- 25.09.1997, 12:10:03
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Schloß Ebenfurth wird am 6. November versteigert
Geringstes Gebot 4,3 Millionen Schilling
St.Pölten (NLK) - Auf einen Wert von 8,6 Millionen Schilling
wurde das Schloß Ebenfurth geschätzt, das am 6. November um 9.30
Uhr beim Bezirksgericht Wiener Neustadt auf Betreiben der Republik
Österreich versteigert wird. Das geringste Gebot für das Schloß im
Zentrum der Stadt Ebenfurth im Bezirk Wiener Neustadt mit dem
dazugehörigen Areal in der Größe von 4.561 Quadratmetern beträgt
demnach 4,3 Millionen Schilling. Die Versteigerung wurde
notwendig, weil der Besitzer vor Jahren unabdingbare Arbeiten für
die Sicherung und die Sanierung des Schlosses - beson-ders eine
Reparatur des Daches - nicht durchführte. Die
Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt ordnete daraufhin im
November 1993 eine sogenannte Ersatzvor-nahme der unaufschiebbaren
Reparaturarbeiten an, deren Kosten man damals mit über 4,3
Millionen Schilling bezifferte. Weil die Kosten der von der
Behörde angeord-neten Arbeiten vom Besitzer, einer Firma mit Sitz
in Wöllersdorf, nicht bezahlt wurden und mittlerweile auch deren
Gesellschafter verstarb, mußte Bezirkshauptmann Hofrat Mag.
Herbert Marady schließlich im Auftrag der Republik Österreich die
Versteigerung durchsetzen.
Wer immer das Schloß Ebenfurth ersteigert, muß zweifellos
umfangreiche und sehr kostenintensive Sanierungsarbeiten
finanzieren, erwirbt aber auch ein kunsthistorisch höchst
bedeutsames Gebäude, das durch einen ambitionierten Besitzer
wieder zu einem Juwel werden könnte. Das Schloß wurde
wahrscheinlich zwischen 1643 und 1672 erbaut, wobei aber der Kern
mit den Türmen auf eine Wasserburg des 13. Jahr-hunderts
zurückgeht. Das Gebäude mit seinen vier Trakten und Ecktürmen
gehört also zum Großteil der Barockzeit an und birgt in der
Schloßkapelle unter anderem ein Deckenfresko von Anton Maulbertsch
aus dem Jahr 1754. Das seit langem unbe-wohnte Schloß dämmert
freilich seit der Nachkriegszeit seinem Verfall entgegen, vor dem
es jetzt durch die Versteigerung gerettet werden soll.
Rückfragehinweis: Niederösterreichische Landesregierung
Pressestelle
Tel.: 02742/200/2312
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