- 16.05.1997, 15:38:41
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- OTS0246
Neue Posttarife mit 1. Juli 1997
Wien (OTS) - Die neuen Posttarife, die mit 1. Juli 1997 in Kraft
treten werden, sind eine notwendige Anpassung der seit 1.1.1994 im
Inland und seit 1992 im Ausland unveränderten Postgebühren an die
Kostenentwicklung. Bei der Gestaltung der neuen Posttarife standen
einfachere Strukturen und ein Produktangebot im internationalen
Gleichklang im Vordergrund.
Diese Tarifreform soll auch die notwendigen Mittel zur
Modernisierung des Postbetriebs bereitstellen, um den Postkunden
höhere Qualität und Effizienz bieten zu können.
Mit der Neufestsetzung des seit dem 1. Jänner 1994 unveränderten
Inlands-Briefportos soll eine flächendeckende Versorgung zu
ausgewogenen Preisen sichergestellt werden. Die neuen Tarife
berücksichtigen bereits den Anpassungsbedarf bis zum Jahr 2000. Die
von der PTA autonom (ohne Befassung der Regulierungsbehörde)
festgesetzten Paket- und EMS-Tarife wurden nach den Erfordernissen
des Marktes gestaltet.
Inlands-Standardsendungen an Europatarif angepaßt
Das Porto für Standardsendungen im Inland wird dem "Europatarif"
angepaßt und damit künftig 7 Schilling anstatt bisher 6 Schilling
betragen. Damit können Postkunden Briefsendungen bis 20 Gramm Gewicht
innerhalb des europäischen Binnenmarktes zum gleichen Porto versenden
wie im Inland.
C5-Sendungen zum Standardtarif
Als Bonus werden auch Sendungen im Format C5 zum Tarif für
Standardsendungen befördert.
Da die postalische Behandlung von Briefen und Postkarten den
gleichen Aufwand erfordert, wurde die Sendungsart "Postkarte" in
vielen europäischen Ländern bereits aufgelassen. Im internationalen
Verkehr folgt die PTA diesem Trend. Im Inlandsverkehr bleibt die
Postkarte als eigene Sendungskategorie erhalten, die Tarifanhebung
erfolgt jedoch im gleichen Ausmaß wie beim Brief; das Porto für die
Postkarte wird somit künftig 6,50 Schilling statt bisher 5,50
Schilling betragen.
Für Briefe bis 50 g wird eine neue Gewichtsstufe mit einem Preis
von 8,- S eingeführt. Der Preis für Sendungen bis 100 g wird 9,- S
(bisher 7,50 S) und bis 250 g 14,- (bisher 11,- S) betragen.
Schwere Briefsendungen ab 500 g eignen sich nicht für eine
maschinelle Bearbeitung. Zur Deckung des größeren Aufwands durch
manuelle Sortierung werden die Tarife für die höheren Gewichtsstufen
relativ stärker angehoben (bis 500 g 20,- S statt bisher 16,- S, bis
1 kg 34,- S statt bisher 28,- S, für 2000 g 45,- S statt bisher 38,-
S).
Die Entgelte für die Sonderbehandlungen "Express" und
"Spätlingssendung" bzw. für Postfächer bleiben unverändert. Für
Einschreibsendungen beträgt der Zuschlag 25,- S statt bisher 20,- S.
Massensendungen bleiben preisgünstig
Die Tarife für adressierte Massensendungen werden ebenfalls der
Kostenentwicklung angepaßt. Bei in Ortsbunden aufgelieferten
Sendungen beträgt die Preisdifferenz maximal 10 g, bei Sendungen in
Leitstrecken- und Leitgebietsbunden maximal 20 g und bei Sendungen in
Leitzonenbunden maximal 30 g über alle Gewichtsstufen.
Bei Massensendungen ohne Anschrift (Verteilsendungen), bei denen
die Post in den letzen Monaten erhebliche Umsatzzuwächse und damit
ein günstigeres Kostenbild erzielen konnte, bleiben die Tarife
unverändert.
Klassenpost verbilligt Auslandsbriefe
Im internationalen Gleichklang stellt die PTA ihren
Auslandsbriefdienst ab Juli 1997 auf das Klassenpostsystem um.
Unabhängig von Inhalt und Verschluß gibt es dann nur noch zwei
Bearbeitungs- bzw. Versandarten: "Priority"- und
"Non-priority-Sendungen".
"Priority"-Sendungen werden ab dem Zeitpunkt der Aufgabe vorrangig
behandelt und mit der jeweils schnellstmöglichen Beförderungsart in
ihr Bestimmungsland transportiert, wo sie ebenfalls vorrangig
zugestellt werden. Damit entfallen die bisherigen Flugzuschläge,
womit insbesondere Briefe nach Übersee erheblich billiger werden.
Briefe innerhalb Europas wurden schon bisher per Flugpost befördert;
bei Versand als "Priority"-Sendung bleibt der Tarif unverändert.
Die kostengünstigere Alternative sind "Non-priority"-Sendungen, wo
nicht die Laufzeit, sondern der günstige Preis im Vordergrund steht.
"Non-priority"-Sendungen sind gewissermaßen die Standardvariante.
"Priority"-Sendungen werden durch einen speziellen Aufkleber
gekennzeichnet. In der Umstellungszeit (bis Ende 1997) bleiben auch
die bisher verwendeten "Flugpostklebezettel" gültig.
Das Wegfallen der Inhaltsbestimmungen (Gleichsetzung von Brief und
Drucksache) bedeutet, daß ein Auslandsbrief künftig als
"Non-priority"-Sendung billiger versandt werden kann.
Die Sonderbehandlung "Einschreiben" wird es in beiden
Beförderungsklassen geben, die Sonderbehandlungen "Express" und
"Wertbrief" jedoch ausschließlich im "Priority"-Verkehr.
Wettbewerbskonforme Pakettarife
Die Basis für die neuen Pakettarife stellt der Grundpreis von 42
Schilling dar. Dieser Tarif gilt für alle Pakete bis zu einem Gewicht
von 2 kg. Der Aufpreis für jedes weitere Kilo beträgt 5 Schilling.
Das Paketzustellentgelt von 19 Schilling, das derzeit für die
Zustellung von Paketen über 2 kg gesondert eingehoben wird, wird mit
Einführung der neuen Tarife entfallen.
Paket-Auslandstarife nach Stück- und Kilorate
Im Paket-Auslandsverkehr wird es künftig für am Erdweg beförderte
Pakete sechs Zonen geben. Das Beförderungsentgelt wird künftig
einerseits nach der aufgegebenen Stückzahl (Stückrate = Grundpreis)
und andererseits nach dem Sendungsgewicht (Kilorate) bemessen. Die
Stückrate variiert je nach Zone von 120,- S bis 190,- S, die Kilorate
zwischen 15,- und 25,- S.
Der Tarif für Flugpostpakete und SAL-Pakete (Surface-Air-Lifted;
kombinierte Erd-Flug-Erdwegbeförderung) setzt sich aus einer
Stückrate von 125,- S und einer Kilorate von 15,- S zusammen.
Neue Tarife auch beim Schnellpostdienst EMS
Bei EMS-Inlandssendungen bis 5 kg beträgt das Entgelt künftig 95,-
(anstatt bisher 90,- S), bis 10 kg kostet eine EMS-Inlandssendung
künftig 170,- (anstatt bisher 160,- S). Die Tarife für Sendungen über
10 bis 31,5 kg bleiben unverändert.
Für den EMS-Auslandsverkehr bringt die Tarifreform eine
Neugestaltung der Zonen mit sich. In Harmonisierung mit dem
Tarifkonzept des EMS-Partners DHL wird es künftig acht Auslandszonen
geben. Bei Sendungen nach Zone 1 (EU-Raum) ist das Entgelt nach
Gewichtsstufen gestaffelt, für Sendungen nach den Zonen 2 bis 8 wird
außerdem zwischen Dokumenten- und Warensendungen tarifmäßig
unterschieden. Für eine 1 kg schwere Sendung wird z.B. der Preis
zwischen 430,- S (Zone 1) bis 1.000,- S (Zone 8, z.B. Neuseeland)
liegen.
Inland
Briefe und Postkarte
Standard Sendungen 7,-
bis 50 g 8,-
100 g 9,-
250 g 14,-
500 g 20,-
1000 g 34,-
2000 g 45,-
je Postkarte 6,50
Pakete
bis 2 kg 42,-
für jedes weitere kg 5,-
EMS-Sendungen
bis 5 kg 95,-
bis 10 kg 170,-
bis 15 kg 300,-
bis 20 kg 450,-
bis 25 kg 480,-
bis 31,5 kg 520,-
Nachnahme
für Überweisung auf ein
Postscheckkonto 20,-
für Barauszahlung 35,-
Einschreibentgelt 25,-
Eilentgelt 30,-
Postfach 10,-
Spätlingssendung 6,-
Ausland
Briefsendungen
Priority
Europa Welt
Standard 7,- 13,-
bis 50 g 14,- 22,-
100 g 23,- 35,-
250 g 45,- 65,-
500 g 90,- 120,-
1000 g 150,- 230,-
2000 g 260,- 450,-
3000 g* 360,- 630,-
4000 g* 460,- 810,-
5000 g* 560,- 990,-
Non-Priority
Europa Welt
Standard 6,50 7,50
bis 50 g 9,- 10,-
100 g 13,- 14,-
250 g 20,- 22,-
500 g 37,- 40,-
1000 g 70,- 75,-
2000 g 125,- 135,-
3000 g* 180,- 195,-
4000 g* 235,- 255,-
5000 g* 290,- 315,-
* nur für Bücher und Broschüren
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Dr. Holleschek
Tel.: 515 51-5040
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