• 17.11.1997, 12:01:56
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  • OTS0094

Konrad-Lorenz-Preis 1997 geht an Dozent Ludwig Maurer -BILD

Ein "Bio-nier" und Wegbereiter des biologischen Landbaus

BILD ZU OTS094 VON HEUTE - Umweltminister Martin Bartenstein (M.),
Bürgermeister Michael Häupl  (L.) und der Konrad Lorenz Preisträger
1997 - Dozent Ludwig Maurer heute vormittag im Unteren Belvedere.   
APA-Photo: OTS/Renate Apostel

Wien (OTS) - Umweltminister Dr. Martin Bartenstein hat den
Konrad-Lorenz-Preis 1997 heute, Montag, an den Wiener
Naturwissenschafter Dr. Ludwig Maurer vergeben. Maurer sei der
Pionier für den biologischen Landbau in Österreich gewesen,
gewissermaßen ein "Bio-nier", wie der Minister bei der
Preisverleihung im Wiener Belvedere anmerkte. Der Konrad-Lorenz-
Preis, benannt nach dem großen Naturwissenschafter und
Nobelpreisträger, wird seit 1981 für besondere Verdienste um den
Naturschutz in Österreich vergeben.

Der Zoologe, Biochemiker und Meteorologe Maurer hat sich seit
Beginn der achtziger Jahre mit den wissenschaftlichen Grundlagen
für den Biolandbau in Österreich befaßt. Eines seiner großen
Verdienste war es, für bundesweit anerkannte und verbindliche
Richtlinien für Produkte aus biologischer Landwirtschaft zu
sorgen. Seit 1984 ist Maurer Leiter des Instituts für Biologischen
Landbau und Angewandte Ökologie in der Ludwig-Boltzmann-
Gesellschaft.

Wie Maurer erfolgreich dazu beitrug, die großen Absatzmärkte
für Bio-Lebensmittel zu öffnen, sehe man heute daran, daß jede
große Handelskette ihre eigene Bio-Linie führe, betonte
Bartenstein. Er räumte gleichzeitig aber ein, daß
Absatzmöglichkeiten beschränkt seien. Von Supermarktketten werde
der maximale Marktanteil von Bioprodukten mit 20 bis 25 %
beziffert. In den achtziger Jahren gab es in Österreich etwa 2.000
Biobauernbetriebe, heute sei ihre Zahl auf über 20.000
angestiegen. In der EU stehe Österreich damit an erster Stelle,
hielt der Minister fest. Durch Vermarktung der Bioprodukte würden
jährlich etwa 3 Milliarden Schilling umgesetzt.

Maurer: Biologische Landwirtschaft allein genügt für den
ländlichen Raum nicht

Die biologische Landwirtschaft biete für den ländlichen Raum
die Chance, sich eine neue Identität zu erarbeiten, betonte
Preisträger Maurer in seinen Dankesworten. Die Entwicklung dürfe
aber nicht vordergründig bei den Bioprodukten stehenbleiben,
sondern müsse mit anderen Erwerbszweigen und der
Regionalentwicklung kombiniert werden, um der Abwanderung aus den
ländlichen Gebieten entgegenzuwirken. Dies sei besonders
angesichts der "drohenden oder positiven - je nachdem" Vorzeichen
der Agenda 2000 der Europäischen Union wichtig, sagte Maurer. Die
ökologische Strategie für die Landwirtschaft könne nur unter
Berücksichtigung der geltenden wirtschaftlichen Bedingungen und
unter Einbindung der sozialen Fragen des ländlichen Raums
erfolgreich sein.

(Siehe auch APA/OTS-BILD)

Rückfragehinweis: Bundesministerium für Umwelt, Jugend & Familie

Dr. Ingrid Nemec
Tel.: (01) 515 22 DW 5051

ORIGINALTEXT-SERVICE UNTER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | BMU/OTS

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