- 27.08.2025, 10:04:23
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PA KFV: Aktion scharf vor Schulstart! Die wichtigste Waffe von KFV und Wiener Polizei aber ist die Kraft der Aufklärung
Presseinformation
Aktion scharf vor Schulstart! Die wichtigste Waffe von KFV und Wiener Polizei aber ist die Kraft der Aufklärung
Ab Montag schwärmen in Wien wieder deutlich mehr als 200.000 Kinder und Jugendliche in die Schulen aus. Die Wiener Polizei unter Landespolizeipräsident Dr. Gerhard Pürstl appelliert daher gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) an alle Verkehrsteilnehmenden, rund um Schulen besonders achtsam zu sein. Unterstützung gibt es von HELMI und dem Polizeibären. Denn im Vorjahr wurden allein in Wien 80 Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren bei Schulwegunfällen verletzt, 30 davon sogar auf Schutzwegen. Österreichweit wurden 451 Kinder bei Schulwegunfällen verletzt.
Wien, 27. August 2025. Ein starkes Zeichen für mehr Sicherheit auf dem Schulweg setzten am Mittwoch die obersten Führungskräfte der Wiener Polizei gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Unterstützt wurden sie dabei von Kultfigur HELMI und dem Polizeibären. Ziel der Aktion ist es, alle Verkehrsteilnehmenden eindringlich daran zu erinnern, dass am 1. September in Wien die Schule beginnt und deutlich mehr als 200.000 Schulkinder in Wien wieder täglich unterwegs sein werden. „Der Schulstart rückt mit großen Schritten näher und somit wird auch heuer wieder ein großes Hauptaugenmerk auf den Schutz der Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zur Schule gelegt. Durch eine verstärkte Präsenz der Landesverkehrsabteilung Wien wird schwerpunktmäßig der Verkehr im Bereich der Wiener Schulen überwacht um die Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker zu sensibilisieren“, betont Landespolizeipräsident Dr. Gerhard Pürstl.
Zu hohes Tempo verlängert den Anhalteweg für Kfz deutlich
Wie wichtig Präventivmaßnahmen weiterhin sind, unterstreicht Dipl.-Ing. Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV): „Allein im Vorjahr wurden in Wien 80 Kinder und Jugendliche von sechs bis 15 Jahren auf dem Schulweg verletzt, 30 davon sogar auf einem Schutzweg“. Häufigste Unfallursachen bei Schulwegunfällen sind in Österreich allerdings ganz klar Vorrangverletzungen und Rotlichtmissachtungen. Eine angepasste Geschwindigkeit ist ebenfalls sehr wichtig, weil ein zu hohes Tempo den Anhalteweg deutlich verlängert. Von den im Vorjahr in Wien am Schulweg verunfallten Kinder und Jugendliche waren 54 zu Fuß unterwegs, acht mit Spiel- und Sportgeräten, wie zum Beispiel mit Muskelkraft betriebenen Rollern und fünf mit Fahrrädern.
Prävention gegen Unfälle mit E-Scootern und E-Rollern
Eine zunehmende Rolle bei Schulwegunfällen spielen auch E-Scooter. Im Vorjahr verletzten sich zumindest drei der insgesamt 80 (=4%) in Wien verunglückten Kinder und Jugendlichen mit einem E-Scooter. Österreichweit sind sogar 37 von insgesamt 451 verletzten Kindern (=8%) auf dem Schulweg mit einem E-Scooter verunglückt. Die Dunkelziffer dürfte allerdings deutlich höher sein, da E-Scooter-Unfälle generell oft Alleinunfälle sind und nicht gemeldet werden. Die Landespolizeidirektion Wien nahm die Entwicklung der Fortbewegungsmittel im Straßenverkehr mit E-Scootern und E-Rollern und den damit verbundenen Risiken zum Anlass, um eine Kampagne ins Leben zu rufen. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Landesverkehrsabteilung Wien wurde eine allgemeine Informations- und Aufklärungsanleitung für alle Verkehrsteilnehmer entworfen. Im Vordergrund der Kampagne steht der präventive Ansatz. „Wien rollt sicher“ soll ein wichtiger und aktiver Beitrag für mehr Sicherheit, gegenseitige Rücksichtnahme und ein Hinweis auf einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Fortbewegungsmitteln sein.
Ebenso wichtig ist es, die Schülerinnen und Schüler sowie deren Erziehungsberechtigten auf dieses Thema aufmerksam zu machen, da der elektrisch angetriebene fahrbare Untersatz eine willkommene Abwechslung für den Schulweg sein kann. Jedoch hat diese Nutzung nicht nur Vorteile, sondern birgt auch Gefahren, wenn diese nicht ordnungsgemäß genutzt werden.
Tipps für Erziehungsberechtigte:
- Schulwegpläne: Für viele Volksschulen gibt es Schulwegpläne:at. Begleiten Sie Ihr Kind so lange wie nötig und erklären Sie ihm, worauf es achten muss.
- Verhalten bei Ampeln: Auch bei grünen Fußgängerampeln immer vor Betreten der Fahrbahn auf beide Seiten blicken und auch auf mögliche Abbieger achten. Wenn die Ampel während des Überquerens auf Rot wechselt, zügig weitergehen.
- Verhalten bei Schutzwegen: Erklären Sie Ihrem Kind, dass leider nicht alle Fahrer anhalten. Vor dem Schutzweg also immer stehen bleiben und nach beiden Seiten schauen. Erst losgehen, wenn die Fahrbahn frei ist oder alle Fahrzeuge aus allen Fahrtrichtungen angehalten haben. Auch auf eventuell überholende Fahrzeuge achten.
- „Elterntaxi“: Bringen Sie Ihr Kind nur in Ausnahmefällen mit dem Pkw zur Schule, denn damit steigt das Verkehrsaufkommen weiter und gefährdet andere Kinder. Zudem lernen die eigenen Kinder sonst nicht, mit Situationen im Straßenverkehr richtig umzugehen.
- Schulbus: Kinder sollten an der Haltestelle warten, bis der Bus eingefahren ist. Zudem sollten sie nicht direkt vor oder hinter einem Bus eine Straße überqueren, sondern warten, bis er die Haltestelle verlassen hat.
- Straßenbahn: Bei manchen Haltestellen müssen Kinder eine Fahrbahn überqueren, um in die Straßenbahn einzusteigen. Vor dem Überqueren unbedingt warten, bis alle Kfz komplett angehalten haben.
- Sichtbarkeit: Reflektoren auf der Kleidung und Schultasche erhöhen die Sichtbarkeit deutlich.
Tipps für Fahrzeuglenkende
- Der Vertrauensgrundsatz ist nicht auf Kinder anwendbar. Jedes Verhalten von Kindern im Straßenumfeld, auch das unvernünftigste, muss jederzeit einkalkuliert werden.
- „Unsichtbarer Schutzweg“: Für Kinder müssen Kfz-Lenkende immer anhalten – auch dann, wenn diese mit Eltern unterwegs sind und auch dann, wenn kein Schutzweg vorhanden ist.
- Tempo reduzieren, sobald mit Kindern gerechnet werden muss. Besonders im Umkreis von Kindergärten, Schulen, Sport- und Spielplätzen und ähnlichen Einrichtungen.
Anzahl der verletzten Kinder (6 bis 15 Jahre) bei Schulwegunfällen in Wien und Österreich im Jahr 2024 nach benutzten Verkehrsmitteln
Verkehrsmittel |
Wien |
Österreich |
Zu Fuß |
54 |
157 |
Spiel-, Sportgerät |
8 |
32 |
Fahrrad |
5 |
78 |
E-Scooter |
3 |
37 |
Moped |
- |
57 |
Motorrad |
1 |
1 |
Sonstige |
9 |
89 |
Gesamt |
80 |
451 |
Quelle: BMI, Statistik Austria; Auswertung: KFV
Anzahl der verletzten Kinder (6 bis 15 Jahre) beim zu Fuß gehen auf Schutzwegen bei Schulwegunfällen in Wien und Österreich im Jahr 2024
|
Wien |
Österreich |
Anzahl der verletzten Kinder |
30 |
80 |
Quelle: BMI, Statistik Austria; Auswertung: KFV
Foto, Abdruck honorarfrei © KFV / APA Fotoservice / Krisztian Juhasz
v.l.n.r.: Fahrradpolizist, Generalmajor Thomas Losko, BA MA, (Leiter der Verkehrspolizei), Polizeibär, Mag. (FH) Ernestine Mayer (KFV-Verkehrssicherheitsexpertin), Dipl.-Ing. Klaus Robatsch (Leiter der Verkehrssicherheit im KFV), Dr. Gerhard Pürstl (Landespolizeipräsident in Wien), HELMI, Fahrradpolizistin, Schulkinder.
Weitere Pressefotos stehen Ihnen unter dem folgenden Link zum Download zur Verfügung: https://www.apa-fotoservice.at/galerie/39418
Rückfragen & Kontakt
Rückfragehinweise:
Pressestelle KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)
Telefon: 05-77077-1919
E-Mail: pr@kfv.at
Landespolizeidirektion Wien
Pressestelle
Telefon: 01 31310 72133
E-Mail: wien-presse@polizei.gv.at
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