• 04.07.1997, 12:30:39
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  • OTS0135

Haiden: Ehrliche Pensionsdiskussionen ohne Tabus!

FWVÖ wehrt sich gegen Attacken auf Selbständige

Wien (OTS) "Weiterbringen kann uns nur eine Pensionsdiskussion,
die ehrlich, aber ohne Tabus geführt wird und der dann auch
nachhaltige Reformen folgen!" Für den Präsidenten des Freien
Wirtschaftsverbandes (FWVL), Dr. Rene Alfons Haiden, können
mittelfristig nur Maßnahmen zur Harmonisierung und Transparenz der
Pensionssysteme eine Lösung bringen. Haiden beim Wirtschaftskammertag
am Freitag in Wien: "Dann ist auch endlich Schluß mit den
unberechtigten Vorwürfen, die Selbständigen könnten ihre Pension nur
durch Staatszuschüsse sichern!"

Die Probleme des österreichischen Pensionssystems müßten jedoch
sicherlich ohne Tabus diskutiert werden. Haiden: "Von
Realitätsverweigerung halten wir im Freien Wirtschaftsverband
jedenfalls nichts!" Die Diskussion müsse aber fair und transparent
geführt werden. Damit könne vor allem der Vorwurf aus der Welt
geschafft werden, daß die Pensionsversicherung der Selbständigen den
zweitniedrigsten Eigenfinanzierungsanteil nach den Bauern aufweise,
was Haiden besonders stört.

In Österreich wird man derzeit durchschnittlich mit dem 36.
Lebensjahr selbständig und hat daher zwischen 15 und 20 Jahre
Beiträge an eine andere Sozialversicherung (PV Ang., PV Arb., usw.)
bezahlt. Diese Beiträge verbleiben bei diesen Anstalten, erhöhen dort
den Deckungsgrad und senken ihn bei der Sozialversicherungsanstalt
der gewerblichen Wirtschaft, die dann dem Selbständigen die Pension
auszahlen muß. Schon allein die Anrechnung dieser Umverteilung würde
den Deckungsgrad der Selbständigen-Versicherung wesentlich anheben.

Daneben erhalten die Selbständigen kaum etwas aus dem großen Topf
der Pensionsausgleichskasse zurück, in den sie aber über den
Arbeitgeberbeitrag massiv einzahlen. Der gesetzlich festgeschriebene
Ausgleichsbetrag zum Entfall des ehemaligen
Gewerbsteuer-Zerlegungsanteils sei in der bisherigen Diskussion
überhaupt unerwähnt geblieben. "Rechnet man alle diese Faktoren
zusammen, dann beträgt der Deckungsgrad bei den Selbständigen bereits
80 Prozent!", was bedeute, so Haiden, daß die Unternehmer den
höchsten Eigenfinanzierungsgrad in der Pensionsversicherung
aufweisen. "Eine Beitragserhöhung kann daher keine Lösung für unser
Problem sein!", stellte Haiden fest.

Rückfragehinweis: Freier Wirtschaftsverband
Tel.: 501 21

ORIGINALTEXT-SERVICE UNTER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | FWV/OTS

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