Wohnungsmieten durchschnittlich um 2,5% gesunken Steller: "Wer jetzt nicht zugreift, ist selber schuld"
PWK - Im heimischen Immobilienmarkt purzeln die Preise und die
Mieten. Seit 1995 war das Wohnen nicht mehr so billig wie heuer. Die
Wohnungsmieten gingen im vergangenen Jahr durchschnittlich um 2,5 %
in der Kategorie I (Wohnungen mit Bad, WC und Zentralheizung) zurück,
Büros waren um 2,8% billiger, die Preise für Eigentumswohnungen,
Eigenheime und Baugrundstücke fielen um knapp 5% und Geschäftslokale
konnte man sogar um fast 6% günstiger mieten als noch vor einem Jahr.
"Zwei Sparpakete, die höchste Arbeitslosenrate und eine gewisse
Unbeweglichkeit der Österreicher sind auch an der Immobilienbranche
nicht spurlos vorbeigegangen", sagte Gerhard Steller,
Bundesinnungsmeister der Immobilien- und Vermögenstreuhänder bei der
Präsentation des Immobilienpreisspiegels. Die Talsohle dürfte jedoch
erreicht sein. Für heuer rechnet Steller mit einer Beruhigung des
Marktes. Erstmals wurden im Immobilienpreisspiegel auch die Preise
für Gewerbe- und Industriebaugebiete erfaßt. ****
Die Mieten entwickelten sich je nach Bundesland deutlich
unterschiedlich. Die größten Rückgänge in der Kategorie I gab es in
Klagenfurt (-9%), Innsbruck (-7,8%), Salzburg (-7,5%) und Linz (-4%).
Im "Mittelfeld" lagen St. Pölten (-3%), Bregenz (-1,2%) und Wien (-
1,2%), während in Graz (+2,5%) und Eisenstadt (+8,3%) die Mieten
angehoben wurden.
Auch bei den Eigentumswohnungen ist die Preispalette bunt
gemischt: Die Skala reicht von -10,8% in Salzburg bis zu +8,3% in
Graz. Generell ist zu beobachten, daß vor allem bei Wohnungen in sehr
guter Lage der Plafond erreicht sein dürfte, während in guter oder
mäßiger Lage noch ein gewisser Spielraum zur Verfügung steht.
Insgesamt fielen die Preise pro m2 durchschnittlich um 4,6%.
Bei den Büromieten hält die Talfahrt weiter an. Besonders Büros in
mäßiger Lage (-5,1%) und guter Lage (-3,1%) sind immer schwieriger zu
vermitteln. Etwas besser schaut es bei Geschäftsräumen in sehr guter
Lage (-1,4%) aus. Durchschnittlich gingen die Büromieten um 2,8%
zurück. Die preiswertesten Räumlichkeiten gibt es derzeit in
Klagenfurt (-10%), gefolgt von Innsbruck (-7%), Bregenz (-3,5%),
Eisenstadt (-3,3%), Linz (-2,8%) und Salzburg (-0,6%). Etwas teurer
wurde es lediglich in Graz (+1,3%).
Die Mieten bei den Geschäftslokalen rutschten weiter nach unten.
Unabhängig von der Lage fielen die Preise um durchschnittlich 6%,
nachdem Vermieter bereits im vergangenen Jahr Einbußen von rund 10%
und 1996 sogar um 19% hinnehmen mußten. Lediglich in Linz zogen die
Mieten geringfügig um 0,3% an.
Nach einer Atempause im letzten Jahr haben heuer auch die Preise
für Reihenhäuser nachgegeben, im Schnitt um 3,7%. An der Spitze
liegen Salzburg (-5,7%), Klagenfurt (-4,7%) und Wien (-4,2%). Runter
mit den Preisen ging es auch in Bregenz (-3,9%), Linz (- 2,8%), und
Innsbruck (-0,9%), während in St. Pölten (+1,7%) und Graz (+2,9%) die
Preise steigen.
Um fast 5% fielen im vergangenen Jahr die m2-Preise für
Eigenheime. Besonders die "Häuslebauer im Ländle" (-8,4%), in
Salzburg (-5,6%) und Wien (-4,1%) können von der rückläufigen
Entwicklung profitieren. Während in Innsbruck (-3,9), Klagenfurt (-
2,4%) und Linz der Preisverfall nicht ganz so kraß stattfand, waren
Eigenheime in Graz (+0,8%) und in St. Pölten (+2%) wieder etwas
kostspieliger.
Einen regelrechten Preisverfall gab es im vergangenen Jahr auch
bei den Baugrundstücken. Um durchschnittlich 4,8% mußten Verkäufer
ihre Grundstücke günstiger anbieten. Besonders lukrativ war dies für
Konsumenten in Salzburg (-9,5%), Bregenz (-8,5%), Wien (-3,9%),
Innsbruck (-2,7%), St. Pölten (-2,2%) und Linz (-0,2%). Tiefer in die
Tasche greifen mußten Neogrundbesitzer in Klagenfurt (+0,2%),
Eisenstadt (+6,1%) und Graz (+16,6%!).
Auf vielfachen Wunsch wurden erstmals auch die Preise für
Grundstücke in Betriebs- und Industriebaugebieten erhoben. Für
Industriebaugebiete liegt der durchschnittliche Verkaufspreis bei
2.285 Schilling, für Betriebsbaugebiete bei 2.427 Schilling pro m2.
(Schluß) MH
Rückfragehinweis: BI der Immobilien
Dr. Norbert Hanel
Tel. 522 25 91
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