- 10.10.1997, 09:30:13
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OeNB - LANGFASSUNG=
Neue 500- und 1000-Schilling-Banknoten
High-tech-Sicherheitsausstattung nimmt Euro-Standard vorweg
Ausgabe der neuen Scheine ab 20. Oktober 1997
Zum letzten Mal vor der geplanten Euro-Umstellung im Jahr 2002
bringt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) jetzt neue
Schilling-Banknoten heraus: Ab 20. Oktober werden die alten
500- und 1000-Schilling-Scheine gegen neue Banknoten ausgetauscht,
die bereits die gleiche Sicherheitsausstattung aufweisen - und
damit ebenso fälschungssicher sind - wie das künftige Euro-Geld.
Wie bereits angekündigt, wird auf dem Fünfhunderter die
österreichische Frauenrechtlerin, Malerin und Schriftstellerin
Rosa Mayreder, auf dem Tausender der Entdecker der Blutgruppen
und Nobelpreisträger für Medizin Karl Landsteiner zu sehen sein.
Farblich folgen die neuen Scheine dem gewohnten Schema:
rosa für den 500-Schilling-Schein, blau für den Tausender.
Sicherheitsausstattung mit drei verschiedenen Kippeffekten
Die neuen 500- und 1000-Schilling-Banknoten setzen neue Standards
in der Fälschungssicherheit. Sie weisen eine große Zahl an
Sicherheitsmerkmalen auf, die selbst mit modernster
Reproduktionstechnik nicht nachzuahmen sind.
Das hervorstechendste neue Sicherheitsmerkmal ist das bereits vom
Fünftausender her bekannte Kinegram® - eine von Österreich
maßgeblich mitbestimmte Entwicklung, die mittlerweile weltweit zum
Einsatz kommt. Auch die künftigen Euro-Noten (die bekanntlich
ebenfalls vom OeNB-Banknotendesigner Robert Kalina entworfen wurden)
werden mit einer speziellen, durch Kopieren oder normalen Druck
nicht reproduzierbaren Silberfolie ausgestattet. Wird die Banknote
"gekippt" (also in der Neigung verändert), so zeigt das Kinegram®
- je nach Betrachtungswinkel - die Wertbezeichnung "500" bzw. "1000"
in verschiedenen Größen oder das stilisierte Bundeswappen.
Der von den bisherigen Geldscheinen bekannte "klassische"
Kippeffekt wurde durch zwei neue Kippmerkmale ersetzt. Es gibt nun
sowohl Kippfarben (auf der Vorderseite ein zwei Zentimeter breiter,
senkrechter Streifen, der beim Kippen des Fünfhunderters von grün
auf rosa bzw. beim Tausender von rosa auf grün und umgekehrt
wechselt; auf der Rückseite die Wertbezeichnung "500" bzw. "1000",
die sich von violett auf grün ändert), als auch eine Kippzahl:
Beim Kippen wird links neben dem Portrait und rechts vom
Kinegram® die jeweilige Wertbezeichnung als dunkle Schrift
sichtbar.
Mit einem Wort: Wer einen der neuen Scheine aus verschiedenen
Blickwinkeln betrachtet, kann damit schon drei Sicherheitsmerkmale
überprüfen.
Andere, bereits bekannte Sicherheitsmerkmale wurden zum Teil
ebenfalls weiterentwickelt: das Wasserzeichen, das man - in Form
eines stilisierten Mayreder- bzw. Landsteiner-Kopfes - auf der
Rückseite
der Banknote sieht, wenn man sie gegen das Licht hält; der
Sicherheitsstreifen, der ebenfalls erkennbar wird, wenn man gegen
das Licht schaut, und in den erstmals eine Mikroschrift integriert
wurde ("OeNB 500" am Mayreder-Schein und "OeNB 1000" auf der
Landsteiner-Banknote); das Durchsichtsornament, bei dem sich,
gegen das Licht gesehen, der Druck auf der Vorder- und Rückseite
zu einem "A" wie Austria ergänzt; und der Tiefdruck, durch den
"erhabene" Stellen auf der Vorderseite der Banknoten spürbar werden,
wenn man sie durch die Finger gleiten läßt.
Wer eine Lupe zur Hand nimmt, wird noch weitere Stellen mit
Mikroschrift entdecken: im Schriftzug "FÜNFHUNDERT" bzw. "TAUSEND"
auf der Vorderseite der Banknoten und in mehreren grafischen
Elementen auf der Vorder- und Rückseite die Wertbezeichnung "S 500"
bzw. "S 1000"; im Kinegram® den Schriftzug "OESTERREICHISCHE
NATIONALBANK" als Endlostext; und auf der Rückseite der Noten unter
der Bezeichnung "SCHILLING" weitere Endlostexte, die stichwortartig
auf die jeweils abgebildete Persönlichkeit Bezug nehmen.
Für Kassen in Banken und im Handel, die mit UV-Lampen ausgestattet
sind, gibt es zusätzlich noch die UV-Fluoreszenz: Unter
ultraviolettem Licht leuchten im Papier eingestreute Fasern gelb
oder blau, andere Teile der Noten leuchten gelb oder grün.
Banknoten "mit ABS und Airbag"
Die alten Fünfhunderter und Tausender sind bereits seit 11 bzw.
14 Jahren in Verwendung und haben damit ihr sicherheitstechnisches
"Ablaufdatum" erreicht. Angesichts der mittlerweile von Fälschern
erzielten Fortschritte - insbesondere durch Verwendung von
Farbkopierern - wäre es nicht zu verantworten gewesen, die beiden
am stärksten fälschungsgefährdeten Noten noch fast weitere fünf
Jahre in Umlauf zu lassen: "Wenn man eine bessere
Sicherheitstechnologie hat, muß man sie auch einsetzen," so
OeNB-Generaldirektor Adolf Wala bei der Präsentation der neuen
Banknoten vor Journalisten in Wien. "Niemand würde verstehen,
wenn ein Hersteller heute noch ein Auto ohne ABS oder Airbag
anbietet."
Diese Ansicht teilen übrigens auch viele andere europäische Länder:
So haben allein heuer zehn EU-Notenbanken noch neue Banknoten in
ihren Landeswährungen eingeführt.
Erleichtert wird die Entscheidung für eine solche Neuausgabe durch
die Tatsache, daß alte, unansehnlich gewordene Geldscheine ohnehin
regelmäßig ausgetauscht werden müssen: Im Gegensatz zur
sicherheitstechnischen Lebensdauer von 10-15 Jahren beträgt die
physische Lebensdauer einer Banknote nur maximal fünf Jahre.
"Brücke zum Euro"
Die Oesterreichische Nationalbank sieht die neuen Banknoten in
mehrfacher Hinsicht als eine "Brücke zum Euro":
• durch die bereits erwähnten neuen Sicherheitsmerkmale, die sich
auch auf den Euro-Banknoten finden werden, und durch das Design
aus der Hand desselben Künstlers;
• als Referenzprojekt für den Wettbewerb auf dem Banknotendruckmarkt
- nicht nur für die künftigen Euro-Noten, sondern auch für Geld von
EU-Drittländern - für den sich die OeNB mit ihrem soeben
fertiggestellten neuen "Geldzentrum" in der Wiener Garnisongasse
eine ausgezeichnete Startposition geschaffen hat;
• und - quasi als Zusatznutzen - durch die Möglichkeit, gemeinsam
mit Banken, Handel und Konsumenten eine "Generalprobe" für die
kommende Euro-Umstellung durchführen zu können.
Die Umstellung auf die neuen Banknoten erfolgt innerhalb von sechs
Monaten nach der Ausgabe. Bis 20. April 1998 können die alten
Scheine bei allen Banken und Postämtern eingetauscht werden.
Wer danach noch einen "Sparstrumpf" mit alten Tausendern oder
Fünfhundertern findet, muß sich deswegen aber keine Sorgen machen:
Die OeNB und ihre Zweiganstalten in den Landeshauptstädten nehmen
die alten Scheine jedenfalls noch zwanzig Jahre lang zurück
- also bis zu einem Zeitpunkt, zu dem "draußen" längst bereits
in Euro bezahlt werden wird.
Ausführliches Informationsmaterial über die neuen
Schilling-Banknoten gibt es kostenlos bei Banken und
Postämtern in ganz Österreich.
Rückfragehinweis: Oesterreichische Nationalbank
Sekretariat des Direktoriums/
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.Nr.: 404 20 DW 6666
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