• 12.01.1998, 12:56:20
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  • OTS0116

Gehrer: Duale Ausbildung darf nicht kaputtgemacht werden

Unterrichtsministerin erteilt Plänen für Berufsfachschule klare Absage und schlägt Stufenlehre vor

Wien (OTS) – "Wichtigste Aufgabe der Politik ist es, den jungen
Menschen den Weg in den Beruf zu ermöglichen. Jeder Jugendliche
hat ein Recht auf Berufsbildung. Wir müssen ihm die Chance geben;
ergreifen muß sie jeder einzelne selbst. Die duale Ausbildung darf
nicht kaputtgemacht werden", so Unterrichtsministerin Elisabeth
Gehrer, heute, Montag, bei einer Pressekonferenz. Allen
Vorschlägen, die ein Ende der dualen Ausbildung bedeuten würden,
erteilte sie eine klare Absage. Der Vorschlag einer
Berufsfachschule, die ein Weg zu einer Vollzeitberufsschule ist,
sei keine Alternative. ****

Zehn Prozent eines Alterslehrganges seien aus verschiedenen
Gründen nicht in der Lage, eine Lehre zu absolvieren oder eine
weiterführende Schule zu besuchen. Für diese Gruppe, die keine
Vollehre machen wollen oder können, müsse, so Gehrer, ein Angebot
geschaffen werden. Sie machte den Vorschlag für eine Stufenlehre.

Als weitere Maßnahmen zur Festigung der Ausbildung nannte die
Ministerin die Schaffung neuer Berufsbilder. Beispiele dafür sind
jene acht neuen Berufsbilder, die bereits im
Wirtschaftsministerium eingebracht wurden (EDV-Verkaufsberater/in
EDV-Systembetreuer/in, Medienkaufmannes/frau, Multimedia-
Techniker/in, Solartechniker/in, technisch-kaufmännischen
Assistent/in, Fertighausmonteur/in, Produktionstechnikers/in) oder
der neue Beruf des Gartencenter-Kaufmannes, an dessen Entwicklung
die Fa. bauMax maßgeblich beteiligt war. Im Unterrichtsministerium
kann nach Vorliegen des Berufsbildes in drei bis vier Wochen der
erforderliche Lehrplan erstellt werden, sodass im kommenden
Schuljahr gestartet werden kann.

Zudem müsse es zu einer Verkürzung der Genehmigungszeit für
neue Berufsbilder auf zwei Jahre geben. Innerhalb von sechs
Monaten muß ein Ausbildungsversuch genehmigt werden.

Wichtig seien weitere flexible Angebote in den Berufsschulen,
so die Ministerin. "Vereinheitlichungsvorschlägen" von AHS-
Oberstufe und technischen Schulen erteilte die Ministerin
ebenfalls eine klare Absage. Wichtig sei auch die frühzeitige
Hinführung der Jugendlichen zum Beruf. Ab dem kommenden Schuljahr
gibt es daher in den 3. und 4. Klassen HS und AHS eine
Berufsorientierung.

Die Ministerin sprach sich für einen weiteren Bürokratieabbau
z.B. durch flexiblere Handhabung der Verhältniszahl zwischen
Lehrlingen und Angestellten/Arbeitern im Betrieb, eine Forcierung
von Ausbildungsgemeinschaften bei Klein- und Mittelbetrieben,
einen Ausbau der Akquisitionsberater sowie eine Vereinfachung der
Überprüfung der Ausbildungsvoraussetzungen für Betriebe aus.
(Schluß)

Rückfragehinweis: Unterrichtsministerium

Mag. Elisabeth Halvax
Tel. 531 20-5013 DW

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