• 12.02.1998, 13:58:31
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  • OTS0165

Strikte Überparteilichkeit und Unabhängigkeit müssen Grundprinzipien der Umweltbewegung bleiben=

Wien (OTS) - Die Grundprinzipien der Umweltbewegung -
unbestechlicher, konsequenter Einsatz für die Umwelt auf der Basis
strikter Überparteilichkeit und Unabhängigkeit - dürfen nicht
angetastet werden, erklärten die Umweltschutzorganisationen WWF,
GLOBAL 2000 und Greenpeace anläßlich der aktuellen Debatte über
Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe der ARGE Umwelterziehung an die
ÖGNU. Sie wenden sich auch dezitiert gegen Pläne des ÖGNU-Präsidenten
Mag. Gerhard Heilingbrunner zur Gründung einer aus Steuermitteln
finanzierten Umweltkammer. Eine solche Umweltkammer führt zu einer
Spaltung der Umweltbewegung in Organisationen die sich den Mächtigen
anbiedern und Kompromisse auf Kosten der Umwelt schließen und anderen
die konsequent für den Umweltschutz eintreten, aber immer mehr an den
Rand gedrängt werden, erklärte Dr. Günther Lutschinger,
Geschäftsführer des WWF.

Für Mag. Alexander Egit, Sprecher von Greenpeace Österreich,
wäre dieser Verlust der Vielfalt eine enorme Gefahr: Es wäre
katastrophal für Österreichs Umweltschutzbewegung, wenn nur mehr
quasi-staatliche Umweltkammerfunktionäre Umweltinteressen vertreten .
Für GLOBAL 2000-Sprecher Mag. Lothar Lockl ist es hoch an der Zeit,
daß Umweltminister Dr. Martin Bartenstein zu den Vorgängen klare
Worte findet: Solange Bartenstein sich zu diesen Entwicklungen nicht
eindeutig äußert, bleibt ein Schatten einer Mitverantwortung über ihm
hängen.

Nachdem der ehemalige Sekretär der ÖVP-Umweltministerin
Heilingbrunner 1993 die ÖGNU-Präsidentschaft übernommen hat, hat er
ein zu hundert Prozent vom Umweltministerium finanziertes Konzept
Entwurf für ein Bundesgesetz über die Schaffung eines Dachverbandes
für Umwelt- und Naturschutzorganisationen als Körperschaft
öffentlichen Rechts vorgelegt und damit die Einrichtung einer
Umweltkammer als zentrale Zielsetzung der ÖGNU verankert. In dieser
Umweltkammer sollten nach der Vorstellungen Heilingbrunners auch
parteinahe ÖGNU-Mitglieder wie das Ökosoziale Forum unter dem
ÖVP-Obmann a.D Dr. Josef Riegler oder Landnutzer-Interessens-
vertretungen wie der Hauptverband der Land- und
Forstwirtschaftsbetriebe Österreichs, der Österreichische
Forstverein, der Arbeiter-Fischereiverein oder die Zentralstelle
Österreichischer Landesjagdverbände vertreten sein. Angesichts dieser
Tendenzen gründeten der aus der ÖGNU ausgetretene WWF und der VCÖ,
gemeinsam mit Greenpeace, GLOBAL 2000, Vier Pfoten und dem Forum
österreichischer Wissenschaftler für Umweltschutz als
Koordinationsstelle das ÖKO-BÜRO. Angesichts dieser Entwicklung
setzte Heilingbrunner 1996 eine Umbenennung der ÖGNU in
Umweltdachverband durch. Dieser Etikettenschwindel sollte ihn seinem
Ziel einer Umweltkammer mit Alleinvertretungsanspruch näher bringen.

Rückfragehinweis: WWF Österreich: Georg Duit, 48817-0, Greenpeace

Österreich: Bettina Tasser: 713 00 31-0, Global 2000, Anita
Voraberger 8125730-37

ORIGINALTEXT-SERVICE UNTER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | WWF/OTS

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