Die neuesten von den Vereinten Nationen verifizierten Daten, veröffentlicht durch die Menschenrechtsbeobachtungsmission der UN in der Ukraine, zeigen einen erheblichen Anstieg bei Kinderopfern sowie neue Bedrohungen, bei denen sich Online-Einfluss und tödliche Offline-Auswirkungen vermischen
Kiew/Genf/Wien – Die verifizierte Zahl getöteter oder verletzter Kinder in der Ukraine zwischen dem 1. März und dem 31. Mai 2025 ist im Vergleich zum vorherigen Quartal um mehr als 200 Prozent gestiegen, wie Daten der Menschenrechtsbeobachtungsmission der Vereinten Nationen in der Ukraine zeigen.
Zwischen dem 1. März und dem 31. Mai 2025 wurden 222 Kinder getötet oder verletzt, im Vergleich zu 73 zwischen dem 1. Dezember 2024 und dem 28. Februar 2025. Der anhaltende Einsatz von Explosivwaffen in dicht besiedelten Gebieten hat sich dabei als besonders tödlich und zerstörerisch erwiesen.
Allein im April dieses Jahres wurden 97 Kinder getötet oder verstümmelt, die höchste von den UN verifizierte monatliche Zahl von Kinderopfern seit Juni 2022.
„Es gibt keine Atempause vom Krieg für Kinder in der gesamten Ukraine“, sagte Regina De Dominicis, UNICEF-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien. „Die Lage der Kinder befindet sich an einem kritischen Wendepunkt, da anhaltend heftige Angriffe nicht nur Leben zerstören, sondern auch jeden Aspekt der Kindheit beeinträchtigen.“
Die Zerstörung und Beschädigung von Gesundheitseinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Wasser- und Stromnetzen sowie sicheren Spielplätzen hat Auswirkungen auf Kinder – heute und in Zukunft. Gleichzeitig führen intensive Kampfhandlungen in den nordöstlichen und östlichen Regionen weiterhin zu neuen Wellen von Binnenvertreibung und wachsendem humanitären Bedarf – darunter finanzielle Unterstützung, lebensnotwendige Hilfsgüter sowie psychosoziale Betreuung, mentale Gesundheitsangebote und umfassender Kinderschutz.
Zugleich entwickeln sich neue Bedrohungen für Kinder, da moderne Kriegsführung Online-Risiken mit tödlichen realweltlichen Folgen verbindet. Besonders besorgniserregend ist der Einsatz von Kindern durch Online-Beinflussung für Tätigkeiten in der Ukraine – wie Angriffe auf militärische Objekte, Sabotage oder Informationsbeschaffung – was ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden gefährdet.
Wie von der Menschenrechtsbeobachtungsmission der UN in der Ukraine berichtet, kamen bei solchen Handlungen mindestens zwei Jungen ums Leben und ein weiterer wurde verletzt. Zudem wurden laut ukrainischen Strafverfolgungsbehörden 91 Buben und 12 Mädchen festgenommen. 42 Kinder wurden im Zusammenhang mit dem Konflikt verurteilt, was zur Inhaftierung von mindestens sieben Kindern führte.
Der Einsatz von Kindern durch irgendeine Konfliktpartei muss umgehend beendet werden, und die Behörden werden aufgerufen, Kinder als Opfer zu behandeln und rasch Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu unterstützen und zu schützen, einschließlich des Zugangs zu kindgerechter Justiz.
UNICEF arbeitet mit der Regierung der Ukraine zusammen, um das kindgerechte Justizsystem zu stärken, das Kinder schützt und befähigt – durch Zugang zu umfassender rechtlicher Unterstützung, die Förderung von Alternativen zur Inhaftierung sowie durch einen Ansatz der wiederherstellenden Gerechtigkeit, der auf Wiedergutmachung, Versöhnung und die individuelle Rehabilitation im besten Interesse jedes Kindes abzielt.
UNICEF ruft weiterhin zur sofortigen Einhaltung des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte auf sowie zum Ende und zur Verhinderung schwerwiegender Verstöße gegen Kinderrechte. Kinder brauchen nachhaltigen und dauerhaften Frieden, um sich zu erholen. Einen Frieden, in dem ihre Rechte und ihr Wohlergehen geschützt und in den Mittelpunkt gestellt werden.
UNICEF bittet weiterhin um Spenden für die Nothilfe in der Ukraine.
Hinweise für Redaktionen:
Die Daten stammen von der Menschenrechtsbeobachtungsmission des Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) in der Ukraine: https://ukraine.ohchr.org/en/Report-on-the-Human-Rights-Situation-in-Ukraine-1-December-2024-31-May-2025#
Foto- und Videomaterial zur redaktionellen Nutzung: https://weshare.unicef.org/Package/2AM4080FDL1J#/SearchResult&VBID=2AM4WNFZFJBIE&PN=1&WS=SearchResults
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