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LH Stelzer: Festakt zu 75 Jahre Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich

Festakt zu 75 Jahre Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich
Zum 220. Geburtstag Adalbert Stifters am 23. Oktober 2025 um 19:30 Uhr
Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich / StifterHaus

Am 3. Juni 1950, exakt 100 Jahre nach der Ernennung Adalbert Stifters zum Schulrat und Inspektor für Volksschulen im Kronland Oesterreich ob der Enns, begründete Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner im Rahmen eines Festaktes das Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich. „Das neue Institut“, so Gleißner, habe „sich ein hohes Ziel gesetzt. Es wird bemüht sein, in unserem Lande einen Mittelpunkt der Pflege des geistigen Vermächtnisses Adalbert Stifters zu schaffen.“ Unter den zahlreichen „großen, idealen Aufgaben“, die dem neu geschaffenen Institut übertragen werden, sieht Gleißner ganz zentral Forschung und Sammlung, gleichzeitig sieht er im künftigen Institut einen zentralen Ort für die Präsentation zeitgenössischer Literatur.

In den 75 Jahren ist das Institut – mit seiner österreichweit einzigartigen Struktur – tatsächlich zu dem geworden, was es sein wollte und was es sein sollte: Eine weit über die Landesgrenzen hinaus angesehene und geschätzte Sammlungs- und Forschungseinrichtung zur Literatur und Sprache Oberösterreichs ebenso wie ein lebendiger und inspirierender Ort der Begegnung und Auseinandersetzung mit Gegenwartsliteratur.

Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer meint dazu: „Das Adalbert-Stifter-Institut, 1950 in einer schwierigen Zeit gegründet, hat sich als weitsichtige und zukunftsweisende Einrichtung erwiesen. Mit der besonderen Patronanz des Dichters, Malers und Schulrats Adalbert Stifter und getragen vom Land Oberösterreich ist ein Ort von großer kultureller Strahlkraft entstanden – ein lebendiges Zentrum für Literatur, Sprache und Wissenschaft, das weit über die Grenzen unseres Landes hinauswirkt.“

Landeskulturdirektorin Mag.a Margot Nazzal unterstreicht: „Das Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich ist seit Bestehen ein Ort der Forschung und des Austauschs. Eine Schatzkammer des Wissens über Literatur und Sprache für alle Menschen.“

„Ohne Stifter geht es nicht – er ist ein geradezu unerschöpflicher Bezugspunkt für Literatur und Wissenschaft, das Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich ist aber noch viel mehr – ohne das Institut geht es schon gar nicht“, erklärt Institutsleiterin Mag.a Dr.in Petra-Maria Dallinger.

Zum Festabend am 23. Oktober 2025 – dem 220. Geburtstag Adalbert Stifters – wird Herr Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer die Festrede halten. Die Begrüßung erfolgt durch Institutsleiterin Petra-Maria Dallinger.
Der Schauspieler Gerhard Liebmann liest eine eingekürzte Fassung der Erzählung „Kalkstein“; erschienen ist sie (unter diesem Titel) in Stifters berühmter Sammlung „Bunte Steine“ 1853. Darin wird die Begegnung eines Landvermessers mit einem zurückgezogen und anspruchslos lebenden Pfarrer geschildert. Erst nach dem Tod des Pfarrers enthüllt sich dessen innerer Auftrag vollständig. Zu dieser Lebensaufgabe sagt der Pfarrer: „Wie ein jeder Mensch außer seinem Amte und seinem Berufe noch etwas findet, oder suchen soll, das er zu verrichten hat, damit er alles thue, was er in seinem Leben zu thun hat, so habe auch ich etwas gefunden, was ich […] verrichten muß.“ (Aus „Kalkstein“)

Geschichte des Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich
Der zukunftsweisende Gründungsgedanke skizziert breit gefächerte Aufgaben im Sinne einer weit gefassten Pflege und Präsentation des Werks und des öffentlichen Wirkens Adalbert Stifters, verbunden mit der Absicht der Schaffung einer musealen Gedenkstätte für den Dichter. Zur Eröffnung des Adalbert-Stifter-Gedenkraumes im ehemaligen Arbeitszimmer des Dichters kommt es kurz nach Mitte der 1950er-Jahre. Nach und nach kann das Institut den angestrebten Standort an der ursprünglichen Wohnadresse des Dichters beziehen – das 1844 von Johann Baptist Metz errichtete sogenannte Hartl’sche Haus 1313, das sich im Besitz der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft befand. Mit dem Ankauf des Gebäudes durch die Oberösterreichische Landesregierung konnte der 1972 drohende Abbruch des Hauses nach massiven Interventionen von Stifterfreunden und Germanisten aus dem In- und Ausland abgewendet werden: Rahmen und Raum für Adalbert Stifter und die oberösterreichische Literatur, die Literatur- und Sprachforschung sind somit am heutigen Adalbert-Stifter-Platz 1 für die Zukunft abgesichert.

Die Situierung im ehemaligen Wohn- und Sterbehaus Adalbert Stifters war 1955 anlässlich der ersten Stifter-Tagung in einer Resolution „nachdrücklichst“ erbeten worden; ebenso wichtig war der Aufbau von Sammlungen, von Autographen und Realien zu Stifter und zunächst vor allem einer spezialisierten Bibliothek. Der – nach Dr. Aldemar Schiffkorn – zweite Institutsleiter, Dr. Alois Großschopf (er leitete das Institut  von 1966 bis 1976), verstärkte zusätzlich die Bemühungen um Bestände für ein (regionales) Literaturarchiv zur oberösterreichischer Literaturgeschichte.

Nach dem Auslaufen der letzten Wohnrechte wurde das Haus generalsaniert, seit 1993 sind alle Einrichtungen des Adalbert-Stifter-Institutes unter einem Dach – dem „StifterHaus“ – vereint. Das sind: Das OÖ. Literaturarchiv (Sammlung von Vor- und Nachlässen oberösterreichischer Autor:innen), das OÖ. Literaturmuseum, eingerichtet in Adalbert Stifters ehemaliger Wohnung, das OÖ. Biographische Archiv, die OÖ. Sprachforschung (u.a. mit dem Grundlagenforschungsprojekt „Sprachatlas von Oberösterreich“), die Fach-Bibliothek des Institutes und das OÖ. Literaturhaus mit einem vielfältigen und umfangreichen Veranstaltungsangebot. Alle diese Einrichtungen arbeiten eng vernetzt zusammen. Es gibt zahlreiche Verbindungen, Wechselwirkungen und Synergien zwischen den Sammlungen und Präsentationen, zwischen Forschung und Vermittlung, zwischen Gegenwartsliteratur und Literaturgeschichte. Das wird auch von Benutzer:innen und Besucher:innen immer wieder äußerst positiv wahrgenommen.

Institutsleiter:innen:

Dr. Aldemar Schiffkorn: 1950 – 1966

Dr. Alois Großschopf: 1966 – 1976

Dr. Herlinde Rigby: 1976 – 1978

Dr. Johann Lachinger: 1978 – 2002

Dr. Petra-Maria Dallinger 2004

Rückfragen & Kontakt

DI Christian Kitzmüller
Presse LH Stelzer
Telefon: +43 732 77 20-116 25, +43 664 600 72-116 25
E-mail: christian.kitzmueller@ooe.gv.at
 

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