- 21.11.2024, 15:11:30
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Fotos und PA LRin Langer-Weninger: OÖ Agrar-Innovationstag 2024
LRin Langer-Weninger: OÖ Agrar-Innovationstag 2024
Die Zukunft der heimischen Land- & Forstwirtschaft
Künstliche Intelligenz, Agrarinnovationen und Digitalisierung revolutionieren die heimische Land- & Forstwirtschaft. Was heißt das für die Zukunft und was heißt das für den einzelnen bäuerlichen Familienbetrieb? Moderne Technologien wie GPS-gesteuerte Traktoren, Drohnen und Sensornetzwerke ermöglichen präzise Anbaumethoden, die den Ressourceneinsatz optimieren und Erträge steigern helfen. Datenanalysen und KI-basierte Systeme helfen Bäuerinnen und Bauern fundierte Entscheidungen zu treffen, indem sie Wetterdaten, Bodenbeschaffenheit und Pflanzenwachstum überwachen. In der Tierhaltung verbessern digitale Technologien die Bedingungen durch Echtzeit-Überwachung der Tiergesundheit und durch automatisierte Fütterungssysteme. Blockchain-Technologie unterstützt zudem die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln, erhöht die Transparenz und stärkt das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten. Diese Innovationen machen die Landwirtschaft effizienter, nachhaltiger und zukunftsfähiger.
„Der Oö. Agrar-Innovationstag wurde genau aus diesem Grund ins Leben gerufen: Um das Innovations-Feuer auf unseren bäuerlichen Familienbetrieben noch weiter anzufachen. Spannende Impulse und inspirierende Vorträge sollen dabei kreative und einzigartige Betriebsideen stiften“, so die Gastgeberin Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.
Zukunft ist eine Entscheidung
Unter dem Motto "Zukunft ist eine Entscheidung" beleuchtete Ali Mahlodji die Kraft individueller und gemeinschaftlicher Entscheidungen zur Gestaltung einer zukunftsorientierten Landwirtschaft. Mit einem Fokus auf Motivation und Innovation stellte der Keynote Denkansätze vor, wie bäuerliche Traditionen sinnvoll mit modernen Technologien und nachhaltigen Praktiken verbunden werden können. Dabei wird das Potenzial einer Landwirtschaft aufgezeigt, die einerseits Einkommen stabilisiert und gleichzeitig zur Steigerung der Lebenszufriedenheit beiträgt. In der heutigen Welt geht es darum, Komplexität zu managen. „Wir müssen in Lösungen denken und nicht nur jeder an sich selbst“, hält Mahlodji fest und regt dazu an, konkrete Schritte zur Umsetzung neuer „Zukunftsfelder“ zu erarbeiten, die sowohl den Fortbestand der bäuerlichen Kultur sichern als auch auf die Herausforderungen einer modernen Gesellschaft reagieren.
Kaufverhalten in der Krise
Univ.-Prof. Dr. Christoph Teller und sein Team vom Institut für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität Linz präsentierten tiefe, empirische Einblicke in die Herausforderungen, die die aktuelle Wirtschaftskrise mit sich bringt, sowie Wege, wie Agrarbetriebe gestärkt daraus hervorgehen können. „Die Krise hat gezeigt, dass Nähe in all ihren Formen – sozial, psychologisch und physisch – der Schlüssel ist, um Vertrauen zu schaffen und langfristig erfolgreich zu sein. Agrarbetriebe müssen nicht nur digital sichtbar sein, sondern auch emotional ansprechbar und authentisch bleiben. Es geht darum, den Kundinnen und Kunden wirklich zu verstehen und das, was man gut macht, klar und positiv zu kommunizieren“, erklärte Univ.-Prof. Dr. Teller in seinem Vortrag.
Ein zentrales Thema der Präsentation war die Scheinheiligkeit im Konsumverhalten, das sich in der sogenannten Einstellungs-Verhaltenslücke zeigt. Viele Konsumentinnen und Konsumenten betonen, dass ihnen Nachhaltigkeit und Regionalität wichtig sind, entscheiden sich in der Praxis jedoch oft für günstigere Alternativen. Diese Diskrepanz ist keine Schwäche, sondern eine Chance für Betriebe: „Die Kunst besteht darin, die Konsumentinnen und Konsumenten zu sehen – ihre Bedürfnisse zu verstehen und ihre Diskrepanzen nicht zu kritisieren, sondern mit Angeboten zu begegnen, die ihre Werte und ihr Verhalten besser in Einklang bringen. Sie handeln oft widersprüchlich, weil Preis, Bequemlichkeit und Werte miteinander konkurrieren. Wer diese Realität anerkennt und darauf eingeht, kann sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. Authentizität, Nähe und Optimismus sind dabei die Grundpfeiler einer zukunftsfähigen Strategie“, so Univ.-Prof. Dr. Teller.
Landwirtschaft in seiner Vielfalt
Zudem wurden im Zuge des Agrar-Innovationstages zukunftsweisende Betriebsformen mit inspirierenden Ansätzen vorgestellt. So teilte der bäuerliche Familienbetrieb rundum Magdalena und Michael Hofer aus Arnreit ihre Erfolgsgeschichte: Mit Mut zur Vielfalt setzt sie in der Direktvermarktung auf ein breites Angebot, das von Fleisch und Hülsenfrüchten bis hin zu Getreide, Tofu und Tempeh reicht. Christoph Rott von „Hoffisch“ aus Pötting zeigte, wie nachhaltige Aquakultur mit afrikanischem Wels zur innovativen Einkommensquelle werden kann. Lisa Niedermaier-Auer vom Toblerhof in Lambach beeindruckte mit ihrer Hofmolkerei, und Thomas Reisecker, ein innovativer Schweinemäster aus Obernberg am Inn, berichtete von seinen Erfahrungen als Teilnehmer des iBeSt-Projekts. Diese spannenden Geschichten zeigen, wie vielfältig und kreativ die Landwirtschaft der Zukunft gestaltet wird.
„Die Land- und Forstwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, denen wir mit Mut, Zuversicht und Hausverstand begegnen und sie auch als Chance nutzen. Ein zentrales Prinzip bleibt die Kreislaufwirtschaft – seit Generationen gelebt, ist sie der Schlüssel zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Landwirtschaft. Deshalb wollen wir die Innovationskraft unserer bäuerlichen Familienbetriebe weiter stärken und neue Lösungen fördern, um den Wandel aktiv zu gestalten“, so Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger abschließend.
Rückfragen & Kontakt
Thomas Pürstinger
Presse LRin Langer-Weninger
Telefon: +43 732 77 20-111 19, +43 664 600 72-111 19
E-mail: thomas.puerstinger@ooe.gv.at
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