- 10.10.2025, 09:00:01
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Pressemitteilung: Landesverband Hospiz NÖ macht „Safe Places“ zum Auftrag
PRESSEMITTEILUNG Landesverband Hospiz NÖ macht „Safe Places“ zum Auftrag Mödling, 10. Oktober 2025 - Zum Welthospiztag am 11. Oktober stellt der Landesverband Hospiz NÖ den Gedanken der Safe Places – sichere innere und äußere Orte – für Menschen in vulnerablen Lebensphasen in den Mittelpunkt. Die inhaltliche Klammer bildet die Hospizenquete 2025, die jährlich zum Welthospiztag im NÖ Landhaus in St. Pölten stattfindet Rund 330 Gäste brachten sich engagiert in die Diskussionen ein und sorgten mit ihren wissenschaftlichen, praxisbezogenen und persönlichen Perspektiven für wertvolle Impulse – eine bereichernde Ergänzung zu den Vorträgen renommierter Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Medienvertreterinnen und Medienvertreter,
wenn das Leben wankt, braucht es Orte, an denen Menschen sich gehalten fühlen – außen wie innen. Die Hospizenquete 2025 hat gezeigt, wie solche Schutzräume entstehen – neurobiologisch, psychosozial und kulturell – und was das konkret für Hospiz und Palliative Care bedeutet.
Sicherheit ist keine weiche Zutat, sondern eine Voraussetzung für Empathie. Wo Stress nachlässt und der Körper „umstellt“, werden Wahrnehmung, Mitgefühl und Verbundenheit möglich. Pausen, Entlastung und verlässliche Beziehungsangebote sind daher mehr als „nice to have“: Sie öffnen die Tür zur Begegnung. Save Places sind dabei nicht nur architektonische Räume. Es sind auch innere Orte, Erinnerungen, Rituale, Worte und Bilder, die Orientierung stiften und Selbstwirksamkeit nähren. Wer einen solchen inneren Anker spürt, kann sich auf Begleitung einlassen, Entscheidungen treffen und Abschied beziehungsweise das Lebensende gestalten.
Gutes Sterben geschieht dort, wo soziale Einbettung gelingt. Menschen berichten am Lebensende von kostbaren Momenten, und zwar nicht aufgrund des Orts, sondern weil Beziehung getragen hat. Genau hier wird deutlich, was sichere Orte leisten: Sie entlasten, die Betroffenen, die An- und Zugehörigen und das Fachpersonal. Speziell Musik, Stille, geteilte Rituale und kleine Gesten können Resonanz schaffen. Sie helfen, Gefühle auszuhalten und übersetzen Unsagbares in etwas, das miteinander geteilt werden kann. So wird aus einem Krankenbett, einem Wohnzimmer oder aus einer Krankenstation für Stunden ein Schutzraum.
Besonders sichtbar wird die Bedeutung von Safe Places, wo Schutzlosigkeit zum Alltag gehört, etwa bei schwerkranken Menschen ohne Wohnung. Wer im öffentlichen Raum lebt, ist Blicken, Witterung und Ausschlüssen ausgesetzt und stirbt oft deutlich früher. Niederschwellige Angebote, verlässliche Begleitung und das Schließen von Versorgungslücken verwandeln hier Unsicherheit in Halt und einen Funken Wärme, der buchstäblich Leben und Würde bewahren kann.
Safe Places sind auch eine Haltungsfrage, denn Zugang hängt von Privilegien ab. Abhängigkeiten und Machtgefälle prägen Erfahrungen am Lebensende. Eine achtsame, selbstbestärkende Praxis bedeutet: zuhören, deuten, dämpfen – nicht dominieren. Die Haltung „Du hast hier deinen Platz“ übersetzt sich in Strukturen: genügend Zeitfenster, Räume für Atem und Abschied, klare Informationen, multiprofessionelle Zusammenarbeit und Kompetenz in Trauma- und Stressregulation.
Daraus erwächst auch ein ethischer Auftrag: Zuwendung schulden wir jedem Menschen. Sicherer Ort heißt nicht, Leid zu tilgen, sondern Geborgenheit inmitten des Widrigen zu ermöglichen. „Hospiz und Palliative Care heißt, Sicherheit, Vertrauen und Menschlichkeit erfahrbar zu machen“, fasst Petra Kozisnik, BSc, Geschäftsführerin des Landesverband Hospiz NÖ, zusammen. „Safe Places sind dafür unser praktikabler Leitfaden – vom ersten Gespräch bis zur letzten Handreichung.“
Zum Welthospiztag lädt der Landesverband Hospiz NÖ Einrichtungen, Gemeinden und die Zivilgesellschaft ein, Safe Places sichtbar zu verankern: Pausen ermöglichen, Beziehungen verlässlich machen, Zugänge vereinfachen, Kompetenzen stärken und Brücken zu den besonders Verletzlichen bauen. Denn Sicherheit ist der Anfang von Zuwendung und Zuwendung bleibt der Anfang von allem.
Über den Landesverband Hospiz NÖ: Der Landesverband Hospiz NÖ wurde 2001 als gemeinnütziger Verein mit Sitz in Mödling gegründet. Als Dachorganisation ist der Landesverband Hospiz NÖ mit allen Hospiz- und Palliative Care Angeboten und Initiativen in Niederösterreich eng verbunden und fungiert als Botschafter für einen guten und würdevollen Umgang mit dem Leben und dem Sterben. Kernkompetenzen sind die kontinuierliche Qualitätsentwicklung in der niederösterreichischen Hospiz- und Palliativversorgung
sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Gesundheitsversorgung für Hospiz und Palliative Care.
Wesentlich ist es, sicherzustellen, dass alle Menschen – unabhängig von sozioökonomischem Hintergrund – Zugang zu qualitativ hochwertiger Hospiz- und Palliative Care bekommen.
Sterben betrifft uns alle. Sprechen wir darüber.
Weitere Informationen: www.hospiz-noe.at
Bei weiteren Fragen, stehe ich Ihnen jederzeit sehr gerne zur Verfügung.
Beste Grüße
Eva Nahrgang
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Public Relations Atelier, Mag. Eva Nahrgang
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