- 17.11.2025, 13:51:56
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Presseaussendung: Der ökologische Tausendsassa Wilde Karde
Presseaussendung: Der ökologische Tausendsassa Wilde Karde
Der ökologische Tausendsassa Wilde Karde
Vielfalt für zu Hause: Warum die Wilde Karde jetzt überall wachsen sollte
Rudi Schmid aus Traiskirchen weiß, dass Biodiversität keine komplizierte Wissenschaft sein muss. Auf seinen Flächen wachsen bewusst Pflanzen, die in der Kulturlandschaft kaum noch Platz finden, eine davon ist die Wilde Karde. Für den Landwirt und Biologen ist sie mehr als nur eine auffällige Erscheinung: „Die Wilde Karde begleitet unzählige Tierarten durch das Jahr. Wenn man sie nur lässt, entsteht rund um jede Pflanze ein kleines Stück lebendige Vielfalt“, sagt Schmid.
Zwischen den trockenen Stängeln, den wassergefüllten Blättern und den ringförmig blühenden Blütenköpfen der bis zu zwei Meter hohen Pflanze entsteht ein Mikrokosmos an Leben: Wildbienen nisten in den hohlen Stängeln, Hummeln und Schmetterlinge finden über Wochen Nahrung und in den Blattachseln sammeln sich kleine Wasserstellen für durstige Insekten und Vögel. Wenn die Karde im Herbst abstirbt, bleiben ihre Samen als wertvolles Winterfutter.
„Kaum eine andere Pflanze begleitet so viele Arten durch das Jahr. Von der Blüte bis zum Samen bietet sie ein durchgängiges Angebot an Nahrung und Schutz“, erklärt Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich und Vorstand von Blühendes Österreich. „Für Vögel wie den Stieglitz sind die Samen der Karde eine überlebenswichtige Energiequelle im Winter. Wer sie im Garten stehen lässt, schafft ein Stück Vogelhilfe direkt vor der Haustür.“
Pflanze der vergessenen Lebensräume
Die Wilde Karde liebt offene, sonnige Standorte. „Sie braucht keine sterilen Lebensräume, nur ein bisschen Platz“, so Schmid. „Gerade dort, wo der Mensch nichts erwartet, entstehen mit ihr kleine Paradiese.“ Weil die zweijährige Pflanze im ersten Jahr nur eine Blattrosette bildet, verschwindet sie von Flächen, die jedes Jahr gemäht oder intensiv genutzt werden. Auf Brachflächen oder in Gärten kann sie sich dagegen ungestört entfalten.
Mit ihrer tiefen Pfahlwurzel lockert sie den Boden, bietet Wildtieren wie Rehen Nahrung und verwandelt selbst den kleinsten Garten in ein Refugium für Insekten. „Die Karde zeigt, wie leicht es ist, Lebensräume zu schaffen, wenn man einfach einmal etwas stehen lässt“, betont Schmid.
Die Karde in den eigenen Garten einladen
Die Wilde Karde lässt sich ganz einfach ansiedeln, ein paar Samen an sonnigen Standorten mit lockerem Boden genügen. Die Aussaat ist von August bis Oktober oder im Frühjahr möglich. Schon im ersten Jahr entsteht eine kräftige Blattrosette, im zweiten folgt der bis zu zwei Meter hohe Blütenstängel. Danach versamt sich die Pflanze von selbst und sorgt so für neue Generationen.
Im Rahmen des Projekts „EINFACH GUT“ kann hier ein gratis Samenpäckchen mit regionalem Saatgut aus Österreich bestellt werden, um die Karde in den eigenen Garten zu holen.
Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung
Was Rudi Schmid auf seinen Flächen umsetzt, ist ein inspirierendes Beispiel für viele andere Höfe und Hausgärten. Genau hier setzt das Projekt „EINFACH GUT“ an: Gemeinsam mit Bäuerinnen und Bauern entwickelt Blühendes Österreich – BILLA gemeinnützige Privatstiftung in Kooperation mit suske consulting zehn praxisnahe und kostengünstige Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität.
Durch gezielte Anleitungen, Erklärvideos und Erfahrungsberichte wie jenen von Rudi Schmid soll das Bewusstsein für biodiversitätsfördernde Maßnahmen gestärkt und zur Nachahmung motiviert werden. Alle Informationen sowie die Erklärvideos sind auf bluehendesoesterreich.at/einfach-gut zu finden.
Das Projekt „EINFACH GUT“ will innerhalb von drei Jahren 500 Maßnahmen auf 1.500 landwirtschaftlichen Flächen umsetzen. Jede einzelne Maßnahme trägt zur Stärkung des Biotopverbunds und zur Verbesserung der Lebensräume heimischer Arten bei.
Mit Unterstützung von Bund, Ländern und Europäischer Union.
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