- 13.10.2025, 08:17:31
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Nachhaltigkeit beginnt in der Schule: 25 Jahre ÖKOLOG als starkes Netzwerk
Nachhaltigkeit beginnt in der Schule: 25 Jahre ÖKOLOG als starkes Netzwerk
Vor einem Vierteljahrhundert knüpften nachhaltigkeitsinteressierte Akteur:innen im Bildungssystem die ersten Knoten, heute ist ÖKOLOG ein lebendiges Netzwerk aus mittlerweile 800 Schulen, also circa 13 Prozent aller österreichischen Schulen, und allen Playern im Bildungssystem in ganz Österreich. Franz Rauch, wissenschaftlicher Leiter von ÖKOLOG, erzählt im Interview, warum Bildung und Nachhaltigkeit in der Schule durch engagierte und reflektierende Lehrer:innen vorangebracht werden und die Kraft des Netzwerks eine „Superpower“ ist. Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Interview:
Wie funktioniert ÖKOLOG heute?
ÖKOLOG ist ein Netzwerk. Am wichtigsten sind dabei die Schulen: Mittlerweile sind rund 800 Schulen, also circa 13 Prozent aller österreichischen Schulen – von den Volksschulen bis zu den Berufsbildenden Höheren Schulen – in ÖKOLOG involviert. Was uns aber von ähnlichen Netzwerken in anderen Ländern unterscheidet, ist die Einbindung von allen Akteuren im Bildungssystem: Alle vierzehn Pädagogischen Hochschulen in Österreich sind an Bord, darüber hinaus ist – in der Steiermark – die Bildungsdirektion stark involviert. Begleitforschung und Evaluation sind ein tragender Bestandteil von ÖKOLOG im Sinne reflektierter Praxis und eines Brückenschlages zwischen wissenschaftlicher Forschung und Praxis. Von Anfang an war auch die Verbindung mit dem Bildungsministerium eng.
Wie wird eine Schule Teil des ÖKOLOG-Netzwerks – und damit dieser „Superpower“?
Der Einstieg ist sehr niederschwellig: Oft gibt es zu Beginn eine kleine Gruppe von zwei bis drei Lehrer:innen, die Initiativen im Unterricht und an der Schule umsetzen möchten, die auf die SDGs abzielen. Immer wieder gibt es auch Schwerpunktthemen, die wir ausrufen. Zurzeit lautet das Schwerpunktthema „Gesellschaft. Wandel. Gemeinsam. Gestalten.“. Oft ist es Projektunterricht, der entwickelt und implementiert wird. Unterstützend stehen Regionalteams in allen Bundesländern bereit, die die Ansprechpersonen für die Schulen sind. Wichtig für uns ist, dass die Lehrer:innen eine partizipative, forschende und reflektierende Haltung entwickeln, die ihr professionelles Handeln fördert. Dieser Vorgang korrespondiert mit Aktionsforschung, von der wir annehmen, dass sie ein entscheidender Aspekt von zusätzlicher Professionalisierung im Bildungssystem ist. Die Schulteams verfassen jährlich einen reflektierten kurzen Bericht über ihre Aktivitäten. Inzwischen sind tausende Berichte auf der Website zu finden. Das ist ein einzigartiger und riesiger Fundus für Lehrer:innen, Lehrerbildner:innen und auch die Forschung. Darin unterscheiden wir uns auch international von anderen Projekten.
Was macht dieses ÖKOLOG-Netzwerk so stark?
Wir sind kein exklusiver Zirkel, sondern wir wollen mit einer hohen Breite zeigen, dass man kooperativ sehr viel erreichen kann. Weil wir so viele Akteur:innen im Netzwerk haben, gibt es eine große Zahl von Kompetenzen und Stärken, auf die wir aufbauen können. Damit das Netzwerk lebt, sind jährliche Treffen der neun Bundesländerteams in Präsenz und online sowie ÖKOLOG-Veranstaltungen für Schulen in den Bundesländern, an denen neben Workshops die ÖKOLOG-Zertifikate für Schulen verliehen werden, von großer Bedeutung. Das Thema Ökologie genießt auch nicht in allen politischen Strömungen die gleiche Unterstützung. In der Vergangenheit hat sich aber schon gezeigt: Wenn es enger wird, wird der Zusammenhalt stärker. Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass es uns mittlerweile schon seit einem Vierteljahrhundert gibt.
Rückfragen & Kontakt
Universität Klagenfurt
Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung
Ao. Uni.-Prof. Dr. Franz Rauch
043 (0)463 2700 6137
franz.rauch@aau.at
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