• 29.05.2024, 07:30:52
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EQS-News: EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24

EQS-News: EVN AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis
   EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24

   29.05.2024 / 07:30 CET/CEST
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   Highlights

     • Robuste operative Geschäftsentwicklung dank Strategie 2030 und
       diversifiziertem Geschäftsmodell
     • Anhaltend hohe Volatilität auf den Energiemärkten
     • Sehr gutes Wind- und Wasserdargebot für die Stromerzeugung
     • Verdopplung der installierten Photovoltaikkapazitäten auf rund 80 MWp
     • Zwei Windparks in Bau: Sigleß-Pöttelsdorf (8,4 MW; Repowering) und
       Paasdorf (22,2 MW)
     • Trinkwasserversorgung: Fertigstellung der Naturfilteranlage in
       Obersulz
     • Investitionen von rund 259 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2023/24 zur
       Transformation des Energiesystems
     • Abschluss einer 500 Mio. Euro grünen Kreditlinie als strategische
       Liquiditätsreserve
     • Externe Ratings bestätigt: Moody’s (A1, Ausblick stabil); Scope Rating
       (A+, Ausblick stabil)

    

   Energiewirtschaftliches Umfeld

   Das erste Halbjahr 2023/24 war erneut von sehr milden Temperaturen
   geprägt. So war beispielsweise der März 2024 der mit großem Abstand
   wärmste März in der Messgeschichte Österreichs. Die Heizgradsumme – sie
   definiert den temperaturbedingten Energiebedarf – lag in allen drei
   Kernmärkten der EVN deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt und auch
   jeweils unter dem Niveau der Vergleichsperiode im Vorjahr.

   Das Wasserdargebot gestaltete sich in der Berichtsperiode sehr positiv. So
   übertrafen die entsprechenden Erzeugungskoeffizienten in Österreich,
   Nordmazedonien und Deutschland das langjährige Durchschnittsniveau jeweils
   deutlich. Auch das Winddargebot lag in Österreich über dem langjährigen
   Durschnitt sowie deutlich über dem Vergleichsniveau des Vorjahres. In
   Bulgarien blieb es hingegen unter dem Niveau des Vorjahres. Die Preise für
   Primärenergie und CO[2]-Emissionszertifikate sowie die Marktpreise für
   Grund- bzw. Spitzenlaststrom entwickelten sich aufgrund der schwachen
   Konjunktur weiterhin rückläufig. Die Entwicklung der Strompreise als auch
   der Preise für CO[2]-Emissionszertifikate wird mittlerweile auch stark von
   der Einspeisung aus erneuerbaren Energien beeinflusst.

    

   Umsatz, EBITDA, EBIT und Konzernergebnis unter Vorjahresniveau

   Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten im ersten Halbjahr 2023/24 einen
   Rückgang um 17,7 % auf 1.805,1 Mio. Euro. Zurückzuführen war dies
   insbesondere auf die rückläufigen Großhandelspreise für Strom und Erdgas
   in allen drei Kernmärkten sowie die daraus resultierenden
   Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften. Weitere Faktoren für den
   Umsatzrückgang waren die geringeren Abrufe des Kraftwerks Theiß zur
   Netzstabilisierung, Mengen- und Preiseffekte beim Erdgas-Netzabsatz sowie
   geringere Netztarife in Bulgarien, mit denen die Überkompensation von
   Mehrkosten aus der Netzverlustabdeckung im Vorjahr gemäß
   Regulierungsmethodik ausgeglichen wird. Auch im internationalen
   Projektgeschäft reduzierten sich die Umsatzerlöse aufgrund der
   weitgehenden Fertigstellung der Kläranlage in Kuwait. Abgeschwächt wurde
   der Umsatzrückgang durch die gestiegene erneuerbare Produktion sowie
   höhere Netzentgelte für Strom in Niederösterreich.

   Im Einklang mit der Absatz- bzw. Umsatzentwicklung ging auch der Aufwand
   für Fremdstrombezug und Energieträger im Vorjahresvergleich um 24,1 % auf
   777,3 Mio. Euro zurück. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung waren die
   rückläufigen Großhandelspreise in Südosteuropa sowie gesunkene
   Primärenergiekosten für die Strom- und Wärmeerzeugung. Die Fremdleistungen
   und der sonstige Materialaufwand gingen – korrespondierend zur
   Umsatzentwicklung im internationalen Projektgeschäft – um 20,8 % auf 258,9
   Mio. Euro zurück.

   Eine Zunahme um 16,8 % auf 225,7 Mio. Euro zeigte im Berichtszeitraum
   hingegen der Personalaufwand. Hauptfaktoren dieser Entwicklung waren
   kollektivvertragliche Anpassungen sowie ein Anstieg des Personalstands auf
   7.496 Mitarbeiter*innen (Vorjahr: 7.185 Mitarbeiter*innen).

   Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verzeichneten einen Anstieg um
   12,6 % auf 113,5 Mio. Euro. Bereits im ersten Quartal 2023/24 musste hier
   eine Forderung aus dem Kläranlagenprojekt Budva, Montenegro, in Höhe von
   22,5 Mio. Euro wertberichtigt werden, nachdem das Genfer Schiedsgericht
   zwar die in der Vergangenheit von der WTE vereinnahmten Zahlungen von
   insgesamt 41,9 Mio. Euro bestätigt, darüber hinaus jedoch keine weiteren
   Ansprüche zuerkannt hatte. Ebenfalls enthalten ist der
   Energiekrisenbeitrag-Strom, der im Jahresvergleich aufgrund der
   Marktpreisentwicklung und der Änderung hinsichtlich des
   Investitionsabsetzbetrags für das Kalenderjahr 2024 jedoch geringer
   ausfiel als im Vorjahr.

   Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem
   Charakter ist weiterhin durch die Energievertriebsgesellschaft EVN KG mit
   einem negativen Beitrag von –128,5 Mio. Euro (Vorjahr: –223,1 Mio. Euro)
   belastet. Zwar reduzierten sich hier die negativen Stichtagsbewertungen
   von Absicherungsgeschäften im Periodenvergleich, zudem kam es zu einem
   Verbrauch von Rückstellungen aus vertraglichen Lieferverpflichtungen.
   Allerdings machten gesunkene Gastarife infolge des intensiven Wettbewerbs
   eine Abwertung der in der Vergangenheit als strategische Reserve zur
   Gewährleistung der Versorgungssicherheit beschafften Erdgasvorräte
   erforderlich. Weiters dämpften herausfordernde Rahmenbedingungen –
   insbesondere intensiverer Wettbewerb sowie kund*innenseitige
   Einsparungsmaßnahmen und vermehrte Eigenversorgung der Kund*innen aus
   Photovoltaikanlagen – den Strom- und Erdgasabsatz zusätzlich und
   erschwerten die Planbarkeit der Absatzmengen. Neben der EVN KG
   verzeichneten auch die at Equity einbezogenen Unternehmen Burgenland
   Energie und Verbund Innkraftwerke im Periodenvergleich eine
   Ergebnisverbesserung, während die RAG einen Rückgang hinnehmen musste –
   allerdings im Vergleich zu einem überdurchschnittlichen Vorjahresniveau.
   In Summe betrug der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen
   mit operativem Charakter –42,9 Mio. Euro (Vorjahr: –143,3 Mio. Euro).

   Auf Basis dieser Entwicklungen lag das EBITDA der EVN im ersten Halbjahr
   2023/24 mit 453,0 Mio. Euro um 2,9 % unter dem Vorjahresniveau. Die
   planmäßigen Abschreibungen erhöhten sich investitionsbedingt um 5,3 % auf
   171,3 Mio. Euro. Per Saldo lag das EBIT dadurch mit 281,6 Mio. Euro um
   7,3% unter dem Vorjahresniveau.

   Das Finanzergebnis der EVN belief sich im ersten Halbjahr 2023/24 auf
   –25,1 Mio. Euro (Vorjahr: –27,5 Mio. Euro). Die hier trotz eines höheren
   Zinsaufwands erzielte Verbesserung ist auf die bessere Performance des
   R138-Fonds zurückzuführen. Zudem war das Finanzergebnis im Vorjahr stärker
   durch Fremdwährungskursentwicklungen belastet gewesen. In Summe ergab sich
   daraus im Ergebnis vor Ertragsteuern ein Rückgang von 7,2 % auf 256,5 Mio.
   Euro. Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von 33,5 Mio. Euro
   (Vorjahr: 35,2 Mio. Euro) und des Ergebnisanteils nicht beherrschender
   Anteile lag das Konzernergebnis bei 199,3 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr
   entspricht dies einem Rückgang um 8,3 %.

    

   Solide Bilanzstruktur

   Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die eine
   gute Grundlage für die Umsetzung des umfassenden Investitionsprogramms von
   jährlich 700 bis 900 Mio. Euro bildet. Die Schwerpunkte liegen weiterhin
   in den Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie
   Trinkwasserversorgung; davon drei Viertel in Niederösterreich. Die
   Nettoverschuldung lag am 31. März 2024 bei 1.357,6 Mio. Euro (30.
   September 2023: 1.364,3 Mio. Euro). Im April bzw. Mai 2024 wurden beide
   externe Ratings der EVN von den Ratingagenturen bestätigt: Moody’s (A1,
   Ausblick stabil) und Scope Ratings (A+, Ausblick stabil).

   Ende April wurde die syndizierte Kreditlinie der EVN in Höhe von 400 Mio.
   Euro vorzeitig refinanziert und durch eine neue syndizierte
   Kreditfazilität in Höhe von 500 Mio. Euro ersetzt. Es handelt sich um eine
   sogenannte Sustainability-Linked-Kreditlinie, deren Konditionen auch von
   Nachhaltigkeitskriterien abhängen.

    

   Energie. Wasser. Leben. – Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft

   Energiegeschäft

   Die Stromerzeugung der EVN lag im ersten Halbjahr 2023/24 mit 1.791 GWh um
   13,8 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Ein überdurchschnittlich
   gutes Wind- und Wasserdargebot sowie Kapazitätserweiterungen führten zu
   einem Anstieg der erneuerbaren Erzeugung um 31,0 % auf 1.485 GWh. Die
   geringere Nutzung des Kraftwerks Theiß durch den österreichischen
   Übertragungsnetzbetreiber zur Netzstabilisierung führte zu einem Rückgang
   der thermischen Erzeugung um 30,4 % auf 306 GWh. In Summe verbesserte sich
   der Anteil der erneuerbaren Erzeugung auf 82,9 % (Vorjahr: 72,0 %).

   Im Berichtszeitraum erfolgte neben der Inbetriebnahme von zwei Windparks
   im November 2023 auch die Inbetriebnahme einer
   Großflächen-Photovoltaikanlage in Dürnrohr (23,5 MWp). Zwei weitere
   Windparks befinden sich in der Errichtungsphase: Sigleß-Pöttelsdorf (8,4
   MW, Repowering) und Paasdorf (22,2 MW). Weiters wurde mit
   Bauvorbereitungen für weitere Windkraft- und Photovoltaikprojekte
   begonnen.

   Umwelt- und Wassergeschäft

   Im Bereich der Trinkwasserversorgung liegt der Investitionsschwerpunkt
   weiterhin auf der Planung und Errichtung von Transport- und
   Anschlussleitungen zur weiteren Verbesserung bzw. Gewährleistung der
   Versorgungssicherheit. Bei der Errichtung einer 60 km langen
   Transportleitung von Krems nach Zwettl zur langfristigen Absicherung der
   Wasserversorgung im Wald- und Weinviertel befinden sich der zweite
   Bauabschnitt sowie Vorbereitungsarbeiten für den dritten Abschnitt
   plangemäß in Umsetzung. Die Naturfilteranlage in Obersulz wurde im
   Berichtszeitraum fertiggestellt, und die Errichtung einer weiteren Anlage
   in Reisenberg im Industrieviertel ist in Vorbereitung.

   Im internationalen Projektgeschäft arbeitete die WTE Wassertechnik zum
   Stichtag 31. März 2024 an der Planung und Errichtung von neun Projekten im
   Bereich der Abwasserentsorgung, Trinkwasseraufbereitung und thermischen
   Klärschlammverwertung in Deutschland, Polen, Rumänien, Nordmazedonien,
   Bahrain und Kuwait. Die Kläranlage in Kuwait wurde im Berichtszeitraum
   fertiggestellt, ein erfolgreicher Testlauf hat stattgefunden. Die
   Errichtung der Abwasserinfrastruktur wurde zu rund zwei Drittel umgesetzt.
    

   Bestätigung des Ausblicks und Dividendenpolitik für das Geschäftsjahr
   2023/24

   Die EVN erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 unter der Annahme
   eines stabilen regulatorischen und energiepolitischen Umfelds ein
   Konzernergebnis in der Bandbreite von 420 bis 460 Mio. Euro. Der Ausblick
   beinhaltet die im Mai 2024 und somit erst im dritten Quartal des
   Geschäftsjahres 2023/24 von der EVN vereinnahmte Verbund-Dividende in Höhe
   von 182 Mio. Euro. Die Dividendenausschüttung soll künftig zumindest 0,82
   Euro pro Aktie betragen. Die EVN beabsichtigt, ihre Aktionär*innen an
   zusätzlichen Ergebnissteigerungen in angemessener Höhe zu beteiligen.
   Mittelfristig wird eine Ausschüttungsquote von 40% des um außerordentliche
   Effekte bereinigten Konzernergebnisses angestrebt.

    

   Den Aktionärsbrief über das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24
   finden Sie unter [1]www.investor.evn.at.

    

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   29.05.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
   übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com

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   Sprache:     Deutsch
   Unternehmen: EVN AG
                EVN Platz
                2344 Maria Enzersdorf
                Österreich
   Telefon:     +43-2236-200-12294
   E-Mail:      info@evn.at
   Internet:    www.evn.at
   ISIN:        AT0000741053
   WKN:         074105
   Indizes:     ATX
   Börsen:      Wiener Börse (Amtlicher Handel)
   EQS News ID: 1912853


    
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   1912853  29.05.2024 CET/CEST

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   1. https://eqs-cockpit.com/cgi-bin/fncls.ssp?fn=redirect&url=043aaf8932ccae1801a55e69dc65ec2c&application_id=1912853&site_id=apa_ots_austria~~~18b544d0-9c71-4160-bd95-cc8b9aff9fbf&application_name=news

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