- 14.11.1997, 09:30:08
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MÖAG - Das österreichische Gesicht der Euro-Münzen - Natur, Baukunst und große Persönlichkeiten prägen die nationale Münzenseite von Österreich=
Wien (OTS) - Die Gestaltung der zukünftigen österreichi-
schen Europrägungen wurde heute, am 14. November 1997 den
Medien vorgestellt. Anders als bei den bisher präsentierten
Entwürfen anderer Länder werden die österreichischen Münzen
acht unterschiedliche Motive haben, die in drei Wertkategorien
unterteilt sind. Die kleinsten Werte, also die 1-, 2- und 5-
Euro-Cent-Münzen sollen mit der Darstellung österreichischer
Alpenblumen auf die erhaltenswerte Natur und unser Bekenntnis
zu deren Schutz verweisen. Auf den mittleren Werten - den 10-,
20- und 50-Euro-Cent-Prägungen - werden die drei großen
Epochen der österreichischen Baukunst, nämlich Gotik, Barock
und Jugendstil, präsentiert. Die 1- und 2-Euro-Münzen tragen
schließlich mit W. A. Mozart dem österreichischen Musikimage
und mit einem Porträt von Bertha von Suttner unseren
Leistungen für den Frieden Rechnung. Die vom österreichischen
Künstler Prof. Josef Kaiser gestaltete Serie wurde von einer
13 köpfigen Jury und durch einen demoskopischen Test
ermittelt, wobei sie aus beiden Entscheidungen als Sieger
hervorging. Kennzeichnend für die zukünftigen österreichischen
Europrägungen ist überdies ein bislang einzigartiges
Spezifikum: Ihre Rückseite wird ergänzend zur Vorderseite
nochmals den Nennwert aufzeigen, um so die Münzen sofort
eindeutig identifizierbar und damit im höchsten Maße
benutzerfreundlich zu gestalten. Wenn Österreich an der
Währungsunion teilnimmt, wird die Münze Österreich noch im
Herbst des kommenden Jahres mit der Prägung der
österreichischen Euromünzen beginnen.
Visitenkarte von Österreich
Als primäre Vorgabe für die Motivgestaltung war zunächst zu
berücksichtigen, daß sich die österreichische Bevölkerung mit
den Münzen identifizieren kann - nicht zuletzt um den Übergang
zur neuen Währung zu erleichtern. "Ebenso wichtig war es aber
auch - besonders für ein Fremdenverkehrsland wie Österreich es
ist - Münzen zu kreieren, die unsere österreichische Identität
und unser Image im Ausland repräsentieren, also mit einem
Wort: Werbung für Österreich machen" skizziert der
Generaldirektor der Münze Österreich, Dkfm. Paul Berger das
Anforderungsprofil für die Gestaltung der österreichischen
Münzenseiten. Der Siegerentwurf von Josef Kaiser - mit dem er
"eine Visitenkarte von Österreich schaffen wollte", trägt
allen genannten Kriterien Rechnung.
1-, 2-, und 5-Euro-Cent
Die Schönheit und Unberührtheit unserer Natur ist ein
wichtiger Anziehungspunkt für viele ausländische Gäste, die
Österreich alljährlich besuchen. Aber auch Österreichs
führende Rolle im Bereich des Umweltschutzes innerhalb der
Europäischen Union steht in direktem Zusammenhang mit der
schützenswerten österreichischen Natur. "Auf diesen
Überlegungen", so Berger "beruht die Gestaltung der 1-, 2- und
5-Euro-Cent-Münzen Rechnung". Mit dem Enzian auf der 1-Euro-
Cent-Münze, dem Edelweiß auf der 2-Euro-Cent- und der
Alpenprimel auf der 5-Euro-Cent-Münze sind drei bekannte und
von Wanderern oft bewunderte österreichische Alpenblumen
verewigt, die überdies bereits als Gestaltungsmerkmale der
derzeitigen Schillingmünzen vertraut sind.
10-, 20- und 50-Euro-Cent
Neben der Natur ist es vor allem unser kulturelles Erbe, das
sich sichtbar in unseren weltberühmten Baudenkmälern
niederschlägt und viele Touristen nach Österreich führt.
Dieser Umstand liegt der Gestaltung der zweiten Wertkategorie
mit den 10-, 20- und 50-Euro-Cent-Münzen zu Grunde. Jede Münze
spiegelt eine der drei großen Epochen österreichischer
Baukunst wider: So zeigt der 10-Euro-Cent das bekannteste und
bedeutendste Bauwerk gotischen Stils, Österreichs Wahrzeichen
in der Welt - den Stephansdom. Auf der 20-Euro-Cent Münze
präsentiert Kaiser das Schloß Belvedere, eines der schönsten
österreichischen Barockschlösser, das außerdem als Symbol für
die Freiheit unseres Landes steht: Schließlich wurde hier 1955
der österreichische Staatsvertrag unterschrieben und damit die
volle Souveränität Österreichs wiederhergestellt. Die 50-Euro-
Cent-Münze ist schließlich dem Jugendstil gewidmet, eine
Stilrichtung, die in Österreich ihren Anfang nahm und von hier
aus die Welt eroberte. "Als Symbol für den Aufbruch in eine
neue Zeit schlägt der Jugendstil gleichzeitig eine inhaltliche
Brücke zu unserem Übergang in ein neues Währungszeitalter und
es gibt sicher kein Bauwerk, das ihn besser repräsentiert als
die Wiener Secession" erläutert GD Berger den Hintergrund für
die Gestaltung der höchsten Euro-Cent Münze.
1- und 2-Euro
Mit den 1- und 2-Euro-Münzen - die beide als Bimetallprägungen
vorgesehen sind - werden schließlich österreichische
Persönlichkeiten präsentiert, deren Leistungen weltweite
Anerkennung gefunden haben. Der 1-Euro trägt Österreichs
internationaler Reputation als Musikland Rechnung und
präsentiert mit Wolfgang Amadeus Mozart einen der größten
Komponisten aller Zeiten. Bertha von Suttner symbolisiert auf
der 2-Euro-Münze als Österreichs bedeutendste Vorkämpferin für
den Frieden den wohl wichtigsten Wert in unserer Zeit und
weist gleichzeitig auf die Rolle hin, die Österreich in diesem
Bereich seit vielen Jahrzehnten spielt. Beide Motive erinnern
an die Gestaltung österreichischer Schillingbanknoten und
erleichtern damit ebenfalls die Gewöhnung an die neuen
Zahlungsmittel. Kennzeichnend für alle Münzen ist der
Sternenkranz der EU, der alle Münzmotive umrahmt, die wiederum
als durchgängiges Merkmal die österreichische Fahne aufweisen.
Damit wird auch optisch Österreichs Integration in die
Europäischen Union unterstrichen.
Doppelter Nennwert
Bemerkenswertes weiteres Element der österreichischen
Münzmotive ist der beidseitige Nennwert, der sonst
ausschließlich auf der Vorderseite angeführt wird. Diese
österreichische Initiative zielt darauf ab, "die
Benutzerfreundlichkeit der Münzen zu verbessern und wird
vielleicht schon bald Beispielwirkung für andere
Teilnehmerstaaten haben", erläutert Berger. "Schließlich kann
man so auf einen Blick erkennen, um welchen Nennwert es sich
handelt, eine sicher wesentliche Orientierungshilfe für den
Konsumenten in der Währungsunion."
Die weiteren Schritte
Wenn im Frühjahr des kommenden Jahres die Entscheidung fällt,
daß Österreich an der Währungsunion teilnimmt, kann im Mai
1998 in der Münze Österreich die Herstellung der
Prägewerkzeuge und die Beschaffung der Münzplättchen in
Angriff genommen werden. Noch im Herbst des nächsten Jahres
ist dann der Start der Produktion von insgesamt 2 Milliarden
österreichischen Euromünzen geplant.
Rückfragehinweis: Dr. Meta Raunig-Hass Public Relations,
1040 Wien, Kolschitzkygasse 15/14,
Telefon: 01/503 24 10,
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