- 24.09.2025, 10:14:58
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PA KFV & AUVA: Mehr als 1.700 Unfälle aufgrund von Ablenkung in Tirol – Kampagne gegen „Kopflose“ von KFV und AUVA macht Halt in Innsbruck
Presseinformation
Mehr als 1.700 Unfälle aufgrund von Ablenkung in Tirol – Kampagne gegen „Kopflose“ von KFV und AUVA macht Halt in Innsbruck
Ein kurzer Blick aufs Handy kann über Leben und Tod entscheiden. Ablenkung ist nach wie vor die häufigste Unfallursache im Straßenverkehr – mehr als 30 Verletzte täglich sind auf Ablenkung zurückzuführen. 1.766 Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit bzw. Ablenkung passierten 2024 allein in Tirol (Verkehrsunfallstatistik); 1.982 Menschen wurden dabei verletzt. Smartphones spielen dabei eine zentrale Rolle. Um für diese Gefahr zu sensibilisieren, macht das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) mit der Kampagne „Die Kopflosen“ in ganz Österreich aufmerksam – u.a. mit Kino-Spots, einer Online-Kampagne und einer Roadshow, die nun in Innsbruck Halt gemacht hat und Aufmerksamkeit erregte.
Innsbruck, 24. September 2025. Pro Stunde werden in Österreich durchschnittlich 120.330 Nachrichten aus fahrenden Autos geschrieben. Bei einer Ablenkung von etwa zwei Sekunden und einer konstanten Geschwindigkeit von 50 km/h werden pro Stunde rund 3.369 Kilometer „im Blindflug“ zurückgelegt – das entspricht etwa 7-mal der Strecke zwischen Innsbruck und Wien. Erhöht sich die Ablenkungsdauer auf fünf Sekunden, steigt die unkontrollierte Fahrstrecke Fahrstrecke pro Jahr auf 8.303 Kilometer.
Aber nicht nur das Schreiben von Nachrichten, sondern auch Telefonieren, Musikhören oder das Überprüfen von sozialen Netzwerken zählen zu den beliebten Aktivitäten am Smartphone im Straßenverkehr. Neben Autofahrenden sind auch weitere Verkehrsteilnehmende betroffen: Rund 40 Prozent aller Radunfälle und 24 Prozent aller Unfälle der Fußgänger*innen in Österreich wurden durch Ablenkung verursacht.[1]
Angesichts dieser Entwicklungen ist es kaum überraschend, dass Ablenkung in den letzten fünf Jahren für ein Drittel aller Verkehrsunfälle verantwortlich war. Rund 90 Menschen jährlich verunglücken österreichweit sogar tödlich an den Folgen von Unfällen, die durch Unachtsamkeit verursacht wurden – damit zählt Ablenkung zur zweithäufigsten Ursache tödlicher Verkehrsunfälle. In Tirol kamen im Jahr 2023 11 Menschen durch Verkehrsunfälle aufgrund von Unachtsamkeit/Ablenkung ums Leben (Verkehrsunfallstatistik).
Um diesem alarmierenden Trend entgegenzuwirken, starten das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) eine neue Kampagne. „Die Kampagne ‚Die Kopflosen‘ ist an alle gerichtet, soll aber insbesondere junge Auto-, Rad- und Scooter-Fahrende aufrütteln. Ablenkung im Straßenverkehr kann tödliche Folgen haben. Wir wollen dafür mit den Straßenaktionen und Spots sensibilisieren – in Tirol und in ganz Österreich,“ erklärt Mag. Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten im Tiroler Straßenverkehr bis 2034 mindestens um die Hälfte zu reduzieren. Mit den „Kopflosen“ lenken wir unsere Aufmerksamkeit darauf, was wir alle tun können, damit die Menschen in Tirol sicher unterwegs sind und gut daheim ankommen“, so der Tiroler Verkehrslandesrat René Zumtobel.
„In den letzten 25 Jahren konnten durch gezielte Präventionsmaßnahmen der AUVA und der Betriebe die Arbeitsunfälle um rund ein Drittel reduziert werden. Im Gegensatz dazu stagniert die Zahl der Wegunfälle – besonders betroffen sind Erwerbstätige unter 35 Jahren. Hauptursache ist dabei Ablenkung im Straßenverkehr. Mit unserer Kampagne möchten wir genau hier ansetzen und das Bewusstsein für diese Gefahr in der jungen Zielgruppe stärken. So leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit auf beruflich bedingten Wegen,“ erklärt Landesstellen-Direktor Herbert Koutny von der AUVA.
Bundesweite Tour durch alle Landeshauptstädte
Die Kampagne ist als eine bundesweite Roadshow konzipiert. Herzstück ist eine interaktive Straßenaktion, die mit mehreren Elementen auf das Thema aufmerksam macht:
- Drei prägnante Kurzfilme, die über die Website www.diekopflosen.at abrufbar sind, werden auf einem Videoscreen gezeigt.
- Promotoren verteilen Informationsflyer und Give-Aways an Passant*innen.
- Ein auffälliges Fahrrad mit einer kopflosen Puppe dient als Eye-Catcher und Symbol für die Risiken unaufmerksamer Verkehrsteilnahme.
In jeder Landeshauptstadt wird eine Aktion an einem zentralen, stark frequentierten Ort durchgeführt. In Innsbruck macht die Tour auf der Maria-Theresien-Straße Halt. Schüler*innen, Studierende sowie junge Verkehrsteilnehmende werden eingeladen, sich aktiv mit den Folgen der Handynutzung beim Fahren auseinanderzusetzen. Dazu zählen verzögerte Reaktionszeit, eingeschränkte Wahrnehmung, unkontrollierte Spurwechsel und erhöhte Herzfrequenz.
"Kopflos"-Filme im Kino
Zusätzlich zu den Straßenaktionen werden in österreichischen Kinos drei Kino-Spots zum Thema Ablenkung – aus der Perspektive von Radfahrenden, Fußgänger*innen und Autofahrenden – als Werbespots gezeigt. Die Kampagne wird von einer breit angelegten Online-Social-Media-Kampagne begleitet, die über verschiedene Plattformen für Aufmerksamkeit sorgt.
Mit "Die Kopflosen" setzen das KFV und die AUVA ein starkes Zeichen gegen Ablenkung im Straßenverkehr. Ziel ist es, junge Verkehrsteilnehmende für die oft unterschätzten Gefahren zu sensibilisieren und so aktiv zur Unfallprävention beizutragen.
Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie unter www.diekopflosen.at
Im Bild v.l.n.r.: Martin Pfanner (KFV), Landesrat René Zumtobel, Gottfried Reremoser (Land Tirol), Marlene Cordas-Pernjak (AUVA)
Fotos, Abdruck honorarfrei
https://www.apa-fotoservice.at/galerie/39437 © KFV / APA-Fotoservice / Jan Hetfleisch
[1] Verkehrsunfallstatistik der Statistik Austria (2019-2023)
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Pressestelle KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)
Tel.: 05-77077-1919 I E-Mail: pr@kfv.at I www.kfv.at
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