• 24.07.2025, 14:11:17
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Presseinfo: Welt-Hepatitis-Tag 2025 am 28. Juli – "Lass uns Klartext reden!"

Presseinfo der HHÖ - Wien, am 24. Juli 2024 Welt-Hepatitis-Tag 2025: „Lass uns Klartext reden!“ Virale Hepatitis A-E: aufklären, schützen, behandeln Welt-Hepatitis-Tag 2025: Hepatitis B und C gelten als eine der weltweit häufigsten Virusinfektionen und bleiben trotzdem oft unerkannt. Zum Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli ruft die Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform Gesunde Leber (HHÖ) rund um Vorsitzende Angelika Widhalm dazu auf, endlich Klartext zu reden und gegen Vorurteile sowie Wissenslücken vorzugehen bzw. aktiv zu werden.

am 28. Juli 2025 steht die Gesundheit der Leber wieder im Fokus: Zum Welt-Hepatitis-Tag 2025 macht die Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform Gesunde Leber (HHÖ) gemeinsam mit internationalen und nationalen Partnern auf die immer noch unterschätzte Bedrohung durch virale Hepatitiden aufmerksam. Unter dem diesjährigen Motto „Lass uns Klartext reden“, das an die weltweite Kampagne „Let’s break it down“ anknüpft, soll mit Missverständnissen und Stigmatisierung aufgeräumt werden. Denn falsche Vorstellungen hindern viele Betroffene daran, rechtzeitig eine Diagnose und Behandlung zu erhalten; mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen, bis hin zum Leberkrebs, der in Österreich seit einigen Jahren enorm ansteigt.

Fakten zur viralen Hepatitis (Quelle: World Hepatitis Alliance)

  • Virale Hepatitis ist nach COVID-19 mittlerweile das tödlichste Virus der Welt.
  • Jedes Jahr gibt es über zwei Millionen neue Fälle von viraler Hepatitis.
  • Über 300 Millionen Menschen leben mit viraler Hepatitis.
  • Virale Hepatitis ist die häufigste Ursache für Leberkrebs.
  • Um das globale Ziel der Eliminierung der viralen Hepatitis bis 2030 zu erreichen, verbleiben uns nur noch fünf Jahre – doch wir machen Rückschritte.
  • Weltweit sind laut WHO-Schätzungen noch immer ca. 58 Millionen Menschen von chronischer Hepatitis C betroffen. Viel mehr jedoch wissen nichts von ihrer Infektion.

Geschätzte 15 Millionen Europäer sind chronisch HCV infiziert, eingeschlossen 5,5 Millionen, die in der EU leben; jedes Jahr werden 27.000 - 29.000 neue Fälle in der EU/EEA diagnostiziert. 

Jedes Jahr sterben 1,3 Millionen Menschen an viraler Hepatitis – weil sie nicht getestet wurden, keinen Zugang zu einer Behandlung hatten oder nie geimpft wurden. Und neue Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO zeigen, dass die Zahl der Todesfälle steigt. Der Welt-Hepatitis-Tag 2025 wird die Stimmen der Menschen mit viraler Hepatitis verstärken und Tests, Behandlungen, Impfungen und das Ende der Stigmatisierung fordern. Er wird deutlich machen, dass es keine Zeit zu verlieren gibt und dass Politiker, Kommunen, Ärzte, Sozialversicherungen uvm. jetzt handeln müssen! 

Die Situation in Österreich
In Österreich haben wir diese Pandemie noch lange nicht im Griff und die Elimination bis 2030, wie 2011 beschlossen, liegt in weiter Ferne. „Lebererkrankungen sind auch in Österreich stark im Steigen begriffen und bilden somit eine große finanzielle Herausforderung für das Gesundheitssystem“, betont Widhalm und verweist darauf, dass virale Hepatitis A, B, C, Delta in Österreich gut behandelt werden können – „Hepatitis C ist sogar heilbar, „wenn man sie rechtzeitig erkennt“, ergänzt Angelika Widhalm. 

Prävention und Übertragung im Fokus
Hepatitis B wird über Blut und alle Körperflüssigkeiten übertragen. Häufige Ansteckungswege sind ungeschützter Sexualkontakt, die Geburt (wenn die Mutter infiziert ist), mangelnde Hygiene bei medizinischen Eingriffen oder gemeinsam genutzte Spritzen. Diese Fakten sind vielen Menschen nicht ausreichend bekannt, was zu Vorurteilen und falschen Annahmen führt.

Auch hier setzt die Kampagne „Lass uns Klartext reden“ an: Hepatitis B und C sind vermeidbar und behandelbar bzw. heilbar. Eine vollständige Immunisierung gegen Hepatitis B schützt gleichzeitig vor dem gefährlichen Hepatitis-Delta-Virus, das nur gemeinsam mit Hepatitis B auftreten kann. Wer nie geimpft wurde, sollte dies dringend nachholen. Hepatitis Delta ist jedoch seit einigen Jahren erfolgreich behandelbar. Eine Kombi-Infektion mit Hepatitis B und Delta kann auch sehr rasch zum Leberkrebs führen.

Moderne Behandlungsmöglichkeiten
Heilen lässt sich eine chronische Hepatitis-B-Infektion derzeit noch nicht, aber die modernen Medikamente können die Virusvermehrung effektiv unterdrücken und das Risiko für Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs erheblich reduzieren. Das Problem: Viele Infizierte wissen gar nichts von ihrer chronischen Erkrankung. Deswegen raten Experten zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen. In Deutschland etwa können sich gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren einmalig kostenlos auf Hepatitis B und C testen lassen. Eine Maßnahme, die aus Sicht von Angelika Widhalm auch in Österreich dringend mehr Aufmerksamkeit verdient. „Wir müssen endlich weg vom Tabu rund um Hepatitis B“, fordert die Vorsitzende der HHÖ. „Nur wer über Risiken und Chancen informiert ist, kann sich schützen oder rechtzeitig behandeln lassen.“

Leberkrebs im Fokus
Besonders besorgniserregend sind auch die Zusammenhänge zwischen chronischer viraler Hepatitis und Leberkrebs, die die World Hepatitis Alliance in ihrem aktuellen White Paper („The Liver Cancer White Paper“) noch einmal klar aufzeigt: Fast die Hälfte aller Leberkrebsfälle weltweit sind auf eine chronische virale Hepatitis-Infektion zurückzuführen. Daher gilt Prävention als wichtigster Schlüssel, um Leben zu retten und die Krankheitslast zu verringern.

Mit dem diesjährigen Welt-Hepatitis-Tag will die Hepatitis Hilfe Österreich gemeinsam mit internationalen und nationalen Organisationen ein starkes Zeichen setzen: Für Aufklärung, für Entstigmatisierung sowie für den Schutz durch Impfung und Früherkennung.

Volkskrankheit Fettleber (Steatotic Liver Disease/SLD)
„Eine nicht infektiöse Lebererkrankung, die weltweit, aber vor allem in Europa, Amerika und Australien viele Todesopfer fordert, wird von Vielen noch unterschätzt: die Fettleber – die neue Volkskrankheit Nr. 1“, erläutert die HHÖ-Vorsitzende. Meist wird sie durch eine übermäßige Aufnahme von industriell verarbeitetem Zucker wie u.a. Maisstärkesirup in Kombination mit zu wenig Bewegung, einer nicht ausgewogenen Ernährung (zu viel Kohlenhydrate, zu wenig Proteine) und/oder Alkohol verursacht und kann zu schweren Folgen wie Adipositas, Diabetes bis hin zum Leberkrebs führen. In Österreich sind etwa jeder 3. Mann und jede 4. Frau betroffen. Die Fettleber ist mittlerweile der häufigste Grund für eine Lebertransplantation weltweit! 

Die Forderungen der HHÖ auf einen Blick

  • Regelmäßige Screenings auf Lebererkrankungen im Rahmen von Präventionsmaßnahmen
  • Niederschwellige Screening-Programme mittels Schnelltests auf virale Hepatitiden etwa bei Hausärzten sowie auf Fettleber im Rahmen der Diabetesprogramme.
  • Bessere Zusammenarbeit der Diabetologen mit den Hepatologen und Gastroenterologen.
  • Jeder Hepatitis B-Patient muss einmal im Leben auf Hepatitis D (Delta) getestet werden, um rechtzeitig die neue Therapie einzuleiten.
  • Erweiterung der Tests bei der Gesundenuntersuchung auf Lebererkrankungen.
  • Die Erstellung eines von der WHO seit Jahren geforderten Hepatitis-Aktions-Planes auch in Österreich. Dieser wurde bereits vom Gesundheitsministerium 2011 zugesagt, aber bis heute nicht situationsgerecht entwickelt.
  • Erstellung eines umfangreichen Präventionskonzeptes und Umsetzung dessen zum Thema Lebererkrankungen – beginnend sofort mit dem Thema Fettleber und in Folge alle Lebererkrankungen und deren Folgen.
  • Volle Übernahme der Kosten für Impfungen gegen Hepatitis A und B auch im Erwachsenenalter.
  • Erstattung der Kosten durch die SV für Untersuchungen der Leber mittels Elastographie (Fibroscan) im Rahmen der Kassenverträge.
  • Erstattung der vollen Kosten durch die SV für MTDs (Diätologen, Physio usw.), die zur Behandlung von Lebererkrankungen und deren Folgen nötig sind.
  • Erstattung der Kosten im Bereich der psychischen Gesundheit durch die SV bei Lebererkrankungen und deren Folgen.
  • Volle Einbeziehung in das Gesundheitsprogramm aller Lebererkrankungen auf gesundheitspolitischer Ebene und sofortiges Setzen von Präventionsmaßnahmen.

Experten-Statement:

Zitat OMR Dr. Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte
„Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind erste Ansprechpartner in Gesundheitsfragen, sowohl bei Versorgung als auch bei Prävention“, betont Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Sowohl Fachärzte, als auch Hausärzte und ganz speziell die neuen Fachärzte für Allgemeinmedizin und Familienmedizin sind prädestiniert dafür, gerade in der Prävention noch deutlich mehr Möglichkeiten zu schaffen. „Daher setzt sich die Ärztevertretung dafür ein, dass die Gesprächsmedizin im Kassenbereich aufgewertet wird und zusätzliche Screeningangebote finanziert werden“, so Wutscher: „Hepatitis-Screening ist ein Beispiel für die vielen Möglichkeiten, die es hier gäbe. Wir werden uns für die optimale Versorgung unserer Patientinnen und Patienten gerne weiterhin vehement einsetzen.“

 

Links:
https://www.worldhepatitisalliance.org/
http://www.welthepatitistag.info/
https://www.gesundeleber.at/

Über die Hepatitis Hilfe Österreich - Plattform gesunde Leber
Die Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform Gesunde Leber (HHÖ) wurde im Jahr 2000 von engagierten Patienten gemeinsam mit Ärzten und den Partnern aus der Gesundheitspolitik gegründet. Seither fungiert der gemeinnützige Verein als Schnittstelle zwischen PatientInnen und MedizinerInnen, Behörden, Ministerien, Arbeiter- und Wirtschaftskammer, Sozialversicherungsträgern, Krankenkassen sowie regionalen Behörden hier in Österreich. Ein wissenschaftlicher Beirat, bestehend aus namhaften Fachärzten und Wissenschaftlern, gewährleistet die Zuverlässigkeit, Aktualität und Seriosität der medizinischen Informationen der HHÖ. Die Hepatitis Hilfe Österreich wird künftig noch enger als bisher mit allen zuständigen Behörden, Ministerien und einschlägigen Institutionen des Landes sowie den Medien zusammenarbeiten.

Rückfragen & Kontakt

Rückfragen und Anmeldungen richten Sie bitte an
HHÖ-Vorsitzende Angelika Widhalm
Tel: 0676/5204124
E-Mail: info@gesundeleber.at

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