland minus 20 Prozent, Niederösterreich minus 18
Prozent). Naturgemäß schneidet auch Wien mit minus 14 Prozent noch
relativ gut ab. Hotelrestaurants und Gasthöfe verzeichnen prozentuell
geringere Rückgänge als andere Betriebsarten, wie Bars oder
Diskotheken.

Eindeutiger Hauptgrund für diese Rückgänge ist nach Ansicht der
befragten Wirte die mit Jahresbeginn in Kraft getretene 0,5-Promille-
Regelung. "Hatte man kurz nach Einführung der neuen Bestimmungen
aufgrund erster Hochrechnungen noch höhere Umsatzrückgänge
befürchtet, so sind es jetzt immer noch acht Milliarden, die den
durch andere Vorschriften - Stichworte: Spar-Paket, Absetzbarkeit von
Geschäftsessen, Zeltfeste-Regelung! - arg unter Druck gekommenen
Wirten am Jahresende bitter fehlen werden", reagiert der Vorsteher
des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich,
Komm.Rat Helmut Hinterleitner, auf die ernüchternden Ergebnisse der
Untersuchung: "Daraus ergibt sich, daß man der Branche bei anderen,
schon länger bestehenden Forderungen endlich entgegenkommen muß. Dies
betrifft vor allem die Reform der anachronistischen
Getränkebesteuerung sowie die Steuerpauschalierung zur Entlastung der
Kleinbetriebe von der erdrückenden Bürokratie", hält Hinterleitner
fest.

Die Umfrage wurde in Kooperation mit der Österreichischen
Weinmarketinggesellschaft (ÖWM) durchgeführt. Knapp 600 Gastronomen
aus ganz Österreich haben zu diesem Zweck einen der ÖGZ beigelegten
Fragebogen beantwortet.
(Schluß) hp
Rückfragehinweis: Fachverband Gastronomie

Dr. Erhard Platzer
Tel. 501 05 DW 3560

ORIGINALTEXT-SERVICE UNTER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | PWK/ÖGZ

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