• 24.10.2025, 13:21:14
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LR Achleitner: KI als Gamechanger und Konjunkturmotor in Oberösterreich

Landesrat Achleitner: KI als Gamechanger und Konjunkturmotor in Oberösterreich

Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner bei Veranstaltung „Zukunft.Digitalisierung“: „Wir wollen die digitale Transformation aktiv gestalten und uns damit international Wettbewerbsvorteile sichern“

„Wir wollen die digitale Transformation aktiv gestalten und uns damit international Wettbewerbsvorteile sichern sowie die Innovationsführerschaft in unseren Stärkefeldern vorantreiben. Dafür müssen wir die Künstliche Intelligenz insbesondere in die Industrie bringen“, betonte Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner in seiner Rede zur Eröffnung der Veranstaltung „Zukunft.Digitalisierung“ im Softwarepark Hagenberg. Unter dem Motto „Zuverlässig und sicher: Aufbruch ins KI-Zeitalter“ wurde dabei aufgezeigt, wie Wirtschaft und Forschung in Oberösterreich gemeinsam an der digitalen Zukunft arbeiten. Rund 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung des IT-Clusters und des Softwareparks Hagenberg gefolgt.

Mit mehr als 5.000 Unternehmen, ca. 3,7 Mrd. Euro Umsatz sowie rund 30.000 direkt und indirekt Beschäftigten verfügt Oberösterreichs IT-Sektor über ein starkes Fundament. Es gehe nun darum, die Vorteile und Möglichkeiten zu erkennen, die uns die KI bietet: „Viele Unternehmen sind noch skeptisch, oft fehlt das Bewusstsein für die Chancen. Doch gerade in Zeiten des demografischen Wandels kann Digitalisierung helfen, Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten“, erklärte Landesrat Markus Achleitner. Datensicherheit erwies sich dabei als ein zentrales Thema der Veranstaltung. „Security ist die Achillesferse der Digitalisierung. Die Datenhoheit in Oberösterreich zu behalten ist entscheidend, um Vertrauen zu schaffen – und damit eine breite Akzeptanz für künstliche Intelligenz zu ermöglichen“, so Landesrat Achleitner weiters.

Nach Ansicht von Google Data & Analytics Spezialist Christian Polder hängt Sicherheit nicht allein davon ab, wo die Daten liegen, sondern wie gut sie geschützt sind. Trotzdem gilt die Errichtung neuer Rechenzentren in Europa als wichtiger Schritt in diese Richtung.

Daten statt Bauchgefühl
Ein Blick in den Unternehmensalltag vieler Betriebe zeigte, dass Entscheidungen und Prozesse heute zunehmend auf Daten beruhen statt auf Bauchgefühl und Intuition. Doch der allgemeine Tenor der mehr als 30 Speaker war auch, dass Digitalisierung nur dann erfolgreich gelingen kann, wenn sie den Menschen miteinbezieht. „Künstliche Intelligenz ist kein reines Technologiethema – Mensch und Technik gehören zusammen“, stellte Barbara Krumay, Wirtschaftsinformatikerin an der Johannes Kepler Universität Linz, klar.

Auch Isabella Mader, Vorständin von Excellence Research, räumte mit den Ängsten vor der künstlichen Intelligenz auf: „Technologie hat bisher keine Jobs gekostet – das waren immer Wirtschafts- oder Finanzkrisen. Digitalisierung schafft Beschäftigung, wenn wir sie richtig nutzen.“ Es gehe nicht darum, Jobs zu streichen, sondern Menschen zu entlasten.

Wie Digitalisierung konkret wirken kann, veranschaulichten mehrere Praxisbeispiele. Die voestalpine Steel Division hat gemeinsam mit dem Softwareberatungsunternehmen ReqPOOL ihren gesamten Vertriebsprozess digitalisiert – von der Anfrage bis zum Auftrag. „Wir bearbeiten Kundenanfragen heute deutlich schneller. Gleichzeitig sehen wir, was konkret gefragt wird – das hilft uns bei Investitionen. Entscheidungen basieren nicht mehr auf Bauchgefühl, sondern auf Daten und diese Daten werden wir nutzen um weitere KI-Prozesse einzuführen“, erklärte Peter Heinzl, Geschäftsführer der voestalpine Eurostahl.

Vertrauen schafft Akzeptanz
Auch die Raiffeisenlandesbank OÖ zeigte, wie KI echten Nutzen stiften kann. Mit dem Projekt KI@RA wurde eine „digitale Kollegin“ entwickelt, die versteckte Informationen im Intranet leicht auffindbar macht. Die Plattform basiert auf Marktstandards und wurde gemeinsam mit CANCOM Austria zu einem sicheren, internen System weiterentwickelt. „Die hohe Akzeptanz in der Belegschaft bestätigt: Wenn KI echte Probleme löst und niemandem den Job wegnimmt, wird sie angenommen“, berichtete Manuel Schwarzinger, CIO der Raiffeisenlandesbank OÖ.

KI-Lösungen müssen dem Menschen dienen
Ein ähnliches Praxisbeispiel schilderte Harald Kirchtag von der KEBA Group. Das Unternehmen entwickelt seit Jahren KI-Assistenzsysteme, etwa für Selbstbedienungsterminals im öffentlichen Bereich. Der in Zusammenarbeit mit dem Software Competence Center Hagenberg (SCCH) entstandene digitale Avatar KEA simuliert persönliche Beratung am Schalter – eine innovative Antwort auf den Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst. Auch hier hat sich gezeigt: Damit künstliche Intelligenz ihr volles Potenzial entfalten kann, muss sie für Menschen nutzbar sein. Human-Centered Design wird zum Wettbewerbsvorteil, wie Rick Rabiser vom SCCH betonte: „Der Schlüssel liegt in der frühen Einbindung der Nutzerinnen und Nutzer, dem raschen Bau von Prototypen und einer flexiblen Weiterentwicklung. Was heute am Terminal funktioniert, kann morgen bereits in der Fertigung neue Maßstäbe setzen.“

Vom Rennsport lernen
Was Unternehmen vom Spitzenmotorsport lernen können, erzählte Rallye-Pilot Michael Lengauer. Die Technologie hat auch diesen Bereich revolutioniert. Echtzeit-Datenanalyse, GPS und Live-Kommunikation direkt aus der Teamschaltzentrale ins Cockpit ermöglichen heute Entscheidungen, die früher unmöglich schienen. Aber die größte Erkenntnis ist: Daten allein gewinnen kein Rennen. Lengauer beschrieb das Erfolgsgeheimnis: „Früher fuhr man nach Gefühl – heute fahren wir mit präzisen Daten. Doch erst das perfekte Zusammenspiel zwischen Technologie, Team und Intuition bringt uns ins Ziel.“ Ein Prinzip, das auch für die KI-Transformation in Unternehmen gilt.

Vielfalt als Stärke
Die Veranstaltung machte deutlich: Oberösterreich hat mit dem Softwarepark Hagenberg, dem IT-Cluster und vielen innovativen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und auch Startups das Know-how, um die digitale Transformation aktiv zu gestalten. Unsere Stärke liege in der Vielfalt, wie die Gastgeber betonten. „KI ist kein fertiges Produkt, das man einfach installiert. Bevor Unternehmen KI erfolgreich nutzen können, müssen sie ihren eigenen Datenberg organisieren. Erst dann entfalten Daten ihre volle Kraft. In Hagenberg finden Unternehmen genau die Partner, die sie von der Datenbasis bis zur KI-Exzellenz begleiten“, sagten IT-Cluster-Manager Frederic Hadjari und Stephan Winkler, wissenschaftlicher Leiter des Softwareparks Hagenberg und verwiesen auf den kürzlich eröffneten ConnectSpace in Hagenberg – ein Ort für aktiven Austausch, maßgeschneiderte Veranstaltungen und eine starke Vernetzung innerhalb der Community.

Zukunft gestalten und weiterdenken
Die „Zukunft.Digitalisierung“ ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die sich über das Jahr hinweg mit der Transformation in verschiedenen Branchen beschäftigt. Den Startschuss gab das OÖ. Zukunftsforum am 8. April 2025, gefolgt von der „Zukunft.Mobilität“ im Juni und der „Zukunft.HR“ im September. Den inhaltlichen Rahmen dafür bilden die Schwerpunkte der oö. Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030: Mobilität, Human Resources, Digitalisierung, Ressourcen und Produktion. Als nächstes steht die „Zukunft.Ressourcen“ am 4. November 2025 in Mauthausen auf dem Programm. Im Fokus: „Nachhaltig produzieren: Wirtschaft im Kreislauf“.

Rückfragen & Kontakt

Michael Herb, MSc
Presse LR Achleitner
Telefon: +43 732 77 20-151 03, +43 664 600 72-151 03
E-mail: michael.herb@ooe.gv.at
 

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