• 30.09.2025, 09:24:48
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Erfolgreicher Abschluss des FFG-Leitprojekts Linked Care

Liebe Journalist*innen,

am 25. September 2025 wurde an der Hochschule Campus Wien das interdisziplinäre FFG-Leitprojekt „Linked Care – Durchgehende Informationsversorgung in der mobilen Pflege und Betreuung“ abgeschlossen. Im feierlichen Rahmen wurden die Ergebnisse des viereinhalbjährigen Projekts mit insgesamt 13 Partner*innen präsentiert.

Linked Care – außerordentliches Forschungsprojekt in großem Konsortium
Elisabeth Haslinger-Baumann, Vizerektorin für Forschung und Entwicklung an der Hochschule Campus Wien, trat bei der Abschlusspräsentation in einer Doppelrolle auf, denn sie hatte aus ihrer früheren Position als Leiterin des Zentrums für Angewandte Pflegeforschung die Projektleitung inne. „Die Ausgangslage des Projekts war, dass Menschen älter werden, Pflege und Betreuung benötigen und es in der Gesundheitsversorgung unterschiedliche und zeitintensive Dokumentationssysteme gibt. Ziel unseres Linked-Care Projekts war die digitale Vernetzung von Personen und Professionen im Gesundheitswesen, Klient*innen, Angehörigen, Pflegepersonen, Therapeut*innen, Ärzt*innen und Apotheken. EINE digitale Plattform sollte alle verbinden.“

Einzigartig beim Linked-Care Projekt ist die Herangehensweise von unterschiedlichen Seiten. Menschen in Pflegeberufen, Angehörige, Ärzt*innen und Apotheken haben mit den Praxispartner*innen, der Wissenschaft und der Technik zusammengearbeitet.

„In unglaublichen 53.118 Projektstunden konnten wir als Ergebnis einer umfassenden Bedarfserhebung die Weiterentwicklung einer interdisziplinären und intersektoralen Dokumentation am Beispiel der elektronische Medikamentenbestellung erarbeiten und auch gleich erfolgreich in der Praxis testen. Wir haben über den gesamten Projektverlauf Ethik sowie Recht diskutiert und damit einen wissenschaftlichen und dennoch stark praxisbezogenen, partizipativen Ansatz gewählt. Die jeweiligen Ergebnisse haben wir in Workshops bearbeitet, zusammengefasst und publiziert und auch auf Social Media geteilt“, erklärt Projektleiterin Haslinger-Baumann bei der Abschlussveranstaltung.

Gerda Geyer, Programmmanagerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), betonte den besonderen Charakter der FFG-Leitprojekte. Die Laufzeit sei länger, das Budget höher und man erwarte sich Ergebnisse mit Leitcharakter.

„Es ist so praktisch für alle Seiten.“
Getestet wurde die Linked Care Plattform in der Praxis durch die Volkshilfe Oberösterreich in Zusammenarbeit mit den Organisationen Johanniter, Wiener Rotes Kreuz, Volkshilfe Wien und der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit – begleitet durch die FH Technikum Wien, die Hochschule Campus Wien, Universität Wien  und vor allem die Entwickler*innen der Plattform Loidl Consulting unter Einbindung der Software für Pflege myneva, der niedergelassenen Ärzte durch CGM und der Apotheken durch Apoverlag.  

181 Medikamente wurden über die App bestellt, davon 153 rezeptiert wie bestellt (84,5%). Die Anwendung wurde wissenschaftlich begleitet. Mit Einzel- und Gruppeninterviews wurde eine qualitative Erhebung durchgeführt. Der Tenor der Antworten war, dass die App eine spürbare Entlastung bringe – durch bessere Kommunikation, ohne Telefonate und ohne die Abhängigkeit von Ordinationszeiten. Mit quantitativen Erhebungen wurde eine Zeitersparnis von bis zu 80 % sowie eine geringere Fehleranfälligkeit festgestellt.

Qualitative Interviews mit Ärzt*innen, Ordinationshilfen ergaben ein weiteres Plus, nämlich die zeitliche Flexibilität in der Verschreibung von Medikamenten. Durch die Linked Care App liegen die Bestellungen vor und können dann bearbeitet werden, wenn es dafür Zeitfenster gibt. Eine befragte Pflegeperson brachte es auf den Punkt: „Es ist so praktisch für alle Seiten.“

Linked Care ist nicht nur ein Projekt, sondern ein Produkt geworden
Im viereinhalbjährigen FFG-Leitprojekt „Linked Care“ wurde eine funktionsfähige und praxisgetestete Plattform für die digitale Bestellung von Medikamenten entwickelt, die unterschiedliche Dokumentationssysteme unterschiedlicher Berufsgruppen und Unternehmen verbinden soll.

Elisabeth Rappold, Abteilungsleiterin der Gesundheitsberufe der Gesundheit Österreich GmbH, sieht durch Linked Care das Potenzial für Zeitersparnis und einen gesicherten Informationsfluss. Rappold meinte, Linked Care könnte als Pilotprojekt auch für Primärversorgungszentren interessant sein.

Emmanuel Helm, Leiter Standards and Usabilty der ELGA -GmbH, sagte, auch das gut etablierte ELGA-System habe durch das Linked Care Projekt profitiert. Linked Care habe das Potenzial, für ELGA nutzbar zu sein.

Stakeholder für Linked Care gesucht
Gesucht werden jetzt Stakeholder, die Linked Care übernehmen und für Gesundheitsprofessionen und Unternehmen nutzen wollen. Sandra Frauenberger, Geschäftsführerin des Dachverbands der Wiener Sozialeinrichtungen, meinte in der Expert*innendiskussion, man habe mit knappen Ressourcen zu kämpfen. Linked Care würde helfen, digitalisierten Raum gut zu nutzen und Effizienz zu steigern.

Elisabeth Potzmann, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) erklärte, sie sehe bei der Gesundheitsnummer 1450 verschiedene Möglichkeiten, Linked Care einzusetzen.

Partnerorganisationen des FFG-Leitprojekts Linked Care

 Partner*innen in der Anwendung

  • Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit
  • Volkshilfe Gesundheits- und Soziale Dienste GmbH
  • Wiener Rotes Kreuz Rettungs-, Krankentransport-, Pflege- und Betreuungsgesellschaft m.b.H.
  • Volkshilfe Wien gemeinnützige Betriebs-GmbH
  • Johanniter Österreich Ausbildung und Forschung gem. GmbH

Wissenschaftliche Partner*innen

  • FH Technikum Wien
  • Universität Wien – Institut für Ethik und Recht in der Medizin
  • Hochschule Campus Wien (Projektleitung)

Technische Partner*innen

  • Compugroup Medical CGM
  • myneva Austria GmbH
  • Loidl-Consulting & IT Services GmbH
  • Österreichische Apotheker-Verlagsgesellschaft m.b.H.
  • Steszgal Informationstechnologie GmbH

Hochschule Campus Wien
Mit rund 9.100 Studierenden an zwei Standorten und zwei Kooperationsstandorten ist die Hochschule Campus Wien die größte Fachhochschule Österreichs. In den Departments Angewandte Pflegewissenschaft, Applied Life Sciences, Bauen und Gestalten, Gesundheitswissenschaften, Soziales, Technik sowie Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Politik steht ein Angebot von nahezu 70 Studienprogrammen in berufsbegleitender und Vollzeit-Form zur Auswahl. Anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung wird in zehn fachspezifischen Kompetenzzentren gebündelt. Fort- und Weiterbildung in Form von Seminaren, Modulen und Zertifikatsprogrammen deckt die Hochschule über die Campus Wien Academy ab. Die Hochschule Campus Wien ist Gründungsmitglied im Bündnis Nachhaltige Hochschulen.

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Rückfragehinweis

Mag.a Sigrun Reininghaus-Cussac

Hochschule Campus Wien

Wissenschafts-PR

Favoritenstraße 232, 1100 Wien

T: +43 1 606 68 77-6430

sigrun.reininghaus-cussac@hcw.ac.at

www.hcw.ac.at

 

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