Vorausmeldung zu TV-Medien 27/97 In TV-Media rechnet Josef Andorfer mit dem ORF ab
Wien (OTS) - Andorfers Gründe seines "starken Abgangs" vom ORF zu
RTL 2:
1) die "unprofessionellen Aussagen" von ORF-Kurator Ernst Strasser:
"Ein ORF-Kurator, der ankündigt, er wird zur Firma Coca-Cola gehen
und dafür sorgen, daß sie ihre Werbung aus dem ORF zurückzieht, weil
zuviel Gewalt im Programm ist, der müßte doch sofort seinen Hut
nehmen!"
2) Die Entfremdung zum Begriff "öffentlich-rechtliches Fernsehen":
"Öffentlich rechtlich - das klingt so grauslich. Das klingt nach
Strasser. Das klingt nach Paragraphen - und wer geht schon gern vor
Gericht? Nach öffentlich-rechtlich habe ich noch nie Sehnsucht
empfunden. "Privat" hingegen das klingt schön. Das klingt angenehm.
Das hat einen anderen Geruch. Danach sehnen sich die Menschen."
3) zu Gerhard Zeiler: "Ich glaube nicht, daß Zeiler ein zweites Mal
GI wird. Die österreichische Geschichte lehrt uns, daß es immer
abwechselnd geht - und daß im Herbst '98 wieder die ÖVP an der Reihe
ist, einen GI zu kriegen."
Andorfers Pläne für RTL 2: "mit einem besseren Sparkonzept, mit
viel besserer Programmierung und dem weitgehenden Verzicht auf
Eigenproduktionen" sowie durch eine "totale Arbeitsteiligkeit mit
RTL" will er den Sender retten.
Gerhard Zeiler, ebenfalls in TV-Media, zum Andorfer-Abgang: "Josef
Andorfer war der Prügelknabe für Gerhard Zeiler. Man hat ihn
geschlagen, um mich zu treffen."
Rückfragehinwies: TV-Media
Christoph Hirschmann
ORIGINALTEXT-SERVICE UNTER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NEF/OTS