- 10.03.1998, 10:53:08
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CIPRA fordert: Politik für die Wilde Krimml, nicht gegen die Natur im Alpenraum!
Wien (OTS) - CIPRA Österreich (Internationale
Alpenschutzkommission) unterstützt heftige Kritik der Tiroler Natur-
und Umweltschutzorganisationen an geplanter Erschließung des
Naturkleinods "Wilde Krimml" Appell der CIPRA, gemeinsam mit
Naturfreunde Österreichs, Österreichischem Alpenverein und
Österreichischem Naturschutzbund, an Tiroler Landtag und
Landesregierung: Keinen Präzedenzfall für weitere Naturzerstörung im
Alpenraum schaffen!
Als "Sprengladung für eine neue Erschließungslawine im Alpenraum"
bezeichnet der Vorsitzende von CIPRA Österreich, Prof.Dr. Friedrich
Reimoser, die Erschließungspläne für die "Wilde Krimml". "Soll für
die x-te Tiroler Schierschließung wirklich dieses Kleinod geopfert
werden?"
Aus der rapide größer werdenden Zahl fragwürdiger
Erschließungsprojekte sticht die Wilde Krimml wegen des
"Sündenfallcharakters" heraus. Für die CIPRA geht es daher um einen
Präzedenzfall mit weit über Tirol hinausgehender Tragweite. Prof.
Reimoser: "Wenn hier ohne Instinkt und Verantwortungsgefühl eine
derart unberührte, große Fläche zerschnitten wird, dann wird dem
Erschließungseifer nirgends mehr im Alpenraum ein Riegel
vorzuschieben sein."
Die Kritik an Schierschließungsprojekten trifft bei der "Wilden
Krimml" idealtypisch zu:
- Entwertung einer bisher unberührten, großen Geländekammer mit
hohem Naturschutzpotential
- Verquickung politischer und wirtschaftlicher Interessen in
federführend handelnden Personen
- Abstützen auf ungenaue Studien über Vorteile des Projektes
- Ignorieren genauer Studien über Nachteile des Projektes
Soll wirklich in landesfürstlicher Manier über die breite Front
konstruktiver und sachbezogener Kritik hinweg entschieden werden? Das
Naturschutzgutachten des Amtes der Tiroler Landesregierung und die
detaillierten Erhebungen des Alpenvereins belegen klar, daß die Wilde
Krimml als Ganzes zu erhalten ist. Zusätzlich legt das schitechnische
Gutachten nahe, daß die jetzt noch geleugneten Geländeeingriffe in
Zukunft doch durchgeführt werden könnten.
Die CIPRA wird von Organisationen wie dem Alpenverein, den
Naturfreunden oder dem Naturschutzbund getragen, die aus oft
schmerzlicher lokaler und regionaler Erfahrung federführend gegen die
Zerstörung der Wilden Krimml auftreten. CIPRA Österreich hat die
fundamentalen Bedenken bereits schriftlich an LR Fritz Astl und LH
Weingartner herangetragen. Vor der dieswöchigen Landtagssitzung in
Innsbruck appelliert CIPRA-Vorsitzender Reimoser nochmals dringend an
die entscheidenden Personen, ihre Haltung zu überdenken: "Gerade die
Tiroler Alpenpolitik muß alpenweites Vorbild und nicht abschreckendes
Beispiel sein!"
Rückfragehinweis: CIPRA Österreich, GF Mag. Jasmine BACHMANN,
Tel. (01) 40113-36
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