• 06.03.1998, 09:10:00
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  • OTS0034

Maier: Bestrahlte Lebensmittel - Industrieinteressen vor Konsumenteninteressen

Österreichische VP-EU-Abgeordnete stimmen zum wiederholten Mal gegen heimische Interessen

St. Pölten, (SPI) - "Zum wiederholten Mal stimmten die
österreichischen EU-Abgeordneten der Volkspartei gegen die
Interessen der Konsumenten und gegen die Intentionen einer engen
Bindung von gesunden Produkten aus der biologischen Erzeugung und
deren Vermarktung. So lehnte die Europäische Volkspartei mit den
Stimmen der VP-Abgeordneten eine verpflichtende Kennzeichnung von
bestrahlten Lebensmitteln und die Einführung transparenter
Kontrollmechanismen ab und stellte damit die wirtschaftlichen
Interessen der europäischen Groß-Agrarindustrie vor die Interessen
der Konsumenten und der Gesundheit der Menschen", kritisiert der
Waldviertler SP-Abg. Hans Maier heute in einer Stellungnahme.****

"Niemand ist davon abgehalten, bestrahlte Lebensmittel zu kaufen.
Allerdings wäre es für den Konsumenten zweifellos von Vorteil,
über diese Art der Behandlung der agrarischen Produkte Bescheid zu
wissen. Mit der Ablehnung des Vorschlages des europäischen
Umweltausschusses wurde dies von der industriellen Agrarlobby
vereitelt - zum Schaden jener Menschen, die gerne wissen möchten,
ob ihre Produkte nach biologischen und umweltverträglichen
Grundsätzen erzeugt werden", so Maier weiter.

"Die VP-Abgeordneten haben auch den Interessen Niederösterreichs
zweifellos keinen guten Dienst erwiesen. Während sich
Niederösterreich bemüht, eine Vorreiterrolle in Sachen
Ökologisierung und biologischer Landwirtschaft einzunehmen,
stellen solche Entscheidungen - wie von den VP-Abgeordneten
getroffen - einen enttäuschenden Rückschlag dar. Bioprodukte
werden vom Konsumenten gut angenommen. Die größten Handelsketten
unseres Landes haben auf das Konsumverhalten der Kunden reagiert
und beispielsweise ein Gütesiegel geschaffen, das die Genfreiheit
der damit ausgezeichneten Produkte garantiert. Das ist sehr zu
begrüßen", so der Abgeordnete weiter.

"Daß dies nun bei bestrahlten Lebensmitteln anders ist, verdanken
wir der Europäischen Volkspartei. Weiters ist diese Entscheidung
nicht mit den niederösterreichischen Weg einer weiteren
Ökologisierung in Einklang zu bringen. Für die im Vorjahr
einstimmig vom Landtag verabschiede Resolution im Rahmen des
Regionalwirtschaftskonzeptes der EU eine Entwicklungsstudie
erarbeiten zu lassen, in der aufgezeigt werden soll, ob die
Ökologisierung eines Bundeslandes unter Einhaltung von
ökonomischen Randbedingungen unter besonderer Berücksichtigung von
erneuerbarer und alternativer Energie möglich ist, ist die
Ablehnung der Kennzeichnung von bestrahlten Lebensmitteln
sicherlich nicht von Vorteil", so Maier abschließend.
(Schluß) fa

Rückfragehinweis: Landtagsklub der SPÖ NÖ

Tel: 02742/200

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