- 06.03.1998, 09:10:00
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Maier: Bestrahlte Lebensmittel - Industrieinteressen vor Konsumenteninteressen
Österreichische VP-EU-Abgeordnete stimmen zum wiederholten Mal gegen heimische Interessen
St. Pölten, (SPI) - "Zum wiederholten Mal stimmten die
 österreichischen EU-Abgeordneten der Volkspartei gegen die
 Interessen der Konsumenten und gegen die Intentionen einer engen
 Bindung von gesunden Produkten aus der biologischen Erzeugung und
 deren Vermarktung. So lehnte die Europäische Volkspartei mit den
 Stimmen der VP-Abgeordneten eine verpflichtende Kennzeichnung von
 bestrahlten Lebensmitteln und die Einführung transparenter
 Kontrollmechanismen ab und stellte damit die wirtschaftlichen
 Interessen der europäischen Groß-Agrarindustrie vor die Interessen
 der Konsumenten und der Gesundheit der Menschen", kritisiert der
 Waldviertler SP-Abg. Hans Maier heute in einer Stellungnahme.****
"Niemand ist davon abgehalten, bestrahlte Lebensmittel zu kaufen.
 Allerdings wäre es für den Konsumenten zweifellos von Vorteil,
 über diese Art der Behandlung der agrarischen Produkte Bescheid zu
 wissen. Mit der Ablehnung des Vorschlages des europäischen
 Umweltausschusses wurde dies von der industriellen Agrarlobby
 vereitelt - zum Schaden jener Menschen, die gerne wissen möchten,
 ob ihre Produkte nach biologischen und umweltverträglichen
 Grundsätzen erzeugt werden", so Maier weiter.
"Die VP-Abgeordneten haben auch den Interessen Niederösterreichs
 zweifellos keinen guten Dienst erwiesen. Während sich
 Niederösterreich bemüht, eine Vorreiterrolle in Sachen
 Ökologisierung und biologischer Landwirtschaft einzunehmen,
 stellen solche Entscheidungen - wie von den VP-Abgeordneten
 getroffen - einen enttäuschenden Rückschlag dar. Bioprodukte
 werden vom Konsumenten gut angenommen. Die größten Handelsketten
 unseres Landes haben auf das Konsumverhalten der Kunden reagiert
 und beispielsweise ein Gütesiegel geschaffen, das die Genfreiheit
 der damit ausgezeichneten Produkte garantiert. Das ist sehr zu
 begrüßen", so der Abgeordnete weiter.
"Daß dies nun bei bestrahlten Lebensmitteln anders ist, verdanken
 wir der Europäischen Volkspartei. Weiters ist diese Entscheidung
 nicht mit den niederösterreichischen Weg einer weiteren
 Ökologisierung in Einklang zu bringen. Für die im Vorjahr
 einstimmig vom Landtag verabschiede Resolution im Rahmen des
 Regionalwirtschaftskonzeptes der EU eine Entwicklungsstudie
 erarbeiten zu lassen, in der aufgezeigt werden soll, ob die
 Ökologisierung eines Bundeslandes unter Einhaltung von
 ökonomischen Randbedingungen unter besonderer Berücksichtigung von
 erneuerbarer und alternativer Energie möglich ist, ist die
 Ablehnung der Kennzeichnung von bestrahlten Lebensmitteln
 sicherlich nicht von Vorteil", so Maier abschließend.
 (Schluß) fa
Rückfragehinweis: Landtagsklub der SPÖ NÖ
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