Wien (OTS) - "Es ist geradezu beschämend für die Politik in
unserem Land, wenn Menschen, die ihre schwerstbehinderten Angehörigen
rund um die Uhr pflegen, zu Bettlern degradiert werden!" - Mit diesen
Worten nahm heute der freiheitliche Landesrat Hans Jörg Schimanek zu
den am vergangenen Samstag von Walter Schiejok in dessen TV-Sendung
"Konflikte" aufgezeigten Mißständen im Behindertenbereich Stellung.
"Es ist schon unerträglich, wenn diese Helfer, die ja im Interesse
ihrer rund um die Uhr pflegebedürftigen Anghörigen ihren Arbeitsplatz
aufgegeben haben, zur Wahrung ihrer Krankenversicherungs- und
Pensionsrechte auf Arbeitslosenunterstützung und Notstandshilfe
angewiesen sind", kritisiert Schimanek. "Wenn dann aber auch noch
diese Unterstützungen wegfallen und man den Leuten seitens der
Politik den Rat erteilt, sie sollten vom Pflegegeld ihrer Schützlinge
leben und sich auf eigene Kosten weiterversichern, weitet sich diese
Angelegenheit zu einem unfaßbaren Skandal aus!"
Abschließend verweist Schimanek darauf, daß der öffentlichen Hand
durch jeden Heimpflegefall Millionenausgaben aus dem Steuertopf
erspart bleiben. "Und nicht zuletzt" - so der freiheitliche Politiker
- "wird jedem schwerstbehinderten Mitmenschen durch die Pflege in den
eigenen vier Wänden ein letzter Rest von Geborgenheit und
Lebensqualität bewahrt. Wenn wir für diese Ärmsten der Armen und
deren pflegende Angehörige nicht rasch zu einer zufriedenstellenden
Lösung kommen, dann gute Nacht, Niederösterreich!"
LR Hans Jörg Schimanek wird diesen "Konflikte-Fall" morgen,
Dienstag, in der Sitzung der Landesregierung zur Sprache bringen.
(Schluß)
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