• 16.07.1997, 13:32:58
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  • OTS0130

Die TOUR bei EUROSPORT (1): Ein historischer Tag und ein Quotenhit: 8 Stunden ohne Verpflegungsstation

München (OTS) - Daß eine Königsetappe anstand, das wußten alle.
Aber daß dieser Abschnitt von Pau nach Andorra ein "historischer Tag"
(Bernard Hinault) werden würde, das lag an Jan Ullrich. Mit seinem
beherzten Angriff am Ordino holte sich der TELEKOM-Fahrer das gelbe
Trikot, das eigentlich seinem Kapitän Bjarne Riis vorbehalten schien.
Ein großes Ende eines geschichtsträchtigen Tages, der seinen Lauf
bereits morgens um 9.30 Uhr genommen hatte. Fast genau acht Stunden -
ein langer Tag für die Fahrer, aber auch für die begleitenden
Journalisten. Denn bei EUROSPORT waren Karsten Migels und Rudi Altig
ebenfalls volle acht Stunden live auf Sendung.

"Das war sicher die längste Zeit, die ich bisher am Stück in dieser
Form reden mußte," gibt Karsten Migels eine Stunde nach der
spannenden Zielankunft zu. Die Stimme klingt nach wie vor wie geölt,
kann aber die Anstrengungen des Tages nicht ganz verbergen. "Anfangs
war es ein bißchen schwierig. Das Tempo der Pedaleure war nicht
besonders hoch und auch ich hatte Probleme, richtig in Tritt zu
kommen. Ich denke aber, daß Rudi Altig und ich dann ganz gut den
Faden gefunden haben. Als es langsam aber sicher auf die Höhe von
2400 Meter ging, hat auch das Kommentieren immer mehr Spaß gemacht.
Ein solches Rennen wie heute, ist natürlich auch für jeden Reporter
toll."

Ein Stück Erleichterung schwingt da bei dem 33jährigen
Rad-Journalisten mit, stand doch die Tour de France-Übertragung 1997
von EUROSPORT anfangs unter einem tragischen Stern: Mit Peter Woydt
starb wenige Wochen vor der Radrundfahrt nicht nur der langjährige
EUROSPORT-Kommentator, sondern auch einer der profiliertesten Kenner
des Radsports in Deutschland überhaupt. Karsten Migels mußte
kurzfristig den Part Woydts übernehmen und wurde, wie Co-Kommentator
Rudi Altig sagte, "mitten ins kalte Wasser geworfen". Nachfolger
Migels macht sich deshalb auch keine Illusionen: "Natürlich ist es
sehr schwierig für jeden, der sich mit Peter Wyodt messen lassen muß.
Folgt man auf einen Mann wie ihn, kann man eigentlich nur verlieren."

An seiner Seite steht mit Rudi Altig jedoch auch in diesem Jahr
wieder eine, wenn nicht sogar die Legende des deutschen Radsports. 18
Tage lang hat der gebürtige Mannheimer, der im März seinen 60.
Geburtstag feierte, selbst das Gelbe Trikot bei der Tour de France
getragen und 1962 das Grüne Trikot gewonnen. "Von der Zusammenarbeit
mit einem Experten wie Rudi Altig kann ich viel lernen," gibt Migels
zu. "Vor allem kann Rudi Geschichten erzählen, die mir niemand
abnehmen würde, weil ich viel zu jung bin und die vielen Histörchen
der Tour gar nicht selbst erlebt habe."

Aber selbst für einen so erfahrenen Tour-Veteranen wie Altig
bedeutet eine Etappe wie die vom Dienstag - auch wenn er sie nur am
Mikrofon mitfiebert und mitleidet - eine enorme Strapaze. Und während
die Fahrer wie Ullrich, Virenque und Riis immer wieder
Verpflegungsstationen ansteuern, um auf dem Rad einen Happen zu sich
zu nehmen, verzichtete Karsten Migels ganz auf kleine Vesper-Pausen.
"Eigentlich wäre es in den kurzen EUROSPORT-Werbepausen ja möglich,
etwas zu essen. Aber mich stört es einfach, neben dem Kommentieren in
ein Baguette zu beißen, weil es ablenkt und die Konzentration stört,"
so der gebürtige Bochumer, der inzwischen im Breisgau wohnt.
Natürlich stehen in der kleinen Kommentatorenkabine am Zielort immer
einige Wasserflaschen unter dem Tisch, und natürlich muß dann auch
der Reporter hin und wieder einmal die Box verlassen, um eine ganz
andere Kabine aufzusuchen. "Da kann es dann schon einmal passieren,
wie am Dienstag geschehen, daß Rudi Altig nach einem Werbe-Break
alleine am Mikrofon sitzt und kurze Zeit alleine kommentieren muß,"
gibt Migels mit einem Schmunzeln zu.

Selbstverständlich war er aber bei der Zielankunft rechtzeitig zur
Stelle, als es von Jan Ullrichs Triumphzug auf den letzten zehn
Kilometern zu berichten galt: "Jeder, der die letzten beiden Etappen
gesehen hat, der weiß, daß Ullrich das Maillot Jaune absolut verdient
hat. Alle Fachleute hier bringt diese Leistung zum Staunen." Deshalb
legt sich der EUROSPORT-Reporter auch, was die Favoritenrolle bei der
Tour angeht, auf den TELEKOM-Fahrer fest: "Wenn er den ganzen Trubel
vom Kopf her verkraftet, und wenn er bis Paris gesund bleibt, dann
kann es keinen anderen Sieger geben."

In jedem Fall bis Paris dabei sein werden auch Karsten Migels,
Rudi Altig und EUROSPORT mit täglichen Live-Übertragungen. Und das
Interesse neuer und alter Radsportfans an den EUROSPORT-Berichten,
das haben die Quotenmesser herausgefunden, wächst täglich. Die
letzten Meter des Jan Ullrich in Andorra haben allein in Deutschland
fast 1,4 Millionen Zuschauer beim paneuropäischen Sportsender
verfolgt. Die Wiederholung der Höhepunkte am späten Abend gegen 23.30
Uhr sahen sich nochmals 936.000 Zuschauer an, was einen
sensationellen Marktanteil von bis zu 10,5 Prozent für EUROSPORT
bedeutete.

So wird voraussichtlich auch in den nächsten Tagen ein
Millionenpublikum die Reportagen des Teams Altig/Migels auf EUROSPORT
verfolgen und hören, wie sich Migels bisweilen schon einmal vom
seinen Emotionen mitreißen läßt. Denn sein Credo lautet: "Radfahren
ist ein lebendiger Sport. Das soll auch so rüberkommen."

ots Originaltext: Eurosport Im Internet recherchierbar:
http://www.newsaktuell.de

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: EUROSPORT München
- Sylvia Schäferkötter / Werner Starz - Tel. 089/958 29 204

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