Louviers, Frankreich (ots-PRNewswire) - Die Schlagzeile in der
Ausgabe vom 30. Juni der Le Monde, Frankreichs einflußreichster
Zeitung, lautete: "Steuerveranlagung über 303 Mio. Francs für Zeugen
Jehovas". Der Artikel von Henri Tincq berichtete über eine
"Auseinandersetzung, die sie seit zwei Jahren gegen die Steuerbehörde
führen. ... Die Zeugen Jehovas weisen darauf hin, daß Frankreich den
400. Jahrestag des Ediktes von Nantes feiert, der in diesem Jahr als
"Edikt der Toleranz" bezeichnet wurde. Sie halten sich für Opfer
einer Verfolgung, die der in den Religionskriegen gleicht."
Die Steuersumme, die für vier Jahre berechnet wurde, beläuft sich
insgesamt auf $50 Mio. Das Ausmaß ergibt sich aus, wie die Zeugen
Jehovas glauben, einer falschen Interpretation der Gesetzestexte, die
die Ausübung des Glaubens in Frankreich regeln.
Die geforderte Summe repräsentiert Spenden aus fünf Jahren (60
Mio. Francs pro Jahr), die von mehr als 200.000 Mitgliedern
beigesteuert wurden.
Le Monde führte aus, daß religiöse Gruppen, deren Ziel
ausschließlich die Ausübung der Religion ist, von Steuern befreit
sind. "Trotz größter Anstrengungen haben es die Zeugen Jehovas nie
erreicht, vom Ministerium des Inneren und der Religion als religiöse
Vereinigung anerkannt zu werden."
Die religiösen Spenden, die von den Mitgliedern der Gemeinschaft
in Frankreich beigetragen werden, belaufen sich auf durchschnittlich
$4 pro Mitglied im Monat. Diese monatlichen Beiträge werden verwendet
zur Verbreitung des Evangeliums, zur Unterstützung missionarischer
Aktivitäten und zur Abdeckung anderer Aspekte der Glaubensausübung.
Wie auch in anderen religiösen Gemeinschaften helfen diese Beiträge
dem Funktionieren der Kirche.
"Es ist schockierend, daß das Geld, das ich meiner Kirche spende,
nun besteuert wird," sagte Simone Liebster, deportiert unter dem
Nazi-Regime und seit 60 Jahren Mitglied der Zeugen Jehovas. "Ich habe
das Geld für die Arbeit für Gott gegeben, nicht der Regierung."
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und französische
Verwaltungsgerichte haben wiederholt die Zeugen Jehovas als religiöse
Gemeinschaft anerkannt. Die Zeugen Jehovas praktizieren ihren Glauben
ohne Einschränkungen in allen Ländern der Europäischen Union. Doch
jetzt plant das Finanzministerium, diese christliche
Glaubensgemeinschaft der Mittel für ihre Religionsausübung in
Frankreich zu berauben.
Le Monde erklärte, daß diese Kontroverse durch Tragödien wie die
des Sonnentempler-Ordens noch verschärft wurde. Die Zeugen Jehovas
wurden in den Gest-Guyard-Report vom Januar 1996 aufgenommen, der sie
in eine Gruppe stellte mit den "gefährlichsten" Sekten. "Die
Bedingungen jedoch, unter denen der Report verfaßt wurde (auf der
Basis von polizeilichen Ermittlungen), sind in Frage gestellt
worden," so Le Monde. Es gibt bisher keine Einigung über die
Definitionen der Begriffe "Kult" oder "gefährlich".
Le Monde schloß damit, daß "die Entschlossenheit der Verwaltung
daher überzeugender wäre, wenn diese Begriffe deutlicher erklärt
wären."
Die Zeugen Jehovas üben ihren christlichen Glauben in der
Französischen Republik seit mehr als 100 Jahren aus.
ots Originaltext: Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
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