• 12.09.1997, 13:52:55
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  • OTS0164

Prof. Rudolf Strobl, Ehrenmitglied des Wiener Volkstheaters, ist heute morgen (Freitag, 12. September) unerwartet verstorben

Wien (OTS) - Rudolf Strobl wurde am 9. März 1927 in Innsbruck
geboren. Nach der Hauptschule und dem Besuch der
Lehrerbildungsanstalt ging er nach Hannover, um dort eine
Schauspielschule zu absolvieren - seine Berufsausbildung konnte er
aber erst nach dem Krieg in Wilhelmshaven beenden. Dort trat Strobl
auch sein erstes Bühnenengagement an, und nachdem er auch in
Stadttheater Oldenburg aufgetreten war, kehrte er 1948 nach Innsbruck
zurück. Sechs Jahre lang war er in der Tiroler Landeshauptstadt
Mitglied der bekannten Exl-Bühne, nach einem zweijährigen Engagement
an der Komödie Basel - dort lernte er auch den langjährigen Direktor
des Wiener Volkstheaters, Leon Epp, kennen -, kam er schließlich 1956
an das Wiener Haus, wo er 1996 sein 40jähriges Bühnenjubiläum
feierte.

Die Regie im ersten Stück ("Der junge Baron Neuhaus"), in dem
Strobl am Volkstheater zu sehen war, führte Gustav Manker. Eine der
charakteristischen Rollen der "Frühzeit" Strobls: der Ferdinand in
Schillers "Kabale und Liebe". Später spielte er unter anderem in
Lessings "Minna von Barnhelm", in Csokors "3. November 1918" oder in
Hauptmanns "Rose Bernd". In den vergangenen Jahren war Strobl in
einigen Nestroy-Stücken zu sehen, etwa als Herr von Braus im "Haus
der Temperamente" (1989/90), als Spund im "Talisman" (1990/1991) und
als Walzl in "Unverhofft" (1994/95). Im selben Jahr spielte er in der
Uraufführung von Gert Jonkes "Gegenwart der Erinnerung" die Rolle des
Proktologen, 1995/96 den Onkel Vezinet in Eugene Labiches
"Florentinerhut". Im März 1996 wirkte Strobl beim Wienerliedabend
"Ohne Geld ka Musi" ("Hobellied") mit. Neben seiner Bühnentätigkeit
war Strobl in zahlreichen Fernsehrollen zu sehen.

In seiner letzten Rolle trat Rudolf Strobl als Krautkopf in Johann
Nestroys "Der Zerrissene" (1996) am Volkstheater auf.

Strobl, viele Jahre lang Präsident der österreichischen
Bühnengewerkschaft, wurde mehrfach ausgezeichnet: 1973 Karl Skraup
Preis, 1978 Ernennung zum Professor, 1983 Goldenes Ehrenzeichen der
Republik Österreich, 1984 Sonnenthal-Ring, seit 1989 Ehrenmitglied
des Volkstheaters.

Rückfragehinweis: Volkstheater Wien
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/523 35 01-277

ORIGINALTEXT-SERVICE UNTER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NEF/OTS

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