- 08.05.1998, 11:56:38
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Chirurgischer Bio-Kleber erstmals in den USA zugelassen
In Österreich entwickelt / Weltweit bereits fünf Millionen Patienten ,biologisch geklebt" / Zweikomponenten-Prinzip
Wien (OTS) - Amerikanische Chirurgen können Operationswunden
jetzt mit einem in Österreich hergestellten biologischen
Zweikomponenten-Kleber verschließen. Die US-Arzneimittelbehörde hat
Anfang Mai den vonImmuno entwickelten ,Fibrinkleber" für den
amerikanischen Markt zugelassen. Wir haben damit das erste Produkt
dieser Art auf den US-Markt gebracht. Daher bin ich optimistisch, daß
dieses Präparat dort einen ähnlich großen Marktanteil erobern wird
wie in Europa", sagte Immuno-Vorstand Thomas Glanzmann (39) in einer
Pressemitteilung des Unternehmens. In Europa ist Immuno mit 80
Prozent unbestrittener Marktführer.
Nach der Zulassung in den USA dürfte der Weltmarkt für
Fibrinkleber bald auf über fünf Milliarden Schilling wachsen, schätzt
Gordon Busenbark, der von Wien aus die internationalen
Fibrinkleber-Aktivitäten von Baxter leitet. Immuno ist seit 1997 eine
Konzerngesellschaft von Baxter.
In den USA sieht Busenbark die Chancen für das Immuno-Produkt
besonders günstig: Viele Chirurgen arbeiten bereits mit,
hausgemachten" Fibrinklebern, also mit Proteinmischungen aus
Blutspenden, die in kleinen Mengen im jeweiligen Krankenhaus
hergestellt werden. Das industriell hergestellte Immuno-Präparat hat
demgegenüber eine standardisierte Zusammensetzung und Wirkstärke. Zur
Sicherheit des Präparats tragen hochwirksame
Virus-Inaktivierungsverfahren bei. Baxter ist außerdem mit seinen
Produkten aus dem Geschäftsfeld Herz-Kreislauf bei den Herzchi-
rurgen, die zu den wichtigsten ,Klebern" gerechnet werden, bereits
sehr gut vertreten. Baxter bietet im Bereich Herz-Kreislauf unter
anderem ein Kunstherz, Herzklappen und Herzkatheter an.
Wirkprinzip des Fibrinklebers
Der Fibrinkleber ahmt den natürlichen Wundverschluß nach, mit dem
der Körper kleinere Verletzungen schnell ,repariert": Die beiden im
Blut enthaltenen Proteine Fibrinogen und Thrombin bilden, wenn sie
zusammengebracht werden, ein dichtes Netz aus Fibrinfäden, die die
Wunde verschließen, die Blutung stoppen und die Heilung fördern. In
einer Zweikammer-Spritze nutzen Chirurgen den Fibrinkleber zum Kleben
von Organen, die sich schwer nähen lassen oder die gas- und
flüssigkeitsdicht verschlossen werden müssen, etwa bei Eingriffen an
Leber und Lunge. In der Herzchirurgie dient der Kleber unter anderem
der schnellen Blutstillung bei Bypass-Operationen. Er wird weiters
bei Operationen am Auge, an Nerven und in der plastischen
(wiederherstellenden) Chirurgie eingesetzt.
Über die Anwendungsmöglichkeiten des Fibrinklebers wurden in den
letzten Jahren rund 2.800 Fachartikel publiziert. Der erste
industriell hergestellte Fibrinkleber wurde in Österreich entwickelt,
das Produkt wird aus Blutplasma gewonnen.
Baxter beschäftigt in Österreich rund 2.000 Mitarbeiter, die
meisten davon bei der Immuno AG. Die Immuno AG arbeitet auf dem
Gebiet der Entwicklung, Herstellung und internationalen Vermarktung
von Präparaten aus Plasma, von gentechnisch hergestellten Präparaten
und von Impfstoffen. Das Unternehmen verfügt über ein
Forschungszentrum in Orth/Donau. In fünf Städten, darunter Wien und
Graz, betreibt Immuno Plasmaspende-Zentren. Für den österreichischen
Markt ist die Baxter-Immuno-Vertriebsgesellschaft zuständig, der
Umsatz in Österreich beträgt rund 700 Millionen Schilling.
International erzielte Baxter 1997 einen Umsatz von 6,1 Milliarden
Dollar (über70 Mrd. öS).
Haben Sie Rückfragen? Benötigen Sie weitere Informationen? Rufen
Sie an: Frank Butschbacher, Baxter-Immuno (01) 20100-2288, Fax: -525,
butschf@baxter.com
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