Wien (OTS) - Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts wird im
Marchfeld (Ebene östlich von Wien zwischen Donau und March) Spargel
kultiviert. Im Juni 1996 wurde der Begriff "Marchfeldspargel" von der
Europäischen Kommission als geschützte geographische Angabe (g.g.A.)
europaweit anerkannt.
Gerhard Sulzmann vom Bund der Marchfelder Spargelgüter sieht den
Vorteil des EU-Schutzes vor allem in der Sicherheit: "Der
Marchfeldspargel als österreichische Spezialität wird in allen
Mitgliedsländern der Europäischen Union vor Nachahmung geschützt."
Die g.g.A. bringt auch Vorteile bei der Vermarktung und fördert den
Export. "Das zunehmende Interesse am Marchfeldspargel ist nicht
zuletzt eine Folge der Berichterstattung im Zuge des
Herkunftsschutzes", bestätigt Sulzmann.
Marchfeldspargel eine österreichische Spezialität Das günstige Klima
und die speziellen Bodenverhältnisse (lockere Au-und Schwemmlandböden
mit hohem Humus-, Löß- und Sandgehalt) begünstigen den Spargelanbau
im Marchfeld. Auch in seiner Wildform ist Spargel hier heimisch. Die
Machfelder Spargelbauern pflanzen nur jene Sorten, die in diesem
Klima besonders gut gedeihen. Die günstigen Produktionsbedingungen
erleichtern die Einhaltung ökologischer Standards. Der
Marchfeldspargel zeichnet sich durch sein besonders typisches, feines
Spargelaroma aus. Er enthält wenig Bitterstoffe und besticht durch
seine Zartheit.
Innerhalb von 24 Stunden in ganz Österreich erhältlich Bei der
Spargelernte wird jede einzelne Stange von Hand ausgegraben und mit
einem Spargelstecher abgestochen. Anschließend wird der Erddamm mit
dem Streichblech wieder neu geglättet. Der Spargel wird sofort nach
der Ernte auf den Hof gebracht und mit Eiswasser gekühlt, nach
Durchmesser sortiert und im Kühlhaus gelagert. Er wird im Marchfeld
ab Hof verkauft bzw. noch am selben Tag durch spezielle
Transportsysteme in ganz Österreich verschickt.
Österreicher lieben Spargel Das Spargelaufkommen in Österreich steigt
seit Jahren kontinuierlich. Seit dem Jahr 1980 hat sich die
Spargelproduktion versiebenfacht (1980: 105 Tonnen Eigenproduktion,
1997: 745 Tonnen). Auch der durchschnittliche Spargelkonsum ist
gestiegen. 1997 hat der Österreicher im Durchschnitt 31 dag Spargel
gegessen, 1985 waren es nur 7 dag.
Geschützte österreichische Produkte Marchfeldspargel ist eine der elf
österreichischen Produktbezeichnungen, die bisher von der
Europäischen Kommission geschützt wurden. Das Steirische Kürbiskernöl
und der Tiroler Speck erhielten ebenfalls die g.g.A. Gailtaler
Almkäse, Tiroler Almkäse/Alpkäse, Tiroler Bergkäse, Tiroler Graukäse,
Vorarlberger Alpkäse, Vorarlberger Bergkäse, Waldviertler Graumohn
und Wachauer Marille wurden als geographische Ursprungsbezeichnung
(g.U.) geschützt.
Rückfragehinweis: Susanne Schnitzer
Agentur escalero Tel.: 01/505 70 95
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